Die Trennung ... von der Sammlung

Das Auktionshaus hätte in die Beschreibungen den Zusatz „Ex. Slg. siepie“ aufnehmen sollen. ;)

Im Ernst, Provenienz ist - egal ob von Sammlerkollege stammend oder aus einer größeren verauktionierten Sammlung - was schönes. Ich bin z. B. sehr stolz, einen Carolin aus einer der großen Fulda-Auktionen, der Slg. Schmidt mein Eigen nennen zu dürfen.

Ganz besonders sind dann solche Münzen mit persönlichem Hintergrund wie z. B. von @Fusselbär neulich über den Katanga-5er berichtet.
 
Krass war jedoch der Fall einer dieser Münzen, eine prägefrische und voll zentrierte Athener Eule (Tetradrachme) der klassischen Zeit, einem Prunkstück meiner damaligen Sammlung. Ich hatte sie erst wenige Monate zuvor in einem Wiener Auktionshaus ersteigert. Das von mir gewählte, andere Auktionshaus hatte sie nun von der Erhaltung herabgestuft und zu einem Ausrufepreis von weniger als die Hälfte des früheren Ausrufs in den Versteigerungskatalog übernommen.

Einerseits war ich in Zeitdruck (was ich wohl unvorsichtigerweise im Telefonat erwähnt hatte) und andererseits war ich mir sicher, dass sich Interessenten finden würden, die den Preis nach oben treiben würden.

Umso größer mein Erstaunen, dass die Tetradrachme zum Mindestpreis zugeschlagen wurde. Abzüglich Provision usw. blieb mir nicht mal ein Drittel des vierstelligen Betrages, den ich selbst für das Stück gezahlt hatte.

Und dann kam der Hammer: kurze Zeit später erhielt ich einen Festpreiskatalog des versteigernden Auktionshauses über herausragende antike Sahnestücke. Ihr ahnt es - in dem Katalog fand ich meine Athener Tetradrachme wieder. Beschrieben als prägefrisches Prachtexemplar und mit einem Preis versehen, der weit über dem lag, den ich selbst bezahlt hatte.

Ich habe seither nichts mehr eingeliefert. Wenn ich mich von Müzen getrennt hatte, dann nur über ebay.
OMG das ist wirklich eine bittere Erfahrung und es ist für mich absolut nachvollziehbar, dass du nichts mehr einlieferst.
Ich hatte früher auch über ebay verkauft, jedoch hatte ich immer das Gefühl, dass die Käufer auf ebay den Erhaltungsangaben bei privaten Verkäufern nicht so sehr vertrauen und die Münzen dann auch unter Wert weggehen.
Dann seit dem neuen Bezahlsystem noch 11% Provision weg und Käuferschutz etc. :rolleyes:

Hallo Siepie,
als ich im Forum 2009 anfing, warst Du leider schon einer der Ehemaligen. Schade, dass wir uns erst jetzt, wo Du Dich zum Sammlungsverkauf entschlossen hast, miteinander austauschen können.
Ich selbst habe mir über den Verkauf meiner gesammten Sammlung nur insofern Gedanken gemacht, als das ich vorhabe , das meine Erben zu überlassen.
Deine Erfahrungen scheinen zumindest den oft geäuserten Verdacht zu widerlegen, wonach die Erhaltungseinschätzungen immer laxer würden. Die Auktionsbilder des Dreimarkstückes lassen die Münze so erscheinen, dass der Auktionator vermutlich nicht mit einer Reklamation rechnen muss. Der Käufer sieht hier, was er bekommt, immer mit dem Vorbehalt, dass statische Bilder ihre Grenzen haben. Weisst Du, ob einige Deiner Münzen auch mit Filmem vorgestellt werden, so wie es in den letzten zwei Jahren üblich geworden ist ?
Auch wenn es ernüchternd ist, dass Teile Deiner Sammlung nun runtergestuft werden, wird der erzielte Preis vermutlich deutlich über dem Einstand liegen. Momentan scheint so gut wie alles zu gehen.
Ihr habt Euch doch damals oft an Crailsheim orientet, wenn ich die alten Beiträge recht in Erinnerung habe. Ob der Ratschlag von dort wirklich immer so toll war ? Ich habe da eher eine durchwachsene Meinung. Auch dort gibt es vermutlich eine Skala für den Einkauf und eine für die Weiterveräusserung.
Das ist schön, wenn Du es den Erben überlässt, so brauchst du dir nicht allzuviele Gedanken über den Verbleib machen und kannst deine Sammlung genießen ohne auf einen eventuellen Werterhalt oder Verfall achten zu müssen.
Allerdings würde ich deine Erben vorher briefen, damit sie sich nicht über den Tisch gezogen werden.

