Die Euro-Staatsschuldenkrise

...finde ich es echt traurig, wie einseitig und dumpf einige in Sachen Griechenland (nicht nur in diesem Thread) argumentieren. Die Hetze der Bild scheint zu verfangen.

Ohne an dieser Stelle ne politische Diskussion lostreten zu wollen:

Griechenlands Regierung führt die übrige EU schon ziemlich am Nasenring durch die Manege. Und wenn dann getroffene Vereinbarungen damit kommentiert werden: "Wir halten uns da sowieso nicht dran" (O-Ton Varoukakis), darf man sich darüber schon gewaltig ärgern.

Ob dann der Ton immer der richtige ist, steht auf einem anderen Blatt, hat aber nicht unmittelbar mit "Hetze" zu tun
 
Ohne an dieser Stelle ne politische Diskussion lostreten zu wollen:

Griechenlands Regierung führt die übrige EU schon ziemlich am Nasenring durch die Manege. Und wenn dann getroffene Vereinbarungen damit kommentiert werden: "Wir halten uns da sowieso nicht dran" (O-Ton Varoukakis), darf man sich darüber schon gewaltig ärgern.

Ob dann der Ton immer der richtige ist, steht auf einem anderen Blatt, hat aber nicht unmittelbar mit "Hetze" zu tun

Die neugewählte griechische Regierung versucht mit ihrem Auftreten dem Land ein bisschen Würde und Souveränität zurückzugeben. Jahrelang hat die sog. Troika das Land am Nasenring durch die Manege gezogen. Privatisierung, Verarmung allerorten. Umverteilung von unten nach oben. Das waren die Rezepte gegen die Schuldenkrise. Ist erstens asozial und hilft zweitens nicht einmal. Und die Eliten der großen Volksparteien haben schön mitgeholfen. Und jetzt kommt die nächste Medienkampagne, die Griechen sollen doch endlich mit Reformen in die Socken kommen. Die Regierung ist noch keine drei Monate im Amt. Wie lächerlich und geistig arm das alles ist.
 
Die neugewählte griechische Regierung versucht mit ihrem Auftreten dem Land ein bisschen Würde und Souveränität zurückzugeben. Jahrelang hat die sog. Troika das Land am Nasenring durch die Manege gezogen. Privatisierung, Verarmung allerorten. Umverteilung von unten nach oben. Das waren die Rezepte gegen die Schuldenkrise. Ist erstens asozial und hilft zweitens nicht einmal. Und die Eliten der großen Volksparteien haben schön mitgeholfen. Und jetzt kommt die nächste Medienkampagne, die Griechen sollen doch endlich mit Reformen in die Socken kommen. Die Regierung ist noch keine drei Monate im Amt. Wie lächerlich und geistig arm das alles ist.

Also alles die Schuld der "bösen Reichen" ?

Und gibt´s dann auch keinen Unterschied zwischen der "bösen reichen EU" und den "harmlosen / unbekannten Reichen (Steuerhinterziehern)" ?

Stellt sich gerade die Frage warum die erste Reform nicht darin bestand, die griechischen Steuerhinterzieher an den Allerwertesten zu kriegen.
Von keiner griechischen Regierung (auch der aktuellen) wurde/wird bestritten, dass nachweislich zig Milliarden Steuern nicht gezahlt worden sind bzw. gezahlt werden.

Was im übrigen auch interessant ist: die Reformen, die in Italien, Spanien und Irland gemacht worden sind, entsprechen weitestgehend dem, was auch mit Griechenland vereinbart worden ist.

Ergebnisse:

Griechenland zeigt allen die lange Nase und verlangt in immer kürzeren Abständen neues Geld.
Ansonsten keine strukturellen Änderungen, noch nicht einmal ernsthafte Verhandlungsbereitschaft, sondern ein Auftreten, dass eher an Erpressung denken läßt.

Oder wie soll man diese Meldung von heute sonst verstehen:
Griechische Regierung:"Wir zahlen die fälligen 450 Millionen nicht zurück solange keine weiteren 9 Milliarden nicht geflossen sind").


Portugal will Hilfskredite vorzeitig zurückzahlen - SPIEGEL ONLINE

Portugal ist mittlerweile so gut aufgestellt, dass es seine Hilfen schon jetzt vorfristig tilgt;

Irland hat schon fast alles zurückgezahlt.


Für Spanien gilt im wesentlichen das gleiche: Die Rückzahlungen haben bereits begonnen (ebenfalls vorfristig), außerdem hat Spanien derzeit von allen Ländern, die EH-Hilfen bekommen haben, derzeit mit die besten volkswirtschaftlichen Zahlen und auch die Arbeitslosenzahlen sind rückläufig.

Haben diese Länder ihre Würde bzw. Souveränität verloren ?


Außerdem interessant: Spanien und Irland haben aus dem ESM jeweils 26,0 Milliarden bekommen (und auch nicht mehr gebraucht), während Griechenland aktuell bei über 160 (!) Milliarden liegt. Außerdem aktuell sind noch weitere ca. 13 Milliarden fest zugesagt.


