Warum hören wir dann nicht endlich auf zu testen und zu suchen und Schwupps Pandemie vorbei.
Warum immer alles verdrehen? Wer sich erinnert (oder nachlesen kann hier im Thread) gab es zu Anfang des letzten Jahres keine Testkapazitäten. Man hat erst noch Tests entwickelt und musste diese dann von Hand herstellen und Auswerten. Deswegen durften ja zu Anfang faktisch nur Personen mit schweren Atemwegserkrankungen die aus einem Risikogebiet kamen (erst China, später Italien / Spanien) oder mit diesen direkt Kontakt hatten überhaupt getestet werden, erst viel später hat man das dann aufgeweitet auf "Personen mit mehreren Symptomen" (da war aber die Nachverfolgung schon lange nicht mehr möglich.
Der uneinsichtige Vorposter hat aber behauptet, er wäre zu dieser Zeit über einen Ausbruch informiert worden, was schlicht gelogen ist (weil es keinen Tests gab die einen Ausbruch hätten bestätigen können). Es ist theoretisch möglich, dass auch in Deutschland schon vor den ersten bestätigten Fällen der eine oder andere Infizierte herumgelaufen ist und andere angesteckt hat, aber darüber gibt es keine Dokumentation, also kann ihn keiner informiert haben...
Das Testen von Verdachtsfällen macht natürlich weiterhin absolut Sinn, weil man nur so den Virus eindämmen kann, was die Wahrscheinlichkeit für die nächste Variante senkt und die Nachverfolgung der Infektionsketten ermöglicht. Die Aufweichung der Quarantäneregelungen (v.a. in Schulen) im Zuge des Wahlkampfes ist da sehr kontraproduktiv. Solange die Positivquote >1% ist, haben wir ein Problem.
Durch absichtliches "Nicht Testen" (oder nicht dokumentieren und alles Leugnen) geht der Virus ja nicht weg (diese "Nebraska / Nordkorea-Methode" funktioniert nicht), und bei "laufen lassen" werden zahlreiche uniformierte und Impfgegner unnötigerweise sterben (und das Gesundheitssystem für das wir alle bezahlen unnötig belasten). Stell dir mal vor, du brichst dir ein Bein und kannst nicht behandelt werden weil alle Krankenhäuser rappelvoll sind. Um das zu vermeiden, wird getestet und es gibt Maßnahmen. Einfach mal betrachten: Es gibt in Deutschland noch über 25 Mio ungeimpfte inkl. Kinder, aber auch >16% der über 60 Jährigen haben bisher noch keine Impfung. Die jüngeren mal nicht mitgezählt, rennen noch ca. 3,8 Mio Ü60 mit hohem Risiko für Intensivbehandlung und Tod draußen herum. In dieser Altergruppe liegt die Lethalität >5%, d.h. bei vollständiger Durchseuchung wären hier noch ca. 190000 Tote zu erwarten (eine normale Behandlung ohne Engpässe vorausgesetzt). Da im Schnitt jeder 2. invasiv Beatmete verstirbt, muss man also mit ca. 380000 invasiv zu beatmenden Patienten rechnen (alleine in der Gruppe der ungeimpften Ü60), für im Schnitt 3 Wochen Intensivbettenbelegung (+ eine ähnlich große Zahl an Patienten die eine Krankenhausbehandlung ohne Beatmung benötigen). Wer sich erinnert, es gibt zwar ca. 27000 Intensivbetten in Deutschland, aber wenn >5000 davon mit Corona belegt sind (davon ca. die Hälfte beatmet), muss bereits einiges an anderer Pflege leiden, Operationen verschoben werden, und die Reise nach Jerusalem beginnt mit Flügen und Fahrten in andere Krankenhäuser. Der Virus wird sich nämlich garantiert nicht 4-8 Jahre Zeit lassen bis er jeden mal besucht hat (so lange würde es dauern, die 3,8 Mio über 5000 Intensivbetten zu verteilen, noch ohne Berücksichtigung dass derzeit die Hälfte der Coronaintensivpatienten unter 60 ist und entsprechend noch dazukommen würde...
Fazit: Bei unkontrollierter Ausbreitung unter den Ungeimpften kollabiert das System (oder es braucht einen Lockdown für Ungeipmfte um das abzuwenden). In den Ostdeutschen Bundesländern etwas früher, da dort weniger geimpft sind. nicht umsonst steigen die Inzidenzien dort gerade etwas schneller an. Winter is coming...