Soweit ich weiß werden keine meiner Münzen in Filmen vorgestellt.
Und ja, ich befürchte es gibt überall eine Skala für den Einkauf und eine für die Weiterveräusserung nicht nur in Crailsheim. Vermutlich ganz so, wie es Fusselbär weiter oben erwähnt hat, oder noch schlimmer.

In den Staaten würde niemand auf die Idee kommen einen Slab zu knacken, außer er erhofft sich eine bessere Bewertung.
Dafür finden sich in fast jedem europäischen Münzforum Threads zum Grading, es zieht sich ein roter Faden vollmundige Töne der "Münzbefreier", die diesen tollen Ratschlag propagieren egal ob sie gefragt wurden oder nicht.
Soweit so gut oder schlecht, ist mir egal solange es um denen ihre Sammlung / ihr Geld geht.
Aber immer wieder toll sind dann Angebote im ebay "Münze xyz PCGS MSXX, Die Münze wurde dem Slab entnommen, diesen erhält der Käufer beim Kauf dazu...":wut:
Da hast Du wohl recht, eine Beobachtung der höheren Erlöse bei Auktionen für Münzen in Slabs sollte eigentlich jeden davon abhalten die Münzen zu befreien.

Hallo Siepie,
ich erinnere mich an dich. Du warst damals beim Erhaltungsseminar
mit Franquinet in Darmstadt dabei. Lange her. Von den damaligen Teilnehmern
sind nicht mehr so viele aktiv. Auch der Sammelvirus scheint vergänglich zu sein.

Ich habe einmal auf einer Münzbörse testweise versucht ein Stück an
den Mann (Händler) zu bringen. Da hört man dann überwiegend negative
Attribute. Eine ansehnliche Münze ist dann…im Moment nicht gefragt, versehen
mit kleinen Randfehlern, wurde mal gereinigt, Erhaltung nicht so toll, außerdem
gibts kaum noch Sammler…etc.

Bei Einlieferung in ein Auktionshaus wundern mich allerdings diese vorsätzlichen
Abstufungen. Der Auktionator profitiert doch von einem positiven Zuschlag
zu allererst.

Das Beispiel von B555andi und seiner Athener Eule ist natürlich tiefblickend und
frappierend. Wie dieser Vorfall gelaufen ist im Prinzip eindeutig und betrügerisch.
Ich habe etwas Ähnliches mal beobachtet, war aber nicht involviert.
Eine hochwertige Münze angeblich sehr teuer zugeschlagen, kurz darauf im
Angebot des Auktionators. Da klappte wohl ein anködern nicht.
Tja, wer bekommt denn tatsächlich die Münzen die verauktioniert werden?

Der Sammler ist das schwächste Glied der Kette.
Ja, ich habe das auch gemerkt, dass nicht mehr viele von damals aktiv sind ;)
Natürlich habe ich dem Auktionator mitgeteilt, dass höhere Erlöse doch in beiderlei Interesse sind und bessere Erhaltungsangaben höhere Gebote erzielen.
Hat leider nichts gebracht. Er sagte, dass der Bearbeiter, der die Fotos macht nochmal drüberschaut, aber es hat sich keine Änderung ergeben.

