Diskussion Reichsgoldmünzen

Moin Moin,
ich bin zwar in diesem Sektor nicht unterwegs, aber ich habe beim Betrachten beider Seiten der Münze das Gefühl, dass zumindest der Stempel der Wertseite mit der dieses Stück geprägt worden ist, nicht mehr ganz taufrisch war !? :(
Neben den von "Macciato" genannten kleinen Knubbeln, die wahrscheinlich auf kleine Beschädigungen in der Stempeloberfläche zurückzuführen sind - evtl. durch Chromablösungen oder gar kleine Stempelausbrüche - ist mir auf der Münzseite des Stückes ein ziemlich langer feiner und als charakteristisch zu sehender Stempelriss von Flügelspitze zu Flügelspitze aufgefallen. Er bildet dabei einen Bogen durch die Krone und das Band.
Er ist eindeutig auch auf der Höhn-Münze zu sehen.
Abgenutzte Stempel kann man sicher nicht ausschliessen. J 202 ist in einer Auflage von 532.850 Stück geprägt worden, so dass mehrere Stempel für jeweils Avers und Revers nötug waren, so dass es sicher Stücke wird, deren Vorderseite frischer als die Rïckseite wirkt.

Gab es vor dem 1. Weltkrieg schon verchromte Stempel ? Ich dachte immer, das sei erst in den 20er Jahren eingeführt worden.
 
Moin Moin,
ich bin zwar in diesem Sektor nicht unterwegs, aber ich habe beim Betrachten beider Seiten der Münze das Gefühl, dass zumindest der Stempel der Wertseite mit der dieses Stück geprägt worden ist, nicht mehr ganz taufrisch war !? :(
Neben den von "Macciato" genannten kleinen Knubbeln, die wahrscheinlich auf kleine Beschädigungen in der Stempeloberfläche zurückzuführen sind - evtl. durch Chromablösungen oder gar kleine Stempelausbrüche - ist mir auf der Münzseite des Stückes ein ziemlich langer feiner und als charakteristisch zu sehender Stempelriss von Flügelspitze zu Flügelspitze aufgefallen. Er bildet dabei einen Bogen durch die Krone und das Band.
Er ist eindeutig auch auf der Höhn-Münze zu sehen.
Schön, dass Du auch hier unterwegs bist. Mir ist die Linie von Flügelspitze zu Flügelspitze auch direkt aufgefallen. Ich dachte direkt an einen Die-Clash (deutsch: Leerprägung). Jedenfalls würde es direkt zum Kopf des Königs korrespondieren. Die erhabene Stelle zwischen den M und A in Mark scheint eine Stempelbeschädigung zu sein (Einkerbung vor Stempelhärtung?).

Zum Thema Chromausbrüche. Meines Wissens hat Hamburg dort in den 1950er Jahren begonnen. Zumindest liegen bei mir da Archiv-Bilder von 10 Pfennig-Stücken vor, bei denen sie stolz präsentierten, um welchen Faktor mehr Münzen auf verchromten Stempeln mehr geprägt werden konnten. Ich denke, die haben damit geworben, dass ihre Erfindung trotz einmaliger Kosten doch auch anderen Prägestätten nützen könnten - Es besteht auch eine Korrespondenz zwischen Hamburg und München. Ah.. gefunden. Hier meine Zusammenfassung:

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Aufgrund dieser Stempelfehler gehe ich von einer echten Münze aus, zumindest sehe ich keinen sichtbaren Hinweis auf eine Fälschung. Aber das Zettelchen muss noch zur passenden Münze gelegt werden.
 
Schön, dass Du auch hier unterwegs bist. Mir ist die Linie von Flügelspitze zu Flügelspitze auch direkt aufgefallen. Ich dachte direkt an einen Die-Clash (deutsch: Leerprägung). Jedenfalls würde es direkt zum Kopf des Königs korrespondieren. Die erhabene Stelle zwischen den M und A in Mark scheint eine Stempelbeschädigung zu sein (Einkerbung vor Stempelhärtung?).

Zum Thema Chromausbrüche. Meines Wissens hat Hamburg dort in den 1950er Jahren begonnen. Zumindest liegen bei mir da Archiv-Bilder von 10 Pfennig-Stücken vor, bei denen sie stolz präsentierten, um welchen Faktor mehr Münzen auf verchromten Stempeln mehr geprägt werden konnten. Ich denke, die haben damit geworben, dass ihre Erfindung trotz einmaliger Kosten doch auch anderen Prägestätten nützen könnten - Es besteht auch eine Korrespondenz zwischen Hamburg und München. Ah.. gefunden. Hier meine Zusammenfassung:

