Ja, ich bin mir da ganz sicher. Schau dir z. B. mal meinen 1817er Taler an, welcher mit Sicherheit durch eine Leerprägung entstanden ist. Bei der Krone der Wappenseite ist die Kontur des Kopfes erkennbar. Und wie man sieht, ist diese gespiegelt.
Meine Post aus Leizig ist schon eingetroffen Neben den beiden Kleinen aus Rudolstadt war noch dieses Prachtstück dabei Nuguggemadaa, is der scheen! :)
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Du hast zwar auch versucht, es bildlich zu erläutern, aber meines Erachtens trotzdem falsch. Ich versuche es mal so zu erklären, wie ich es mir vorstelle.
Meine beiden Hände sind die Prägestempel. Die Innenseiten sind jeweils das Prägebild. Die linke Hand liegt unten, die rechte Hand kommt von oben. An meiner rechten Hand male ich den kleinen Finger rot an. Wenn ich ein Blatt Papier als Ronde zwischen meine Hände lege und beide Hände zusammen presse, dann habe ich auf der Oberseite des Papiers den Abdruck meiner rechten Hand, wobei der Daumen links und der rot markierte kleine Finger rechts ist. Drehe ich das Blatt um und schaue mir die Rückseite an, ist dort der Abdruck meiner linken Hand, wobei sich der Daumen rechts und der kleine Finger links befindet.
Wenn nun das Blatt Papier fehlt und die beiden Handinnenflächen als Leerprägung aufeinander prallen, wird die rote Farbe des kleinen Fingers der rechten Hand auf den kleinen Finger der linken Hand übertragen.
Bei der nächsten Prägung mit einem Blatt Papier dazwischen wird nun auf der Rückseite wieder meine linke Hand dargestellt, wobei sich nun die rote Farbe des kleinen Fingers auf der linken Seite befindet. Somit ist es das spiegelverkehrte Prägebild meiner rechten Hand.
Ich hoffe, es ist einigermaßen nachvollziehbar, wie ich es meine.
Moin Moin "FooFighter",
ich habe mir heute die Zeit nehmen können, mich mit Deinem letzten Beitrag zu der Frage Konturen über Leerprägung bei dieser Münze (20 M. Ludwig III v. Bayern, 1914)? zu beschäftigen.
Ich musste nach dem Lesen desselben sofrt feststellen, dass Du mir da ""was schönes eingebrockt"" hast
---> und
ich bin Dir sehr dankbar dafür!!
Das mit dem spiegelverkehrtem Vorliegen der Zusatzkonturen auf Münzen nach einer Leerprägung war und ist über das automatisch "so sein müssen" auch mir bekannt. Deine Vorstellung, die zu den spiegelverkehrten Zusatzmerkmalen konnte ich nicht nur einigermaßen, sondern voll nachvollziehen.
Leider habe ich bei meiner Erwiederung auf Deine entsprechende Aussage in Beitrag #4587 dieses Wissen voll ausgeblendet
Ich habe diese feststehende Tatsache zu den Zusatzkonturen nach einer Leerprägung bei der Bestimmung derselben nie benötigt. Für mich reichten für mein Vorgehen bisher immer 2 Bedingungen für eine entsprechende Aussage: Wenn man "gedacht" durch die Originalseite der Münze hindurchguckt, dann müssen auf der anderen Münzseite die zusätzlich entstandenen erhabenen Zusatzkonturen im Relief den Merkmalen der Form des Originals entsprechen und in der Regel genau gegenüber platziert sein.
Das ich die 3. Bedingung, das sich automatisch ergebende Vorliegen von gespiegelten Konturen der durch eine Leerprägung im Relief ergebenden Zusatzmerkmale, bei meinen weiteren Ausführungen völlig unberücksichtigt gelassen habe, mag an diesem von mir "Nichtbenötigen" bei der Zuordnung zu einer Leerprägung liegen.
Erst Deine Anmerkung "beim Umdrehen der Münze" hat mich hierzu wach werden lassen und mich in die erforderliche Denkensrichtung geführt.
---> Nach weiterer intensiver Betrachtung des Verlaufes des Zusatzmerkmales nach starker Vergrößerung bin ich weiterhin der Meinung, dass es sich doch um eine Leerprägung handelt.
Wenn man genau hinguckt, dann muss man den ersten Eindruck von evtl. "nicht gespiegelt" m.E. revidieren.
Meine Gründe:
Auf der rechten Seite ist der Verlauf der Linie höher als links. Das wird vor allem innerhalb der Krone sichtbar - "rechts höher rein als links raus". Das erklärt sich m.E. darüber, dass rechts die Oberkante der Haare - und hier vor allem die Haartolle über der Stirn - und nicht die Oberkante einer Glatze abgebildet ist. Direkt über dem Band wird sogar der leichte Anstieg in diese Stirnhaartolle sichtbar. Leider findet der Abfall von dieser auf die Stirn für den Betrachter unsichtbar im Relief statt. In der Krone ist auch ein recht deutlich nach unten in einen relativ gerade gehenden Verlauf feststellbar. Das ist der Bereich von der kräftigen Stirnhaartolle in den fast waagerechten Verlauf der sonstigen Haare.
Die hintere Haartolle kann nicht abgebildet sein, da sie unter dem Reliefteil "Band" liegt.
Des Weiteren kann man den weiteren Verlauf der Linie auf der rechten Seite als einen gleichmäßig gerundeten Bogen
bezeichnen und da der Hinterkopf des Königs fast unmittelbar nach den Haaren relativ gerade verläuft, muss man davon ausgehen, dass dieser Bereich eigentlich nur von der Stirn mit der oberhalb deutlich erhabenen Haaransatz herrühren
kann.
Wenn man sich, um das Betrachten und Zuordnen zu vervollständigen, die linke Seite der Linie betrachtet, dann kann man feststellen, dass sie hier nicht wie in einem von der Stirn herrührenden runden Bogen verläuft.
Bin gespannt, ob wir hier letztlich doch gemeinsam eine Leerprägung als Ursache benennen können.