Als Grund vermute ich: Reputation und Kundenbindung

Wenn ich als Auktionator die Erhaltung strenger bewerte oder die Erhaltung gar schlechter einstufe, wird das zu weniger, oder gar keinen Reklamationen führen. Worüber will sich der Käufer beschweren, wenn er auf ein vz-st Stück bietet und den Preis für diese Erhaltung bezahlt dann jedoch eine Münze mit der Erhaltung fast St. oder gar noch besser erhält.
Anders herum, selbst wenn die Erhaltung korrekt angegeben ist und mit der Meinung der meisten Sammler/Händler übereinstimmt kann es immer wieder zu Reklamationen kommen, oder wird es mit Sicherheit kommen, wenn die Erhaltung zu nicht der Erwartung des Käufers entspricht.
Jetzt ist es aber so, dass kein Rückgaberecht besteht, da die Ware ja vor der Auktion begutachtet werden kann.
Also wird ein zufriedener Kunde wieder kommen und kaufen, ein unzufriedener wird fernbleiben. Welche Vorgehensweise wähltst du als Auktionator? Etwas weniger Erlös und damit Einnahmen, dafür monatlich wiederkehrende zufriedene Kunden. Möglicherweise kaufen dann sogar andere Händler bei dir ein, weil ein hier erstandenes Stück in vz-st auf der 2-Buchstaben Plattform mit einer besseren Erhaltungsangabe versehen gewinnbringend weiterveräussert werden könnte.
Soll alles schon vorgekommen sein!
Welchen Weg wirst du also gehen als Auktionshaus?

Und natürlich, gut für das Auktionshaus, nicht so gut für den Einlieferer.

@siepie

Vielen Dank für deinen wirklich äußerst ausführlichen und vor allem informativen Bericht! Ich drücke dir beide Daumen, dass du trotz momentaner Ernüchterung und vielleicht sogar Enttäuschung bezüglich der Erhaltungsangaben am Ende trotzdem ein einigermaßen zufriedenstellendes Ergebnis einfährst. Nichts desto trotz wundern mich deine Ausführungen aus einem bestimmten Grund, den Rex Danny hier sehr treffend formuliert hat:



Genau diesen Gedanken hatte ich auch, als ich deinen Bericht las. Sicher mag hier und da die Erhaltungseinschätzung etwas abweichen, aber bei dir scheint es ja beim Großteil der Stücke zu sein. Das ist schon sehr verwunderlich.

Ich selbst muss sagen, dass ich die kleinen Beilagenzettel, die man in den meisten Fällen beim Kauf vom Händler bzw. Auktionshaus zur Münze erhält, immer mit aufhebe und bei einem möglichen Verkauf wieder mit dazu lege. Mir ging es nämlich auch schon so, dass ich ein paar Stücke bei einem Händler erworben hatte, welche ich dann deutlich zu hoch eingestuft fand. Nachdem ich diese durch bessere Stücke ersetzt hatte, habe ich sie bei einem Auktionshaus eingereicht und die Zettel des Münzhändler mit dessen Erhaltungsangaben dazu getan. Ich in mir sicher, dass die Münzen ohne die Zettel schlechter eingestuft worden wären. Aber so wurde die auf den Zetteln angegebene Erhaltung 1:1 übernommen, was mir letztlich einen nicht ganz so großen Verlust bescherte.

Genauso handhabe ich es mit sämtlichen Beilagenzetteln der geknackten Slabs. Natürlich wird ein Stück aus einem geknackten Slab nicht mehr so viel einbringen wie im Slab selbst, aber durch den Zettel hat man zumindest den Nachweis, dass es sich um ein mit "MS65" eingestuftes Stück handelt. Sollte jemand zweifeln, dass es sich tatsächlich um die Münze aus dem Slab handelt, kann er ja anhand der Zertifikatsnummer auf der Internetseite der Gradingfirma nachschauen und die Münze mit den dortigen Bildern vergleichen.

