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Im Jahre 1866 kämpfte Bayern im sogenannten "Deutschen Krieg" an der Seite Österreichs gegen Preußen. Dabei ging es um die Führungsrolle im Deutschen Bund, welche sowohl von Preußen als auch von Österreich beansprucht wurde.
Schatzfund aus Monplaisir bei Bayreuth
Am 1. Oktober 1985 fand man bei der Ausführung von Sanierungsarbeiten im Haus "Monplaisir" der Schloß- und Gartenanlage "Eremitage" bei Bayreuth in einem kleinen Abstellraum, in die Mauer eingelassen, eine völlig zerfallene "Schatztruhe" mit 621 Silbermünzen im Gesamtgewicht von ca. 8,2 Kilo.
Ein Teil der Münzen war noch in Papier zu Rollen eingewickelt. Bei den Münzen handelt es sich ausschließlich um größere Silberstücke, kleinstes vertretenes Nominal ist der Gulden. Die jüngsten Münzen sind von 1864. Damit ist es wahrscheinlich, daß die Münzen infolge des Krieges von 1866 versteckt wurden.
Im Juli 1866 standen die Preußen vor Bayreuth, am 29. Juli trafen Bayern und Preußen bei Seybothenreuth ca. 10 km südöstlich von Bayreuth zum letzten Gefecht in diesem Krieg aufeinander. Die "Schlacht von Seybothenreuth" endete mit einem glänzenden Sieg der Preußen, das bayerische Regiment wurde vollständig zersprengt. Wenige Tage später trat der Waffenstillstand in Kraft. Bayreuth wurde vorübergehend von den Preußen besetzt, doch bestätigten ihnen die Bürger, sie hätten sich als "gesittete anständige Leute" erwiesen.
Im Fund sind Münzen der folgenden Staaten enthalten :
Bayern (373 Stück), Württemberg (90), Österreich (53), Baden (30), Hessen-Darmstadt (18), Frankfurt (16), Nassau (15), Preußen (15), Hannover (4), Schwarzburg-Rudolstadt (2), Sachsen, Sachsen-Meiningen, Frankreich (jeweils 1).
Folgende Nominale kommen vor :
"Rheinische" (süddeutsche) 1 Gulden-Stücke (472 Stück), 2 Gulden-Stücke (46), Österreichische Gulden (45), "Preußische" Taler (53), davon im 30 Taler-Fuß ab 1857 : 39 Stück, im 14 Taler-Fuß vor 1856 : 14 Stück, Kronentaler (4), französische 5 Francs (1).
Fast alle Münzen stammen aus der Zeit nach der Reorganisation des deutschen Münzgeldes durch den Münchner Vertrag von 1837. Der Fund spiegelt die Vielfalt des in dieser Zeit in Deutschland umlaufenden Geldes wieder.
Bei den Münzen des Schatzfundes handelt es sich sicher nicht um bei anrückender Bedrohung kurzfristig aus dem Geldverkehr genommene Stücke : die Münzen waren in Rollen eingewickelt und sind meistens in sehr guter Erhaltung, sie waren somit zum Zweck der Aufbewahrung angesammelt worden. Wem dieses Geld gehört haben mag und warum der Besitzer nach dem Ende der Gefahr sein Eigentum nicht wieder hervorholte, läßt sich nicht mehr feststellen. Auf jeden Fall ist der Wert ganz beträchtlich : 722,4 rheinische Gulden oder 412,8 preußische Taler, das entspricht in dieser Zeit den durchschnittlichen Lebenshaltungskosten einer fünfköpfigen Familie für zwei bis zweieinhalb Jahre auf einfachem Niveau (Lebensmittel, Miete, Heizung).
(Quelle : Dietrich O.A. Klose, "Ludwig II. König von Bayern - Sein Leben und Wirken auf Medaillen und Münzen", Staatliche Münzsammlung München 1995)
Schatzfund aus Monplaisir bei Bayreuth
Am 1. Oktober 1985 fand man bei der Ausführung von Sanierungsarbeiten im Haus "Monplaisir" der Schloß- und Gartenanlage "Eremitage" bei Bayreuth in einem kleinen Abstellraum, in die Mauer eingelassen, eine völlig zerfallene "Schatztruhe" mit 621 Silbermünzen im Gesamtgewicht von ca. 8,2 Kilo.
Ein Teil der Münzen war noch in Papier zu Rollen eingewickelt. Bei den Münzen handelt es sich ausschließlich um größere Silberstücke, kleinstes vertretenes Nominal ist der Gulden. Die jüngsten Münzen sind von 1864. Damit ist es wahrscheinlich, daß die Münzen infolge des Krieges von 1866 versteckt wurden.
Im Juli 1866 standen die Preußen vor Bayreuth, am 29. Juli trafen Bayern und Preußen bei Seybothenreuth ca. 10 km südöstlich von Bayreuth zum letzten Gefecht in diesem Krieg aufeinander. Die "Schlacht von Seybothenreuth" endete mit einem glänzenden Sieg der Preußen, das bayerische Regiment wurde vollständig zersprengt. Wenige Tage später trat der Waffenstillstand in Kraft. Bayreuth wurde vorübergehend von den Preußen besetzt, doch bestätigten ihnen die Bürger, sie hätten sich als "gesittete anständige Leute" erwiesen.
Im Fund sind Münzen der folgenden Staaten enthalten :
Bayern (373 Stück), Württemberg (90), Österreich (53), Baden (30), Hessen-Darmstadt (18), Frankfurt (16), Nassau (15), Preußen (15), Hannover (4), Schwarzburg-Rudolstadt (2), Sachsen, Sachsen-Meiningen, Frankreich (jeweils 1).
Folgende Nominale kommen vor :
"Rheinische" (süddeutsche) 1 Gulden-Stücke (472 Stück), 2 Gulden-Stücke (46), Österreichische Gulden (45), "Preußische" Taler (53), davon im 30 Taler-Fuß ab 1857 : 39 Stück, im 14 Taler-Fuß vor 1856 : 14 Stück, Kronentaler (4), französische 5 Francs (1).
Fast alle Münzen stammen aus der Zeit nach der Reorganisation des deutschen Münzgeldes durch den Münchner Vertrag von 1837. Der Fund spiegelt die Vielfalt des in dieser Zeit in Deutschland umlaufenden Geldes wieder.
Bei den Münzen des Schatzfundes handelt es sich sicher nicht um bei anrückender Bedrohung kurzfristig aus dem Geldverkehr genommene Stücke : die Münzen waren in Rollen eingewickelt und sind meistens in sehr guter Erhaltung, sie waren somit zum Zweck der Aufbewahrung angesammelt worden. Wem dieses Geld gehört haben mag und warum der Besitzer nach dem Ende der Gefahr sein Eigentum nicht wieder hervorholte, läßt sich nicht mehr feststellen. Auf jeden Fall ist der Wert ganz beträchtlich : 722,4 rheinische Gulden oder 412,8 preußische Taler, das entspricht in dieser Zeit den durchschnittlichen Lebenshaltungskosten einer fünfköpfigen Familie für zwei bis zweieinhalb Jahre auf einfachem Niveau (Lebensmittel, Miete, Heizung).
(Quelle : Dietrich O.A. Klose, "Ludwig II. König von Bayern - Sein Leben und Wirken auf Medaillen und Münzen", Staatliche Münzsammlung München 1995)