Die Inflation galoppiert......

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Ich bin ja jetzt drei Jahre privat gefahren, ab August steige ich wieder auf Firmenwagen um.
Privat habe ich immer bei freien Tankstellen getankt, mit Firmenauto habe ich zwei Tankkarten, die nur bei Agip, Aral, OMV, Shell und Esso genommen werden. Obwohl ich den Sprit dann nicht mehr bezahlen muss, nervt es mich extrem, das ich nun wieder da tanken muss, wo man am meisten ausgenommen wird.
Die Raffinerien sind eh die gleichen und die angeblich tollen Additive bei den Marken habe ich noch nie gemerkt.
Aber gibt ja auch noch Menschen, die Ultimate tanken fürs Formel1 - Feeling oder sowas.
 
Wenn es keinen, oder kaum einen Unterschied zwischen den Produkten gibt, dann kannst du dein Geld auch einfach verbrennen.
Doch, den Unterschied gibt es. Achte doch auf die Psychologie der Werbeabteilung.
Geld verbrennen geht aber bei Lebensmittel anders. Die Nährwerttabelle. Warum braucht ein Joghurt 15 % Zucker? Mein sauer verdientes Geld für soviel Zucker ausgeben, der dann auch noch ungesund ist? Essiggurken mit 10 % usw. In der Ernährungsberatung hab ich mal gehört, je bunter/aggresiver die Verpackung, umso schlechter die Zutaten bzw. deren Verhältnis. Aber wieso diese Woche der Johurt von 69ct auf 79 gestiegen ist, hat mich dann doch verwundert. Haben die doch erst im Frühjahr um ein Zehnerl aufgeschlagen.
 
Was ich übrigens interessant finde: Trotz hoher Inflation werden fast alle Aktien billiger (außer Rüstungsbetrieben vielleicht), und auch Edelmetall ist teilweise deutlich günstiger als vor dem Krieg. besonders krass ist es natürlich bei den ganzen Kryptowährungen (wobei ich hier denke dass die Oligarchen devestieren was geht um liquide zu bleiben da es schwierig ist anderweitig Geld außer Landes zu schaffen...).
Wer jetzt Geld hat zum Investieren in Firmen die
a) langfristig aufgestellt sind mit der aktuellen Produktpalette und Finanzen,
b) systemrelevant sind UND
c) eigene Sachwerte in Form von Fabrikanlagen stehen haben
könnte in einigen Jahren ziemlich wahrscheinlich einen guten Schnitt machen.
(Die Deutschen Autobauer zähle ich da aber nicht unbedingt dazu).
 
Doch, den Unterschied gibt es. Achte doch auf die Psychologie der Werbeabteilung.
Geld verbrennen geht aber bei Lebensmittel anders. Die Nährwerttabelle. Warum braucht ein Joghurt 15 % Zucker? Mein sauer verdientes Geld für soviel Zucker ausgeben, der dann auch noch ungesund ist? Essiggurken mit 10 % usw. In der Ernährungsberatung hab ich mal gehört, je bunter/aggresiver die Verpackung, umso schlechter die Zutaten bzw. deren Verhältnis. Aber wieso diese Woche der Johurt von 69ct auf 79 gestiegen ist, hat mich dann doch verwundert. Haben die doch erst im Frühjahr um ein Zehnerl aufgeschlagen.
Beliebt ist da auch, die Rezeptur zu ändern um den Brennwert zu verringern.
800 g genormtes Dosengericht (Eintopf, Ravioli etc. ) hatte früher je nach Anbieter 800-1000 kcal. Eine ordentliche Mahlzeit für Hungrige oder ein Snack für 2 Personen wenn man noch was dazu isst. Mittlerweile haben selbst die Discounter aut ca. 750 kcal pro Dose (mit wenigen Ausnahmen) abgesenkt.
Bei den Markenanbietern ist es aber geradeheraus extrem: "Sonnen-Bassermann" Reis-Eintopf hat grade mal noch 424 kcal, der Nudel-Eintopf sogar nur 352 kcal, und der Wirsing Eintopf 216 kcal. Das Zeug ginge auch als dünne Gemüsesuppe durch und es würde nicht mal auffallen. Satt wird man davon nichtmehr, wenn man es zu zweit isst, oder alleine....
Dazu hat ausgerechnet die teure Marke im Gegensatz zur billigen Handelsmarke keinen praktischen Ringöffner integriert um nochmal einen Cent an der Dose zu sparen. Die Aldi- und Lidl-Eintöpfe gehen alle ohne Dosenöffner auf.
 
