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Hier vergebe ich noch ein vz.Guten Abend allerseits,
ich kann zu dem Preußen leider nichts bei tragen, möchte aber selbst gerne ein Stück in den Raum werfen: Es ist (wieder) einmal eine 1911er Doppelkrone aus Hessen.
Auch wenn ich ,,bloß'' aus dem nördlichen Teil des Landes komme, welcher von einer anderen Linie regiert wurde und im Kaiserreich unter preußischer Verwaltung stand haben die Gepräge von Hessen Darmstadt, welche nach Schließung der eigenen Anstalt in Berlin hergestellt wurden es mir dennoch angetan.
Vor allem kann ich mir nicht erklären warum es so schwer ist auch nur ein ehrliches vz auf dem Markt zu finden. Vor allem nicht von dem letzten Jahrgang 1911. Das flache Relief erklärt meiner Meinung nach nur Bagmarks und die Geschwindigkeit mit der Abrieb entsteht. Allerdings bringt die bloße Rollen/Sacklagerung zwar Kratzer, aber keinen Detailverlust mit sich. Trotzdem glaube ich, dass 8 der 12 im Moment auf der einschlägigen Händlerplattformen angeboteten Stücke umlaufbedingte Beschädigungen = Abrieb haben. Daraus ergibt sich auch der Grund, weswegen ich diese Münze im Diskussionsteil vorstellen will: Wurde 1911-1914 bzw. nochmal vor 1938 mit physischen Goldmünzen aktiv bezahlt? Ich dachte eigentlich nach 1900 hätte das Papier immer mehr Einzug gehalten und die Reichsbank hätte 1911 schon aufgehört gehabt (in großem Stil) Gold auszuzahlen. Ich denke da an die großen 1000 Mark Verrechnungsscheine, welche heute noch in großem Stil vorhanden sind.
Im Zusammenhang mit den 150.000 Stücken des Jahres 1911 ist noch interessant, dass offenbar alle den gleichen Stempelriss von Hessen über das A bis hin zum Ernst haben. Dieser findet sich bereits bei einigen Stücken des Jahres 1906, aber wohl nicht bei den 1908ern. Lässt das auf eine ewig lange Standzeit oder eher auf einen kaputt gegangenen Urstempel im Jahr 1906 schließen? Vielleicht hat man das Jahr 1908 ja noch mit intakten Stempeln aus 1905 und der ersten Hälfte von 1906 geprägt, die wieder aufgearbeitet wurden? Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass die Münze Berlin, welche sehr auf Qualität aus war, sich im ,,Wohlstandsjahr'' 1911 freiwillig hätte Lumpen lassen. Selbst wenn der Auftrag nur aus Hessen kam.
Darüber hinaus ist der Haaransatz bei den 1911ern (fast) immer sehr flau. Auch bei Stücken die zerkratzt aber nicht gelaufen sind. Vermutlich kommt bei den meisten aber sowohl Abrieb, als auch diese Prägeschwäche zum Tragen.
Anbei möchte ich euch meinen lange gesuchten und dazu noch vergleichsweise preiswerten Neuzugang zeigen (Gewicht nur 7,94g!). Wie würdet ihr diese Münze einschätzen? Haltet ihr das Stück für ,,attraktiv''? Ich habe zwar schon Ernst Ludwigs in der Sammlung liegen, aber keiner davon ist so gut, dass ich mit der aktiven Suche aufgehört habe. Ich freue mich auf zahlreiche Meinungen und Diskussionsbeiträge!
Und hier ein vz-stgl.So, wie angekündigt mein Hesse.
Ich finde das Porträt gut ausgeprägt.
Wie ist eure Meinung hierzu?Anhang anzeigen 143053 Anhang anzeigen 143054 Anhang anzeigen 143055 Anhang anzeigen 143056
Beides sind schwierige Fälle, aber in natura gesehen dürfte es passen.