Don_Carleone schrieb:
Guten Tag Herr Raab,
da nicht über genügend wirtschaftliches Wissen verfüge, möchte ich einmal
den politischen und zwischenmenschlichen Part einbringen
Sie sprechen von einer Fusion des Dollars mit dem Euro in 10-15 Jahren.
Doch ich halte dies ür Unwahrscheinlich.
Dazu müssten die USA und Europa ersteinmal auf dem gleichen politischen
Kurs fahren ( siehe Irakfrage ).
Meiner Meinung nach sind Hardliner und solche Probleme wie der Irakkonflikt der Exitus für jede Währung.
Eine gleiche Linie wird nicht allein durch guten Willen erzeugt.
Meiner Meinung nach ist eine gemeinsame Linie schon durch die unterschiedliche kulturelle und gesellschaftliche Entwickling unmöglich.
Ausserdem identifiziert sich jedes Land mit seiner Währung ( bzw hat jede Währung Symbolcharakter ).
So galt die DM als Symbol des Wirtschaftswunders.
Sehen sie doch nur wie sehr die Menschen an der DM hingen
( und Dtld ist ein Land mit vergleichsweise geringem Patriotismus )
und rechte Parteien, wie die DVU, noch immer geschickt diesen Punkt für ihre Wahlprogramme ausnutzen.
Vergleichen sie das mit den USA, die hochpatriotisch sind,
und für die der Dollar immer noch der Garand für Freiheit ist.
Können sie sich vorstellen was da los wäre, wenn man eine
Währung wie EuDoll vorschlagen würde ( zumal der Euro auf der anderen Seite des Atlantiks als Spielgeld verlacht wird ) ?
Wie würden sie dieses Problem lösen ?
Guten Tag Don Carleone !
Die kulturellen Unterschiede zwischen den USA und Europa sind nicht derart groß. Samuel P. Huntington nennt diesen Kulturkreis "Den Westen". Vor zwanzig Jahren, etwa 1984, konnte sich weder ein Franzose noch ein Deutscher, noch ein Italiener, geschweige denn Osteuropäer eine einheitliche europäische Währung vorstellen. Zumal der Eiserner Vorhang noch fest zementiert war. Mit derm Mauerfall hat sich die weltpolitische Bühne in einer noch nicht gekannten Form verändert. Die Globalisierung endete bis zum Jahre 1989 einfach in Westdeutschland an der West-Ost-Grenze. Die Ideologie des Sozialismus mußte der des Kapitalismus weichen. Dass soll nicht heissen, dass der Kapitalismus schon das non plus ultra ist, aber im Moment sehe ich keine halbwegs funktionierende Alternative.
Der US-Dollar ist nach wie vor die Weltreserve-Devise Nummer 1. Rund 70 Prozent der internationalen Devisen-Reserven werden in US-Dollar gehalten. Lediglich 20 Prozent in Euro. Die restlichen 10 Prozent verteilen sich auf Yen, Britischen Pfund, Schweizer Franken und wenigen anderen.
In meinem Buch skizziere ich das Szeaniro, dass es Amerika sein wird, dass den Europäern die Fusion zwischen US-Dollar und Euro vorschlagen wird, da der US-Dollar Jahr für Jahr an Einfluss verlieren wird in dem Maße, wie der Euro an Gewicht zulegt. Dies ist nicht ein Prozess von heute auf Morgen. Aber der Trend ist bereits heute abzusehen.
Zu Bedenken ist die hohe Verschuldung der Vereinigten Staaten von Amerika, die überwiegend aus den horrend hohen Millitär-Etat herrührt. Jeden Tag benötigt das US-Millitär 1,5 Milliarden US-Dollar. Zum Vergleich: Die Bundeswehr kommt im Monat mit zwei Milliarden Euro aus.
An den Kapitalmärkten wird eine Währung einer Volkswirtschaft tendenziell an Wert verlieren, wenn die Anleger und Investoren dass Vertrauen in diese verlieren. Die USA ist überwiegend bei japanischen, chinesischen, saudischen und europäischen Investoren verschuldet. Wenn diese das Vertrauen in den US-Dollar verlieren ist ein Dollar-Crash möglich.
Mit bestem Gruß
Uwe Raab