Tagesgeld war immer eine Bank für supersicher und Inflationsausgleich, jetzt nicht mehr.
Erst kamen die Niedrigzinsen, dann die Inflation. Und sicher heißt, dass ggf. Putins Schergen das Geld stehlen (die Sberbank Europe wurde von der Muttergesellschaft in Ruzzland absichtlich in die Pleite geschickt (die Sberbank ist nämlich nicht von den Sanktionen betroffen, hatte aber die ganzen flüssigen Einlagen zum Kriegsbeginn nach Ruzzland geschafft, so dass als wegen der Diskussion möglicher Sanktionen Tagesgeldkonten geleert wurden schon am ersten Wochenende des Krieges Schicht im Schacht war. Den Schaden hat der Österreichische Einlagensicherungsfond und die Deutschen Hasardeure, die >100000 Euro pro Nase dort hatten. Ca. 900 Millionen wurden entschädigt von 1,2 Milliarden die am Ende noch aus Deutschem Vermögen dort gelagert waren.
Wer jetzt Tagesgeld hat, kann eigentlich zuschauen wie sein Geld jeden Tag weniger wird obwohl die Summe gleich bleibt.
Die Preise sind schon am steigen (beim Bäcker die letzte Preisrunde zum 1.3, und diese Woche schon wieder auf fast alle Produkte 5-20 Cent mehr!), eine Möglichkeit das zumindet etwas abzufedern wenn man Geld übrig hat wäre, jetzt lang haltbare Lebensmittel und Verbrauchsgüter zu bevorraten (Konserven, Klopapier etc. für 1-2 Jahre). Dann kann man einen Teil des schleichenden Anstiegs umgehen.
Beim Edelmetall dürfte die Inflation schon eingepreist sein, hier hätte man früher mit Kaufen anfangen sollen. Bei Silber noch der Nachteil mit Steuern.
Bei Aktien sollte man sich sehr auskennen, und muss bereit sein, ggf. lange zu warten bis man seinen Einsatz wieder hat. Man sollte da kein Geld investieren dass man vielleicht morgen oder in 4 Wochen oder 6 Monaten oder irgendwann plötzlich zeitnah innerhalb weniger Tage braucht. Wenn es darum geht das Ersparte sicher durch eine Inflation zu bringen für das Alter oder die Kinder, können Aktien durchaus Sinn machen.
Was man aber bei Beobachtung sagen kann: Starker Absturz zu Beginn des Krieges, jetzt ein eher stabiles Tal. Wenn der Kriegsverbrecher im Kreml den Gashahn doch zudreht, dürften die Aktien generell fallen, aber die Firmen werden nicht pleite gehen daran. Die Aktienkurse werden sich irgendwann wieder erholen. heute hat es sich ja eher angehört als ob der Gremlin einknickt, weil er gesehen hat das die EU notfalls lieber kein Gas kauft und er sich als Vertragsbrecher selber sanktioniert wen er auf Rubel besteht. Solche Praktiken kommen sicher auch bei China nicht gut an.
Wer noch keine Aktien hat, aber jetzt zuviel Tagesgeld kann sich mal umschauen. Die BASF Aktie z.B. ist die letzten 5 Jahre tendenziell zwar gefallen nach einem Höchststand, aber durch den Krieg momentan sehr günstig zu haben und die Analysten sagen deutlich unterbewertet. Die Firma ist sehr solide global aufgestellt und sehr diversifiziert in unterschiedlichen Branchen, d.h. nach einer Krise (selbst nach der Finanzkrise 2008) ist die Firma immer wieder schnell obenauf. Die Dividende ist wohl recht ordentlich für eine Deutsche Aktie und steigt seit vielen Jahren jedes Jahr an oder bleibt gleich, die BASF wirbt sogar damit dass das auch zukünftig so bleiben soll. Ende April gibt es pro Aktie 3,40 Euro Dividende (sofern man einen Sparerfreibetrag hat), heute liegt der Kurs gerade bei 53,29 Euro.
Meine Logik wäre da: Wenn man heute Aktien kauft, hat man nach der Dividende in wenigen Wochen noch ca. 50 Euro "abzuarbeiten", nach spätestens ca. 15 Jahren hat man die kompletten Einstandskosten dann als Dividende ausbezahlt bekommen, der Inflationsausgleich ist dann der Tageskurs der Aktie. Die BASF wird es sicher auch in 15 Jahren noch geben, denn Chemieprodukte werden immer gebraucht, und grade was den Zukunftsmarkt Batteriematerialien angeht ist die BASF sehr gut aufgestellt und expandiert. Steigt der Kurs in dieser Zeit, umso besser. Fällt er, kann man das verschmerzen wegen der Dividende (schlimmer als beim Tagesgeldkonto oder Sparbuch mit Inflation kann es denke ich nicht werden). Auf Null wird der Kurs sicher nicht fallen, dazu hängen zuviele Arbeitsplätze in Deutschland dran.