Dann darf man schon mal die Frage stellen, warum ein Land es nicht schafft, was drei andere jetzt schon vorgemacht haben.

Und zwar ohne sich indirekt als mehr oder weniger asozialer Erbsenzähler hinstellen lassen zu müssen, der nur gegen andere eine Hetzjagd veranstaltet.

Wenn ich schuld an einer "Hetzkampagne" bin, weil ich die aktuelle Haltung der Griechen für inakzeptabel halte, stelle ich mal die Frage, wer denn gerade die "Hetzkampagne" vom Zaun bricht, die sich gegen die Länder richtet, die die 160 Milliarden aufbringen bzw. aufgebracht haben.
 
Zuletzt bearbeitet:
..spart die
brave deutsche Omi das Geld mehrheitlich doch nur, anstatt es in den Konsum zu stecken.
Volkswirtschaftlich betrachtet also ziemlich dämlich, weil nicht konsumwirksam. ...

Nicht gaaaanz richtig - die Alternative zum Sparen ist nicht nur der Konsum, sondern auch die Investition. Wenn bei den Banken Omas Sparguthaben liegen, können diese Mittel (statt das Oma sie "verfrißt") auch als Investitionskredite zur Verfügung gestellt werden.

Und bei den aktuellen Zinsen kann man heute (übertrieben formuliert) gar nicht genug Fremdkapital für seine Investitionen verwenden...
 
Ich kann die Worte des slowakischen Ministerpräsidenten schon nachvollziehen, wenn er sagt, dass es den slowakischen Bürgern schwer zu vermitteln sei, wenn die Slowakei für Kredite mitbürgen soll, die es Griechenland ermöglichen, seinen Mindestlohn, der derzeit mit 586 Euro im Monat bereits deutlich über dem slowakischen Mindestlohn von 380 Euro liegt, auf 751 Euro anzuheben.
 
Nur haben die Banken ein neues Problem: Die Investoren holen sich die nötigen Gelder nicht mehr bei der Bank, sie sind oft selber "flüssig" (sogenannte gefüllte Kriegskasse)
 
Nur haben die Banken ein neues Problem: Die Investoren holen sich die nötigen Gelder nicht mehr bei der Bank, sie sind oft selber "flüssig" (sogenannte gefüllte Kriegskasse)


... die haben mehr als ein Problem.
Bei dem vielen Geld was gedruckt wird , stellt sich bald die Frage : Wohin mit den ganzen Zaster?

Griechenland würde es ja gerne nehmen, aber die wollen nicht nach den Spielregeln der anderen spielen.
Das ganze wird in einer großen Inflation enden, ich hoffe dies nicht-befürchte es aber.

Oder man veranstaltet mal wieder den ein oder anderen Krieg, einen gemeinsamen Feind hat man ja schon auserkoren.
 
Schlesier;933723 ... Das ganze wird in einer großen Inflation enden schrieb:
Eine zunehmende Inflation ist durchaus möglich - ist aber auch bis einem gewissen Grade gewollt. Aktuell liegt im Euroraum die Inflationsrate unter 1,5 %; eine Rate von ca. 2 % bis 2,5 % wird aber von der EZB (und allen anderen Beteiligten) angestrebt. raten in der Höhe sind auch sinnvoll (lässt sich auch Inder Rückschau auf weltwirtschaftliche Entwicklungen nahweisen).

Wenn´s gar keine Inflation oder sogar ne Deflation (also negative Inflationsraten) gibt, ,macht das auch jede Menge Probleme. Und Deflation zu "bekämpfen" ist schwieriger als Inflation in den griff zu kriegen (siehe z.B. Japan iun den 90er Jahren; gilt bis heute als das "verlorene Jahrzehnt")
 
Nun ist mal wieder Ebbe in der Kasse und was passiert? Die EZB erhöht die ELA (Emergency Liquidity Assistance) mal eben um 400 Millionen Euro. Das ist Staatsfinanzierung noch nicht mal durch die Hintertür, sondern durch den Vorgarten. Da Deutschland für rund 27% der EZB-Verbindlichkeiten haftet, fließen die Gelder, obwohl der Bundestag dies eigentlich an Bedingungen geknüpft hat.
Das ist doch nur recht und billig. In einem Staatenbund bzw. vor allem in dessen Binnenmarkt
kann es nur Gewinner geben, wenn es auch Verlierer gibt, Gewinner gewinnen ja vor allem
auf Kosten anderer und nicht vor allem, weil sie Gewinn aus dem Nichts schöpfen - diese Tatsache
wird von Menschen, die gedanklich nichts ausser Opportunismus zulassen, sehr gerne übersehen.
Verlierer aus dem System zu kicken bedeutet jedoch nichts anderes, als dass man am Ast sägt,
auf dem man sitzt. Da ändern auch irgendwelche Bundestagsbedingungen nichts daran.

Ich pfeife auf die EU in der jetzigen Form.
Das tu ich unter anderem aus opportunistischen Beweggründen schon seit deutlich über 10 Jahren ;)
 
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