Zusammenbruch
Der ganze Schwindel scheint langsam zusammenzubrechen. Wir haben es hier mit dem Phänomen der Übermünzung zu tun. Dieser Begriff beschreibt die Ausgabe von Edelmetallmünzen in großer Zahl zu weit unter dem Materialwert liegendem Nennwert. Solche Stücke werden gemeinhin als Pseudomünzen bezeichnet. Ergebnis ist zunächst ein gewaltiger, den Materialwert übertreffender Marktwert, der immer weiter ansteigt und dem Staat einen großen Münzgewinn einbringt. Händler und Spekulanten verkaufen die Stücke hin und her, dabei den Preis immer höher treibend. Ernsthafte Sammler beteiligen sich angesichts des Charakters der "Münze" als eines reinen Spekulationsstücks an der ganzen Aufregung aber nicht in dem Maße, das nötig wäre, den Höhenflug zu erhalten - oder es sind einfach zu viele Stücke auf den Markt geworfen worden. Das Ergebnis ist das selbe: Die Nachfrage fällt in sich zusammen; die Spekulanten kriegen ihre überteuert gekauften Stücke nicht mehr los; der Preis stürzt; der Staat hat den großen Reibach gemacht. Es ist wie an der Börse: Die TK-Aktien wurden künstlich hochgejubelt. Das ging so lange gut, wie die Leute sich dumm reden ließen. Als die Ersten merkten, daß dem ins Gigantische gesteigerten Kurs keine Deckung gegenüber stand, brach die Chimäre zusammen. Moral: Aktien und Pseudomünzen sind nur für diejenigen eine gute Geldanlage, die den Scheitelpunkt erkennen und den Schrott rechtzeitig abstoßen.
Ralf