Nachdem ich mir jetzt 4 Seiten lang Markenbashing durchgelesen habe, schreib ich doch mal ein paar Sätze dazu:
Meine Familie und ich haben die letzten Jahre sehr viel an Dokus zum Thema Lebensmittel angeschaut. Wir kochen gerne (auch unser ältester Sohn mit 13), wir essen gerne, wir wollen wissen was wir essen. Und da wir uns persönlich mit dem Thema schon seit 20 Jahren beschäftigen, kommt da im Lauf der Zeit einiges an Erfahrung zusammen. Wobei ich nicht behaupte, wir hätten die Weisheit mit Löffeln gefressen. Dazu kommt noch einiges An Wissen und Erfahrung aus meinem alten Beruf als Betriebsprüfer beim FA, da bekommt man Einblicke, die "Otto Mustermann" nie haben wird.

Dosengerichte:
zu Ravioli und Dosenspaghetti kann ich nichts sagen. 1x im Leben vor 35 Jahren bei den Pfadfindern probiert, das eklige Zeug rühre ich nie mehr an.
Doseneintopf: Habe ich mich in meiner Singlezeit durch alle bei uns erhältlich Marken und Sorten durchprobiert. War als Single praktisch, 1 Dose für 1-2 Tage essen. Die Teuren waren geschmacks- und inhaltsmäßig die besten, auch wenn sie damals 1 bis 2 Mark teurer waren. Dosenklipp? Wen interessiert sowas. Das ist nur Bequemlichkeit. Wer Dosen kauft, hat eine Dosenöffner. Wer etwas nachdenkt, hat Plastikdeckel, um die Dosen zu verschließen (gibt´s übrigens oft umsonst: zB die blauen ÜLTJES-Nussdosendeckel, passen sehr gut auf Wurstdosen, wenn man mal sowas da hat).
Warum sind die Marken besser? Weil der Inhalt anders ist wie beim Discounter. Gleiche Inhaltssoffe, andere Zusammensetzung. Mehr vom billigen Füllmaterial. Mehr billiges Palmöl usw usw. Ja, die kommen alle aus der gleichen Fabrik. Aber eben von verschiedenen Bändern.
Beispiel Butter? ist nicht gleich Butter. Manche scheinen keine Ahnung zu haben, was eigentlich in ihren Lebenmitteln drin ist. Sonst würden sie den Dosenfraß nämlich nicht mehr anrühren.
Es gibt billig hergestellte Butter, es gibt Markenbutter, es gibt Butter, die von nackten Jungfrauen bei Vollmond auf bretonischen Inseln von Hand hergestellt und zu perversen Preisen in den Handel gebracht wird. Die braucht kein Mensch.
Wenn ich zB heute einen Boheneintopf mache, dann eine großen Topf voll (Bohnen, Karotten, Zwiebel, Fleisch, Kartoffen usw usw). Reicht für 4 Personen 2 -3 Tage lang, davon werden 1-2 Familienportionen eingefroren, so hat meine Frau bei Bedarf immer was zuhause, wenn mal keine Zeit num Kochen bleibt. Und kostet in Summe auch nicht mehr (eher weniger, trotz Bio oder Bauer vor Ort), und ist gesünder. Nein, ich bin kein Grüner, ich kann die Ökofaschisten nicht ausstehen.
Beispiel Spaghetti:
Miracoli? Damit bin ich groß geworden. In den 70er Jahren ging es mit Spaghetti erst los, das wissen die Jungen heute gar nicht mehr, italienischen Essen ist inzw. Normalität. Das war es vor 40 Jahren nicht. Sonst wäre ein Resteessen bzw Abfallprodukt der Küche wie die Pizza (und nichts anderes ist eine Pizza. Resteverwertung!) nicht so bekannt und beliebt geworden.
Pizza machen wir selber, geht sehr einfach, auch ohne Pizzaofen (wir haben einen heißen Stein für den Backofen).
Aber zurück zu Miracoli: Kann man essen. Geht schnell, kostet wenig. Ich mag´s nicht.
Besser: Nudeln kochen, ein Glas fertige Tomatensoße drüber. Gibt es ich allen Geschmacksrichtungen und Preisvariationen. Kann man gut essen. Geht schnell, kostet etwas. Ich mag´s nicht.
Noch besser: Nuden kochen. Tomatensoße selber kochen. Kann man sehr gut essen. Geht nicht ganz so schnell, kostet je nach Zutaten nicht viel mehr wie die Gläservariante. So machen wir das zuhause.
Genaugenommen kaufe ich meine Nudeln beim Italiener im Internet (nicht beim Discounter), deswegen kosten die auch das 5fache wie bei Aldi. Meine Dosentomaten ebenfalls. Aber das ist mein persönlicher Anspruch an meine Spaghetti. Normale Tomatentetrapacks vom Discounter tuns auch (euer Lieblingsitaliener verkocht auch nichts anderes. Glaubt mir, ich hab genügend von denen geprüft). Die Spoße koche ich im besten Fall 4-5 Stunden. Davon machen ich 2-3 Kilo, die Soße wird in Portionen eingefroren und ist Basis für Nudel-, Reis-, Kartoffelgerichte, Pizza, Aufläufe usw. Und wir haben immer was zuhause.
Nebeneffekt: Meine Jungs essen auswärts keine Spaghetti mehr, weil O-Ton: "Die Soße immer sch... schmeckt".