Oh Mann, deine Idee mit den Beilagenzettel hätte ich haben sollen, ich habe nämlich auch noch fast alle. Manche Auktionshäuser haben leider die Beschreibung der Münzen mit Erhaltungsangabe wederauf diesen Zetteln stehen, noch auf den Rechnungen. Zum Glück haben manche ein Auktionsarchiv.
Ich hänge in diesem interessanten Faden mal eine Frage an.

Ich habe noch nie etwas über eine Auktion verkauft.
Wie hoch ist der Abschlag, den ich auf das Zuschlagsgebot an
das Auktionshaus zu entrichten habe?

Differiert er, je nach Auktionshaus?
Kommen darüber hinaus noch weitere Kosten auf den Einlieferer zu.
Und sehr wichtig wäre die Frage, sind diese Abschläge verhandelbar?

Wie sind da Eure Erfahrungen?
Das kann bei jedem Auktionshaus anders sein. In meinem Fall werden, weil so viele Stücke einzeln aufgenommen wurden und wegen des deshalb erhöhten Aufwands, 15% verlangt.
Tja, so bitter es erscheint, aber man muss verdammt aufpassen und man muss auf sein eigenes Urteilvermögen setzen. Lehrgeld habe ich auch zugenüge gezahlt. Habe auch immer geglaubt, wenn Händler eine Münze in stgl. anpreisen, dann ist es auch ein stgl. Daran glaube ich schon lange nicht mehr. Was da so eingestuft wird, müsste verboten werden. Da kann man sich absolut nicht drauf verlassen. Jetzt verlasse ich mich nur auf mich selbst. Ich hatte auch gaaanz viele mittelmäßige Münzen, bringt aber nichts, wenn man wenigsten etwas auf Wertsteigerung aus ist. Ich kaufe mir nur noch eher seltene Münzen, mit geringer Auflage und vielleicht auch in PP. Münzen ab ca.400 € in top Qualität, gehen auch immer gut weg. Und eine Münze "eingesargt" ab MS65 bringt immer mehr Geld als die Gleiche ohne "Sarg". Obwohl ich den "Sarg" nicht mag, überlege ich, einige von meinen top Münzen graden zu lassen. Aber es lohnt sich nur, wenn es mindestens eine MS65 wird. Nur dann ist eine Wertsteigerung zu erwarten. Muss mich aber noch mit dem Thema "Grading" befassen. Habe kaum Erfahrung. Also Fazit, lieber weniger Münzen, dafür welche mit geringer Auflage in top Qualität und KEINEM glauben, was Erhaltungen angeht!! Man muss sein eigenes Gespür dafür finden.
Wenn man aber nur Spaß am Sammeln haben möchte, und der Geldbeutel nicht so groß ist, dann kann man natürlich alles sammeln was man möchte.
Ich glaube du machst das hinsichtlich des Werterhalts schon richtig mit der Auswahl "besserer" Stücke. Beschäftige dich mit Auktionsergebnissen und vergleiche gleiche Stücke geslabbt gegen ungeslabbt.
Eine 50 Euro Münze zu slabben wird sich nur lohnen wenn ein sehr hoher Grade rausspringt, eine kostspieligere Münze sollte zu slabben sollte jedoch immer mehr einbringen, oder zumindest die 30 Euro mehr, die das bewerten gekostet hat.
Siepie muß bei der Vorstellung ein kleiner Fehler unterlaufen sein. Das Dreimarkstück Typ Uniform ist von 1914, die Adlerseite von 1911 sieht auch nicht wie eine PP aus, sondern wie ein Superstempelglanzexemplar.
Es eigentlich kein Fehler, sondern einfach 2 verschiedene Münzen um die Darstellung der Patina auf den Fotos des Auktionshauses mit der Darstellung auf meinen Fotos vergleichen zu können. ;)
Aaah, alles klar. Dann ist es tatsächlich die WAGO. Hier die beiden Stücke.


