Der Betrug mit dem Papiergold

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Jeder der in Gold anlegen will wird meistens von seiner Bank belächelt.

Die Banker sind vielmehr daran interessiert, ihre bankeigenen Produkte zu verkaufen. Bei den meisten Geldanlagen kassieren die Banken eine Verwaltungs-, Depot- (usw.) Gebühr.

Wenn man das Geld auf einem Sparbuch anlegt, arbeiten die Banken mit dem Geld und verdienen recht ordentlich.

Beim Kauf von physischem Gold ist das jedoch anders. Die Banken erheben einen einmaligen Aufschlag auf das Gold, bei dem sie kaum verdienen. Deshalb haben viele Banken den Silberhandel eingestellt und auch der Goldhandel wird nicht oder nur noch eingeschränkt von den Geschäftsbanken betrieben.
Um aber auch an den "Goldkunden" zu verdienen, lassen sich die Banken nun immer neue Sachen einfallen.

Mit sogenannten Goldkonten wird versucht den Anleger davon zu überzeugen, dass der Kauf von physischem Gold nicht lohnend sei.
Vielmehr sei es besser Goldlieferansprüche zu kaufen.

Man kauft also eigentlich kein Gold, sondern nur den Anspruch auf Gold.


Als Beispiel:

Kauft man eine Unze Gold als Krügerrand, verliert man zwischen An und Verkauf ca.10% ( bei anderen Goldhändler nur 6-8%).

Bei den Goldkonten verliert man aber z.B. nur 2-3%.

Man hat zwar den Anspruch darauf, dass die Bank den Lieferanspruch in physisches Gold umtauscht, aber die Gefahr das alle Kunden gleichzeitig darauf bestehen ist doch relativ gering.

Die Banken können also mehr Gold verkaufen als sie besitzen.

Das ist natürlich für eine positive Goldpreisentwicklung schlecht.
Der Kunde trickst sich also quasi selber aus.

Physisches Gold soll ja auch immer eine Krisensicherung sein.
Was aber passiert, wenn in einer Krise tatsächlich alle Kunden ihre Goldlieferansprüche geltend machen wollen kann sich jeder selber denken.


Wer in Gold investieren will, ohne physisches Gold zu kaufen hat eine Vielzahl von guten Möglichkeiten (z.B.Goldminiaktien usw.)

Die Goldkonten der Banken sind meiner Meinung nach keine gute Alternative.
 
Ich glaube nicht, das eine Bank mehr "Lieferansprüche" verkaufen kann/darf als sie tatsächlich liefern könnte.
Eine Bank darf meines Wissens nach auch nicht beliebig viele Kredite vergeben. Viele Kredit laufen ja heute schliesslich auch nur noch auf dem Papier ab. Wenn Du z.B. eine Milliardeninvestition tätigst kriegst Du keinen Lastwagen voll Geld hingestellt, sondern bei Dir steht eine Grosse Zahl mit Minuszeichen und beim anderen eine grosse Zahl mit Plus. Die Bank hat Dir also rein rechnerisch 1 Milliarde Kredit gegeben, ohne das es das Geld physisch gibt. Und diese Art von Kredit ist meines Wissens nach streng begrenzt. Ebenso stelle ich mir das mit dem Gold vor.
 
Jedenfalls sind solche "Goldkonten" auch nur wieder Papiere, also das, was der Goldsparer gerade vermeiden will.
Es wird wohl so sein, wie man immer hört, daß es bessere Anlagemöglichkeiten als Gold gibt. Wie ich es sehe, gibt es drei Gründe, Gold zu horten:

1. Man befürchtet argentinische Verhältnisse, weil man eine miese Regierung hat.

2. Man will das Finanzamt bescheißen.

3. Gold ist schöner als Papiere. Das gilt vor allem für Goldmünzen, an denen man viel immaterielle Freude hat, wenn erst einmal die häßliche Kapsel mit dem Schraubenzieher weggesprengt ist.
 
Das klingt wieder, so ähnlich wie das Dax-Sparbuch der Postbank. Da sollte man besser gelich in Optionen investieren.
 
Nun ja, das Goldkonto richtet sich wohl auch ehr an Anleger die neben Aktien auch in Gold anlegen wollen. (Da ja doch irgendwie werthaltiger):D
Da aber nicht jeder einen Safe zu hause hat oder bei der Bank anmieten möchte, hat er somit die Möglichkeit ganz einfach Gold zu kaufen.

