Ich bin auch der Meinung: ganz oder gar nicht.
Am liebsten würde ich die beiden Nominale behalten.
Wenn aber die Nachteile derart überwiegen, dann sollten 1 und 2 Cent Münzen aus dem Umlauf UND aus allen künftigen KMS verschwinden. Dieses künstliche am Leben halten von Kleinmünzen die nicht kursieren hat nix mit Geldpolitik zu tun, sondern mit Geldschinderei.
Diesen Rundungs-Kram sollte man meiner Meinung nach im Fall des Falles auch so bald wie möglich durch vernünftige Preisauszeichnung beenden. Entweder ich verlange 1,95€, oder gleich 2,00. Es gibt ja jetzt schon viele Bäckereien und Läden die ihre Preise auf 5 Cent ausrichten (vermutlich um das Getue mit dem Kleinkram zu minimieren).
Wenn dann tatsächlich mal die Produktion der Kleinen eingestellt werden würde, dann sollte man die noch ein oder zwei Jahre im Laden loswerden dürfen, dann aber aus dem Zahlungsverkehr verbannen und wie DM und Pfennig nur noch bei der Bundesbank umtauschbar machen.
Was anderes Material usw. angeht: Was ist billiger als kupferbeschichteter Stahl? Wie sollen die Produktionskosten reduziert werden? Stempel muss man sowiso herstellen.
Mit einem weicheren Metall wäre evtl. der Verschleiß der Stempel geringer.
Einige Länder hantieren mit Alu-Münzen für das kleinste Nominal. Alu will ich aber für den Euro-Cent nicht haben... erinnert mich an die Münzen der früheren Ostblockstaaten
(sammel ich zwar gerne, aber bezahlen möchte ich damit nicht)
Zink will ich auch nicht haben... erinnert mich an die Kriegsmünzen der Nazi-Zeit (auch die sammel ich gerne, aber sie waren aus der Rohstoffknappheit geboren und erinnern mich an den Mangel, den die Bevölkerung Europas damals leiden musste)
Was bleibt da noch billiges?
Stahl ohne Kupferschicht? Da käme nur rostfreier Stahl in Frage der aber wiederum teuerer wäre als der bisher verwendete.
Reduzierung des Münzgewichtes und damit des Materialverbrauches?
Kleinere Münzen als den Cent gibt es nur wenige... alle davon finde ich zu klein.
Dünnere Münzen wären die einzige Möglichkeit die mir einfällt, welche mir nicht total zuwider wäre. Aber würde das die Kosten stark genug reduzieren?
Ganz abgesehen von den zusätzlichen Handlingsproblemen (unterschiedliches Gewicht der alten und der neuen Münzen).
Ich vermute: Wenn es zu einer Änderung kommt, dann zu der, dass die kleinen total abgeschafft werden. Alles andere wäre kurzsichtig und würde weitere Kosten verursachen (siehe Großbritannien und ihr Umstieg von Cu-Ni auf Nickel-galvanisierten Stahl für ihre 5 und 10 Pence Münzen - die Automatenbetreiber haben zig Millionen in Justage, Modifizierung oder gar Ersatz von Münzprüfern investieren müssen, damit der Staat ein paar wenige Millionen einsparen kann.
Bezahlen tun das hintenrum wieder die Kunden an den Automaten durch Preiserhöhungen.
So schlimm wäre es wegen der Kleinen bei uns nicht, da nur Banken und Cash-Dienstleister betroffen wären (und Betreiber von Automaten für Souvenirprägungen wie Arp und PennyPress).
Bleibt für unsere Automatenbetreiber zu hoffen, dass wenigstens an den 5erln und den Alu-Bronze-Münzen nix rumgeändert wird.
Wenigstens würde das schöne Eichenlaub durch die 5erl erhalten bleiben. Meines erachtens sind die einzig wirklich schönen deutschen Umlauf-Euro-Münzen eben die 3 kleinen mit dem Eichenlaub. Das Brandenburger Tor ist zwar nicht hässlich, aber ich habe mich definitiv satt gesehen. Von den fetten Hennen auf den großen Nominalen will ich gar nicht erst reden...