Es war von mir nicht beabsichtigt, das Auktionshaus zu nennen. Ihr seid mir auf die Schliche gekommen. :respekt:
Und das war recht so ! Namibias Spruch von den billigen Münzen finde ich daneben.
Tja wie gesagt, die geliebten "billigen" sind alle in Lots gelandet. :rolleyes:


Ich danke euch allen für eure Beiträge und aufmunternden Worte. Der ein oder andere hat ja doch schon diverse und nicht immer positive Erfahrungen mit der Einlieferung in ein Auktionshaus machen müssen. Erstaunlich, welcher Schatz an Erfahrungen sich hier im diesem Forum findet, man muss es nur niederscheiben.
 
Es war von mir nicht beabsichtigt, das Auktionshaus zu nennen. Ihr seid mir auf die Schliche gekommen
Profis wie wir finden jede PP im Internet:)
Als langjähriger, regelmäßiger WAGO - Kunde bin ich zuversichtlich, daß die Auktion in Deinem Interesse verlaufen wird. Meiner Erfahrung nach stimmen die Beschreibungen seit etwa 2015 in einem so großen Ausmaß, daß man sich darauf verlassen kann, 2010 bis 2014 war das etwas durchwachsener, aus dieser Zeit stammen meine Retouren wegen nicht angegebener Bereibungen, Tauchungen etc. Ein Stück,dass ich damals als Prachtexemplar ersteigert hatte, habe ich dennoch behalten, obwohl es nicht der Beschreibung entspricht. Ich nenne es mein" Reichschromaganstück " und grübele immer darüber nach, in welche Tauchbäder es geworfen wurde und bin gespannt, ob ich noch eine Patinabildung erleben werde.
Die WAG scheint gelernt zu haben, wie aus Deinem Eingangsbeitrag hervorgeht,scheinen sie sich damals an den Angaben eines anderen Auktionshauses orientiert zu haben. Ich kann mir schon denken, wer das war. Stichwort " Kaufmann ". Gut, daß sie davon abgelassen haben. Etwa 2015 hat die WAG ja auch ihre Saalauktionen eingestellt,so daß sie ganz zwangsläufig daran interessiert sein müssen,daß die Onlinekunden wiederkommen.
Die WAGO praktiziert glücklicherweise einen so langen Vorlauf, daß die angebotenen Münzen wahrgenommen werden. Die Gebote kommen sehr oft erst am Auktionstag.
Preiswerte Münzen gehören auch zu einem Sammelgebiet, aber jeder Sammler hat seine eigene Sammelphilosophie, da ist weder das eine noch das andere falsch. Wäre schade,wenn das Kaiserreich nur aus Reuss bestanden hätte.
 
Im Topic-Eröffnungsbeitrag als ‚Third Party Grading‘ benannt;
Siehe Abschnitt ‚Bisheriges Fazit‘ und folgend:

Die Kriterien haben sich einfach geändert! Das schreit geradezu nach einem unabhängigen Third Party Grading.

Und so kommen wir zum nächsten Punkt, den ich bereue. Ich hatte bereits 2005 einen Account bei Heritage und dort Münzen in Slabs ersteigert. Ich meine, dass ich der erste, oder einer der ersten hier im Forum war, der so einen "Frevel" beging. Münzen in Slabs einzusargen, wie kann man nur? Das war hier damals so verpöhnt, ein absolutes No-Go. Also habe ich alle Slabs geöffnet, die Münzen befreit und in eine sammelwürdige Unterkunft (die blue box) überführt.

Großer Fehler!