Das Goldkonto richtet sich sicher nicht an Münzsammler oder Menschen die diese kleinen Goldbarren sammeln.
:)

Eine interessante Seite dazu ist sicher diese hier:
http://www.goldseiten.de/anlage/formen.htm#metallkonto

Übrigens eine Bank kann natürlich nicht einfach so nicht vorhandenes Gold verkaufen.
Sie hat natürlich auch bei den nationalen Zentralbanken einen dementsprechenden Anspruch auf die verbriefte Menge Gold.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Zentralbanken haben überhaupt kein Recht Gold an die Geschäftsbanken zu verkaufen. Über die Goldreserven entscheidet die Regierung und nicht die Zentralbank.


Selbstverständlich haben die Banken das Gold was sie als Papiergold verkaufen nicht im Keller liegen. Durch das durch den Verkauf des Papiergoldes eingenommene Kapital könnte sie es aber jederzeit beschaffen.

Es sei denn der Goldpreis steigt enorm. Dann könnte es knapp werden.



Als Beispiel:

Kunde A kauft für 300 Euro 1 Unze Gold auf dem Goldkonto.
Die Bank gibt ihm also praktisch eine auf dem Papier verbriefte Liefergarantie. Will der Kund wiedererwarten (der Sinn im Papiergold ist ja eben das der Kunde KEIN physisches Gold will) nun doch das Gold ausbezahlt haben, kauft die Bank eben von dem Kapital des Kunden das Gold. So weit so gut. Sollte der Goldpreis jetzt aber auf 400 Euro steigen, steht sich die Bank bei wenig verkauften Papiergold im Hals und ist bei viel verkauftem Papiergold pleite.

Klar ist das etwas übertrieben dargestellt, da die Banken nicht so schnell Pleite sind, aber unmöglich ist es sicherlich nicht.




Ähnlich läuft das Geschäft mit den Zentralbanken.

Die Zentralbank hat mit dem Gold, das als Währungsreserve im Keller liegt (anderes Thema, aber auch interssant, das Deutschland als einziges Land der Welt seine Goldreserven nicht im eigenen Land lagert) keine Chance Geld zu verdienen.
Verkaufen kann sie es nicht, also verleiht sie es zu einem geringen Zinssatz an eine Geschäftsbank, die dieses dann verkauft. Das so erworbene Geld, legt die Geschäftdbank z.B. in Aktien an und verdient viel Geld.
Das nicht mehr vorhanden Gold, wird aber bei der Zentralbank als vorhanden geführt, da es ja nur verliehen ist.

Das System klappt allerdings auch nur solange, bis der Goldpreis steigt. Dann haben die Geschäftsbanken nämlich nicht mehr genug Kapital um das geliehen Gold zurückzukaufen.

Experten gehen davon aus, dass bereits über 20% des Zentralbankgoldes überhaupt nicht mehr vorhanden ist, obwohl es als vorhanden geführt wird.
 
Also sollte man sein Gold doch besser im eigenen Keller stapeln, auch wenn es knapp mit dem Platz werden kann.
 
Eigentlich ja.

Auch wenn ich von einer langanhaltenden Krise in unserem Land ausgehe, bin ich keiner von denen, die die "Weltverschwörungstheorie" vertreten und jeden Tag auf den Zusammenbruch warten.

Ich denke, dass physisches Gold auch ganz sicher in einem Bankschließfach aufgehoben ist.;)
 
Die Banken werden das verbriefte Gold sicher über Optionen und Futures absichern.
 
Original geschrieben von hammerhai
Die Banken werden das verbriefte Gold sicher über Optionen und Futures absichern.
Sie werden im Ernstfall nur sich selbst absichern.

Wer Gold aus Sicherheitsgründen beiseite legt, hat ein Krisenszenario vor Augen: Gold- und Devisenhandel wird ausgesetzt - die Leute bekommen ein abgestempeltes Papier - die nächste Regierung erklärt sich für unzuständig.

Ehe ich jetzt über das Für und Wider solcher Theorien aufgeklärt werde: Das ist nicht meine Erwartung. Ich finde Gold einfach nur fesch.
 
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