Um ehrlich zu sein hat die ganze J. 253 in meinen Augen bei beiden Grading Firmen ein Geschmäckle. Dieser Typ ist etwas bessere Massenware mit einem zurecht etwas höheren Aufschlag zum Goldpreis, als das bei J. 252 der Fall ist. Da eine sehr große Anzahl an Stücken eingereicht worden ist gehe ich davon aus, dass die allermeisten nicht von privaten Sammlern/kleinen Händlern dort vorgelegt wurden, sondern im Rahmen eines Großauftrages. Ähnlich, wie das bei 10 M Preußen 1872 Juliusturm bei NGC der Fall ist. Diese Stücke haben die massenhafte Vergabe von MS 66 und 67 in der Regel verdient, wenn man sowas wie einen unruhigen Rand außen vor lässt. Anders sieht es aber mit MS 64 für überschlagen jeden 3. Uniformträger aus. Ich sehe, was für Stücke die Leute hier aus dem Forum einreichen und am Ende eine MS 63 oder die MS 64 bekommen. Und ich habe schon ein paar Mal die Beständige von ehemaligen Goldhamstern oder Edelmetallhändlern durchgesehen. Wenn man überlegt, dass J. 253 es in den Augen von vielen Beteiligten nur bedingt wert sein dürfte Exemplare mit zwei Bagmarks weniger als üblich heraus zu fischen, kann mit dieser Häufung an MS 64 Münzen auch etwas nicht so recht stimmen. Die hochauflösenden Beispielmünzen im PCGS Census bestärken mich übrigens in dieser Meinung. Ich weiß, dass das Stück durch Felder und schlechte Verwahrung sehr anfällig für Bagmarks ist, aber das sollte keinen Anklang in der Bewertung finden. In meinen Augen wird hier ein künstlich hoher ,,Standart'' geschaffen, weil sich ein MS 64 als oberste Fahnenstange des gut ,,möglichen'' weiter vom Spot entfernt anbieten lässt als ein MS 62.
Ähnliche Unregelmäßigkeiten gibt es übrigens bei 20 Mark Hessen 1911. Hier sind einige Stücke im Amiland gelandet und wurden im Zuge einer Einlieferung bei den einschlägigen, internationalen Auktionshäusern eingetütet. Hier ist MS 61 guter Standart. Ich habe Bilder davon archiviert und diese Woche einem amerikanischen Sammler per Email geschickt, den ich wegen US Münzen um Rat gefragt habe. Er hat keine Ahnung von Reichsgold/ist also unvoreingenommen, aber dafür etwas mehr von ,,coin grading''. Er hätte keinem der MS 61 Stücke guten Gewissens mehr als ein Au 55 gegeben. Darüber hinaus hat er mir von einem Trend der letzten Jahre bei den beiden großen Erzählt bei seltenen Jahrgängen (vermutlich von US Münzen) und bei Goldmünzen das Grading zu ,,verwässern''.