euractiv.de berichtet:
3. Juni 2022
Bulgariens regierende Vier-Parteien-Koalition ist sich beim Thema Eurozonen-Beitritt Anfang 2024 entlang ähnlicher politischer Bruchlinien wie bei den Beitrittsgesprächen Nordmazedoniens gespalten.
Im Parlament besteht ein fragiler politischer Konsens zu diesem Thema, wobei die führenden Parteien der Koalition, „Wir setzen den Wandel fort“ und „Demokratisches Bulgarien“, die Einführung des Euro zu einem ihrer wichtigsten politischen Ziele erklärt haben.
„Wenn wir den Euro einführen, haben die Bulgaren einen Platz in dem Raum, in dem die Entscheidungen getroffen werden, und wir können mitbestimmen, wie die Finanzpolitik der EU aussehen soll. Das ist in diesen schweren Krisen und schwierigen Situationen äußerst wichtig“, sagte der stellvertretende Ministerpräsident und Finanzminister Asen Vassilev von „Wir setzen den Wandel fort“.
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Euro-No-Go
Die Europäische Zentralbank (EZB) gab am Mittwoch (1. Juni) bekannt, dass das Land noch immer nicht alle Kriterien für einen Beitritt zur Eurozone erfüllt.
Unterdessen haben die EZB und die Europäische Kommission Kroatien grünes Licht für die Einführung des Euro im Jahr 2023 gegeben.
Das Hauptproblem Bulgariens ist die hohe Inflation, die im letzten Jahr auf 5,9 Prozent gestiegen ist, ein Prozentpunkt mehr als die erlaubten 4,9 Prozent, und es wird erwartet, dass die Inflationsrate in den nächsten Monaten weiter steigen wird.
Die EZB empfiehlt Bulgarien, eine stabilisierende Wirtschaftspolitik und Strukturreformen durchzuführen. Sie fordert eine Verringerung der Korruption im öffentlichen Sektor, eine Justiz- und Bildungsreform sowie die Bekämpfung der Geldwäsche.
Bulgarien hat einen Vorteil – seine niedrige Staatsverschuldung, die deutlich unter den empfohlenen 60 Prozent des BIP liegt.
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Euro-Einführung 2024?
Der Gouverneur der bulgarischen Nationalbank, Dimitar Radev, erklärte diese Woche, dass Bulgarien immer noch eine Chance habe, den Euro am 1. Januar 2024 einzuführen.
„Wir müssen noch abwarten, wie die Inflation in Bulgarien gehandhabt werden wird. Ich schließe eine günstigere Behandlung nicht aus – sie hängt von einer guten Politik und guten Verhandlungsführern ab“, sagte Radev.
Er betonte, dass die Entscheidung, den Euro einzuführen, eine politische Entscheidung sei. „Der Prozess hängt vom politischen Willen des bulgarischen Parlaments ab. Es muss entscheiden, ob Bulgarien dem Kern der EU beitreten oder am Rande der EU bleiben soll“, sagte Radev.
Quelle und mehr: Bulgarien bei Thema Euro-Beitritt gespalten
Bulgarien bei Thema Euro-Beitritt gespalten
Von: Krassen Nikolov | EURACTIV.bg | EURACTIV.com | übersetzt von Helena Borst und Thomas Lehnen3. Juni 2022
Bulgariens regierende Vier-Parteien-Koalition ist sich beim Thema Eurozonen-Beitritt Anfang 2024 entlang ähnlicher politischer Bruchlinien wie bei den Beitrittsgesprächen Nordmazedoniens gespalten.
Im Parlament besteht ein fragiler politischer Konsens zu diesem Thema, wobei die führenden Parteien der Koalition, „Wir setzen den Wandel fort“ und „Demokratisches Bulgarien“, die Einführung des Euro zu einem ihrer wichtigsten politischen Ziele erklärt haben.
„Wenn wir den Euro einführen, haben die Bulgaren einen Platz in dem Raum, in dem die Entscheidungen getroffen werden, und wir können mitbestimmen, wie die Finanzpolitik der EU aussehen soll. Das ist in diesen schweren Krisen und schwierigen Situationen äußerst wichtig“, sagte der stellvertretende Ministerpräsident und Finanzminister Asen Vassilev von „Wir setzen den Wandel fort“.
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Euro-No-Go
Die Europäische Zentralbank (EZB) gab am Mittwoch (1. Juni) bekannt, dass das Land noch immer nicht alle Kriterien für einen Beitritt zur Eurozone erfüllt.
Unterdessen haben die EZB und die Europäische Kommission Kroatien grünes Licht für die Einführung des Euro im Jahr 2023 gegeben.
Das Hauptproblem Bulgariens ist die hohe Inflation, die im letzten Jahr auf 5,9 Prozent gestiegen ist, ein Prozentpunkt mehr als die erlaubten 4,9 Prozent, und es wird erwartet, dass die Inflationsrate in den nächsten Monaten weiter steigen wird.
Die EZB empfiehlt Bulgarien, eine stabilisierende Wirtschaftspolitik und Strukturreformen durchzuführen. Sie fordert eine Verringerung der Korruption im öffentlichen Sektor, eine Justiz- und Bildungsreform sowie die Bekämpfung der Geldwäsche.
Bulgarien hat einen Vorteil – seine niedrige Staatsverschuldung, die deutlich unter den empfohlenen 60 Prozent des BIP liegt.
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Euro-Einführung 2024?
Der Gouverneur der bulgarischen Nationalbank, Dimitar Radev, erklärte diese Woche, dass Bulgarien immer noch eine Chance habe, den Euro am 1. Januar 2024 einzuführen.
„Wir müssen noch abwarten, wie die Inflation in Bulgarien gehandhabt werden wird. Ich schließe eine günstigere Behandlung nicht aus – sie hängt von einer guten Politik und guten Verhandlungsführern ab“, sagte Radev.
Er betonte, dass die Entscheidung, den Euro einzuführen, eine politische Entscheidung sei. „Der Prozess hängt vom politischen Willen des bulgarischen Parlaments ab. Es muss entscheiden, ob Bulgarien dem Kern der EU beitreten oder am Rande der EU bleiben soll“, sagte Radev.
Quelle und mehr: Bulgarien bei Thema Euro-Beitritt gespalten