Ja, gute Lebensmittel kosten Geld. Und die Lebensmittel sind die letzten Monate nicht nur gefühlt teurer geworden sondern tatsächlich Und das ist erst der Anfang. Im Herbst kommt die nächste Welle, wenn einige Betriebe der Industrie und des Handels (Bäcker, Metzger, Landwirte usw) ihren Arbeitern/Angestellten die benötigten Lohnerhöhungen geben müssen. Denn das legen die um, was sollten sie auch anderes tun?


Und jetzt noch was, um die Stimmung anzuheizen: Frisch kochen kostet zwar viel mehr Zeit, aber geldmäßig weniger als Fertigprodukte (und ist viel gesünder). Einzig: Kochen kostet Zeit. Daher habe ich für das Gejammere mancher Hartzler wenig Verständnis...
 
Zuletzt bearbeitet:
Wer es sich leisten kann, bitte.

Das dürften aber immer weniger werden. Freu dich, das du zu den immer Wenigeren gehörst, bei denen Geld beim Einkauf scheinbar überhaupt keine Rolle zu spielen scheint.
Wie schon mal meinerseits erwähnt spiegelt das Forum eher den oberen Lebensstandart wieder, als die Mitte und unten.

Aber teilweise so herablassend von oben zu argumentieren ist halt auch wie es ist.

Und das frisches Gekauftes inkl. kochen günstiger ist, halte ich für ein Gerücht.

Milch übrigens wieder 15 Cent teurer geworden. Normale 1,5% nun 99 Cent.
Jeder hat Dinge, für die er mehr Geld ausgibt als andere. Bei mir sind es Lebensmittel. Deswegen verdiene ich wahrscheinlich nicht mehr wie der durschnittliche Forist.
Und dass frisch gekauftes und gekochtes billiger ist, ist kein Gerücht. Saisonal und vor Ort einkaufen. Probier´s :
Grundlebensmittel sind nämlich nicht teuer. Wir haben im Vergleich in Europa günstige Lebensmittelpreise:
Fleisch gibt´s bei uns im Schnitt 1x die Woche, das aber vom Metzger. Und das ist mein Anspruch, Supermarkt würde auch gehen, dann ist es billiger. Aber muß man Fleisch mehrfach die Woche haben?
Ich will hier niemand bekehren.
 