Jetzt scheint TPG wenn auch nicht hier, so doch auf Auktionen mehr Akzeptanz gefunden zu haben. Ich habe Auktionen der letzten Monate recherchiert und bemerkt, dass Third Party gegradete Münzen ganz offensichtlich höhere Gebote erhalten, unabhängig davon welche Erhaltung das Auktionshaus angegeben hatte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Schlüssel liegt meiner Meinung nach in qualitativ hochwertigen Fotos. Die gibt es aber beileibe nicht bei allen Auktionshäusern (mir fällt da spontan eines aus HH ein, bei welchem mein "Praxistest" dann auch negativ ausgefallen ist). Wenn ich als Käufer in die Lage versetzt werde, anhand aussagekräftiger Bilder mir eine eigene Meinung zu der Münze bilden zu können, kommt es mir weniger darauf an, ob die Münzen gegradet ist (ich bin kein Fan von Slabs, auch wenn die finanzielle Folgewirkung wohl nicht zu bestreiten ist) oder dort "vz", "vz+" oder sonst was als Erhaltung angegeben ist. Dem Auktionshaus, welches die Qualität seiner Ware transparent macht, werden Kundenbindung und höhere Zuschläge gelingen. Natürlich kann man nicht immer Top-Qualität anbieten. Es gibt aber auch für "Mittelklasse"-Qualität und kleinere Geldbeutel Kunden. Man sollte einfach transparent sein mittels möglichst guter Bilder und ehrlicher Beschreibung was teilweise anhand von Bildern nur schwer erkennbare "Eigenschaften" angeht (berieben, getaucht, Henkelspur etc.).

Dann brauche ich auch kein Grading - oder TPG. ;)

Ich wundere mich, dass manche Auktionshäuser/Verkäufer immer noch weichgezeichnete etc. Bilder "produzieren", welche mich als Kunden definitiv verschrecken und im Zweifel lieber zur Konkurrent gehen lassen.
 
…ich denke ,daß im mittleren und unteren Preissegment gerade bei schlechten
Fotos der Münzen, der ein oder andere unbedarfte Käufer abgefischt wird.

Wirds dann teuer dürften in der Regel potentielle Käufer schon mal einen Blick
auf die Münze werfen. Oder sie beauftragen jemanden, der sich das Stück mal ansieht.
Ich glaube hier nicht an Blindgebote.

Man kann’s aber drehen wie man will, bei den teilweise enorm gestiegenen Preisen
gibts viel Spielraum um mal ein paar Gebote einzustreuen, von denen eigentlich niemand weiß woher sie kommen. Ich will hier niemandem etwas unterstellen,
halte das aber für möglich.

Wir sprechen im Extremfall von Steigerungen von mehreren 100 Prozent.
und diese Welle möchte jeder mitreiten. Und im Sog der seltenen Stücke
steigt auch Alltagsware in Wolkenhöhe.

wobei, ist eine mittlere vierstellige Auflage als selten zu bezeichnen?

Wenn man für eine Reichsgoldmünze die eine vierstellige Auflage hat so viel zu zahlen
hat, wie für einen Kilobarren?
Ist da nicht Katzenjammer vorprogrammiert?

Aber ich schweife etwas ab.
Siepie, ich glaube Du hast eigentlich den idealen Zeitpunkt für einen Verkauf
gewählt. Und das was ich jetzt gesehen hab ist top und wird gute
Ergebnisse bringen.
 
Der Schlüssel liegt meiner Meinung nach in qualitativ hochwertigen Fotos. Die gibt es aber beileibe nicht bei allen Auktionshäusern (mir fällt da spontan eines aus HH ein, bei welchem mein "Praxistest" dann auch negativ ausgefallen ist). Wenn ich als Käufer in die Lage versetzt werde, anhand aussagekräftiger Bilder mir eine eigene Meinung zu der Münze bilden zu können, kommt es mir weniger darauf an, ob die Münzen gegradet ist (ich bin kein Fan von Slabs, auch wenn die finanzielle Folgewirkung wohl nicht zu bestreiten ist) oder dort "vz", "vz+" oder sonst was als Erhaltung angegeben ist. Dem Auktionshaus, welches die Qualität seiner Ware transparent macht, werden Kundenbindung und höhere Zuschläge gelingen. Natürlich kann man nicht immer Top-Qualität anbieten. Es gibt aber auch für "Mittelklasse"-Qualität und kleinere Geldbeutel Kunden. Man sollte einfach transparent sein mittels möglichst guter Bilder und ehrlicher Beschreibung was teilweise anhand von Bildern nur schwer erkennbare "Eigenschaften" angeht (berieben, getaucht, Henkelspur etc.).