Anhang anzeigen 261858


Aufgrund dieser Stempelfehler gehe ich von einer echten Münze aus, zumindest sehe ich keinen sichtbaren Hinweis auf eine Fälschung. Aber das Zettelchen muss noch zur passenden Münze gelegt werden.
Moin Moin,

wie geschrieben, bin ich "hier, d.h., zu diesen Münzen, nicht unterwegs" und so habe ich das mit den möglichen Chromausbrüchen auch als Eventualität angemerkt.
---> Wenn in dieser Richtung zwischenzeitlich kein Wissen verloren gegangen war ;), können gemäß der von "navada51" gezeigten Korrespondenz Chromablösungen nicht die Ursache der Beschädigungen in Form von "Knubbeln" sein, da sie gemäß dieser doch deutlich später vorgenommen wurden.
---> Neben kleinen Stempelausbrüchen könnten es natürlich auch Beschädigungen vor der endgültigen Fertigstellung von Stempeln, d.h., Härtung, sein. Letzteres würde entweder eine gewisse "Schlampigkeit" bzgl. Kontrolle der eingesetzten Prägestempel oder einen bewussten Einsatz dieses beschädigten Stempels zur Prägung bedingen !? :(
---> Ich hatte bei der entdeckten schmalen Linie zwischen den beiden Flügelspitzen der Wertseite gleich an die beiden Möglichkeiten Stempelriss und Leerprägung gedacht. Letztlich habe ich den Stempelriss priorisiert, da ich rechts den beim Original sichtbaren längeren, schräg nach unten weisenden, geraden Verlauf der Hinterkopfkante vermisste, was aber eine Fehleinschätzung war.
Bei der jetzt nochmals erfolgten Betrachtung dieses Bereiches habe ich festgestellt, dass dieser gerdalinige Bereich erst im erhabenen Adler beginnen würde und daher nach einer Leerprägung nicht sichtbar ist und auch nicht sein kann.
So sehe ich jetzt diese feine Linie wie "navada51" ebenfalls als die durch eine Leerprägung entstandene Kante des Kopfes an.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also diese Hubbel können schon durch eine Korrosion des Stempels entstanden sein. Das ist mir z.B. besonders beim Lübecker Goldgulden von 1341 aufgefallen.


Aber ob das bei einem Stempel von 1914 immer noch so vorkommen konnte, kann ich nicht sagen.
 
Ich dachte direkt an einen Die-Clash (deutsch: Leerprägung). Jedenfalls würde es direkt zum Kopf des Königs korrespondieren.

So sehe ich jetzt diese feine Linie wie "navada51" ebenfalls als die durch eine Leerprägung entstandene Kante des Kopfes an.

Meines Erachtens passt die Linie nicht zu einer Leerprägung. Bei einer solchen sind die Konturen immer spiegelverkehrt. Wenn man den Kopf des Königs spiegelt, stimmt der Verlauf der Linien nicht mit den Konturen des Kopfes überein.
 
Trotz all der Diskussionen bin ich gespannt , für wie wieviel das Stück weggeht . Mein Tipp - 3.5oo - 4.ooo .
 
Meines Erachtens passt die Linie nicht zu einer Leerprägung. Bei einer solchen sind die Konturen immer spiegelverkehrt. Wenn man den Kopf des Königs spiegelt, stimmt der Verlauf der Linien nicht mit den Konturen des Kopfes überein.
Moin Moin,
bist Du da ganz sicher ? ;)
Bei der Prägung sind bekanntlicherweise 2 (Präge)Matrizen beteiligt. Beide enthalten das jeweilige Münzbild negativ (vertieft) und z.B. Mensch und Tier müssen hier nach rechts gucken, damit sie auf der geprägten Münze dann wie hier jeweils vorgesehen nach links gucken (können).
Das heißt, dass sich hier z.B. Hinterkopf von Mensch und Tier bei beiden Prägestempeln jeweils auf der linken Seite befinden (muss).
Bei einer Leerprägung kann sich z.B. die Kante des Hinterkopfes des Menschen somit nur auf der Seite des Münzbildes des anderen Stempels einprägen, wo auch der Hinterkopf des Tieres ist - also links.
Bei der dann geprägten Münze mit erhabenem Münzbild, die beidseitig letztlich jeweils eine Patrize darstellt, befinden sich dann beide Hinterköpfe rechts - und auch die Kante des Hinterkopfes des Menschen im Tiermotiv.
Eine sichtbar gewordene Leerprägung zeichnet sich dadurch aus, dass die dabei z.B. auf einem der beiden Prägestempel erzeugten Zusatzkonturen bei den damit geprägten Münzen dann generell identisch mit genau gegenüberliegenden Konturen der anderen, die Zusatzkonturen verursachenden, Münzseite sind (sein müssen).
---> Ich vermute, dass Du die Leerprägung mit einer inkuse-Prägung verwechselst !?
Bei dieser Art von (Fehl)Prägung sind eine Matrize (der normale Prägestempel) und letztlich eine "Patrize" beteiligt. Letztere wird von einer auf dem Prägestock liegengebliebenen Münze mit erhabenem Münzbild dargestellt. Dabei erhält man über die Matrize das normale erhabene Münzbild und über die "MünzPatrize" ein seitenverkehrtes und vertieftes Münzbild auf der anderen Münzseite.
 
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