Gerade in Koroni, Peloponnes, Griechenland, im Supermarkt: Lebensmittelpreise für den täglichen Ferienhausbedarf über den Daumen 20% höher als Zuhause ...

Albanien, Montenegro, Bosnien und Hercegovina sowie Kroatien waren wesentlich günstiger, soweit ich das bei den Einkäufen und Restaurantbesuchen abschätzen konnte.
 
Milch übrigens wieder 15 Cent teurer geworden. Normale 1,5% nun 99 Cent.
Vor 60 Jahren habe ich noch Milch beim Bauern geholt. Kostete der Liter 50 Pf. Gut, sie hatte mehr Fett, der Rahm wurde abgeschöpft und Butter daraus gestampft. Aber bei den Löhnen damals musste mein Vater weitaus länger arbeiten für 50 Pf. als ein Arbeiter heute. Im Übrigen geben die Deutschen (verallgemeinert, ich weiß) relativ wenig für Lebensmittel aus im Vergleich mit unseren Nachbarländern.
 
Frisch kochen kostet zwar viel mehr Zeit, aber geldmäßig weniger als Fertigprodukte
"Und es ist doch SOO schnell gemacht". Den Spruch hat meine Mutter dann damals immer noch mit drangehängt, als sie der Meinung war, ich stell mich als Student noch in meine 3m² Küche und mache mir den Bohneneintopf selbst.

Sei mir nicht böse, aber wie du selbst sagst, kostet das Zeit. Nicht nur die Zeit, zu kochen, sondern auch noch separat zum Wocheneinkauf beim Italiener im Internet bestellen, wie du das tust, oder zum Wochenmarkt fahren, etc.
Diese Zeit muss man haben, und sich auch nehmen wollen. Und wenn es dir dann noch Spaß macht, um so besser. Ich habe keine Kinder, und habe keine große Intention, 4 Liter Tomatensoße auf Vorrat zu kochen und dann einzufrieren. Wenn meine Frau und ich von der Arbeit kommen, dann fangen wir nicht an, noch eineinhalb Stunden zu kochen.
Du nimmst dir diese Zeit, und das ist ja deine Entscheidung.

Vermutlich ist es gesünder, wobei ich jetzt der festen Überzeugung bin, dass man nicht direkt von nem Doseneintopf Krebs kriegt...

Aber:
Zu den Kosten:
Lidl Linsensuppe, bisher immer um die 79cent bis 89cent.
ja! Pizza Salami im Dreierpack, tiefgefroren 2,49€.
ja! Packung Nudeln mit Tomatensoße, 2-3Portionen 1,09€.

So billig wirst du NIEMALS mit Frischgekochtem satt. Es ist schlicht nicht möglich. Es sei denn du weichst ne Packung getrocknete Linsen in Wasser auf und schneidest ne Möhre dazu. Da hast du dann aber zusätzlich noch die Stromkosten, um das Zeug ne halbe Stunde köcheln zu lassen.
Also bitte nicht das Märchen von "und billiger ist es auch noch" - das ist es nicht. Wenn du natürlich bei all dem oben sagst, dass du das nicht magst, und dann sündhaft teure Markenprodukte mit deinem Selbstgekochten vergleichst, dann ist das nicht mehr schwer.
Und die Preise bei uns auf dem Wochenmarkt waren schon vor der Inflation dermaßen gesalzen, dass ich da nur ausnahmsweise hin gegangen bin, weil der Käse-Holländer einen wirklich guten Appenzeller hat. Das ist dann aber in meinen Augen ein absolutes Luxusgut.

Essen ist für mich Nahrungsaufnahme, um satt zu werden. Wenn es dann noch schmeckt, sehr gut. In Zeiten hoher Lebensmittelpreise ein Vorteil.
 
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