Dann brauche ich auch kein Grading - oder TPG. ;)

Ich wundere mich, dass manche Auktionshäuser/Verkäufer immer noch weichgezeichnete etc. Bilder "produzieren", welche mich als Kunden definitiv verschrecken und im Zweifel lieber zur Konkurrent gehen lassen.
Da habe ich gleich ein aktuelles Beispiel:

Folgende Münze wurde kürzlich bei Peus für 380 € (= 467,40 € brutto) zugeschlagen mit der Beschreibung "f. vz, leicht berieben". Heute wird dieselbe Münze bei der Zweibuchstabenplattform von einem anderen Händler für 700 € brutto angeboten mit der Beschreibung "f. vz". Die Bilder beider Anbieter sind gut. Ob aber eine Bereibung vorliegt oder nicht, kann ich alleine anhand der Bilder nicht beurteilen. Warum jedoch gab der 1. Anbieter "leicht berieben" an (das würde er doch nicht unnötig machen, weil potentiell wertmindernd), der 2. Anbieter aber nicht? Hat sich der 1. Anbieter "verschaut"? - Das sind dann wieder so Beispiele, wo sich bzgl. einzelner Händler bei mir Zweifel entwickeln.
 
Siepie, ich glaube Du hast eigentlich den idealen Zeitpunkt für einen Verkauf
gewählt. Und das was ich jetzt gesehen hab ist top und wird gute
Ergebnisse bringen.
das sehe ich auch so.
Und nicht zuletzt dank der mittlerweile hohen Aufmerksamkeit hier im Forum, wo es viele Kunden dieses Auktionshauses gibt, werden die Zuschläge in die für Siepie richtige Richtung laufen :)
Ist dann nur die Frage, wie weit die Bietergefechte gehen, und dem ein oder Anderen wieder extrem hohe Zuschläge zuteil werden (aber das kann siepie dann nur recht sein) ;)
 
Da habe ich gleich ein aktuelles Beispiel:

Folgende Münze wurde kürzlich bei Peus für 380 € (= 467,40 € brutto) zugeschlagen mit der Beschreibung "f. vz, leicht berieben". Heute wird dieselbe Münze bei der Zweibuchstabenplattform von einem anderen Händler für 700 € brutto angeboten mit der Beschreibung "f. vz". Die Bilder beider Anbieter sind gut. Ob aber eine Bereibung vorliegt oder nicht, kann ich alleine anhand der Bilder nicht beurteilen. Warum jedoch gab der 1. Anbieter "leicht berieben" an (das würde er doch nicht unnötig machen, weil potentiell wertmindernd), der 2. Anbieter aber nicht? Hat sich der 1. Anbieter "verschaut"? - Das sind dann wieder so Beispiele, wo sich bzgl. einzelner Händler bei mir Zweifel entwickeln.
Zu 99,9% hat sich Anbieter 1 nicht verschaut. In gewisser Weise sind die Zweibuchstaben leider ein gefühlt rechtsfreier Raum, denn die Chance auf einen reklamierenden Kunden beträgt vielleicht 50%. Dem Händler kann das vollkommen egal sein, schließlich kriegt er die Münze im Zweifel auf Kosten des Kunden zurückgeschickt. Die Pointe an der Geschichte: Eine Bewertungsmöglichkeit ist nicht mehr vorhanden, wenn etwas reklamiert worden ist. Da ist also die Grenze zum vorsätzlichen Betrug eine äußerst fließende.
 
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