Habe mir gerade mal die Fotos des Graders angesehen (Danke für den Link). Ich sehe meine Ansicht bestätigt, wie zuvor angefügt: gute Fotos machen die Sache rund. Das reicht. Siehe Screens.
Screen 1: N von UND: schräger Balken ist nicht voll gelaufen, der Rand steht nach beiden Seiten hoch. Kann bei Prägung so nicht sein (Ausschlusskriterium der Echtheit). Linker, vertikaler Balken des Buchstabens H von Hansestadt ist unsauber (Indiz)
Screen 2: Buchstabe des Wortes N von "Fünf" wie bereits angemerkt (Ausschlusskriterium der Echtheit). Interessant auch die Unterschiede der Materialfüllung der beiden F des Wortes "Fünf" (Ausschlusskriterium der Echtheit).
Screen 3: Die Buchstaben E und S des Wortes "Deutsches" zeigen gute Merkmale eines Gusses. Ein Blick auf die völlig unscharfen Randperlen täte es aber auch.
Da haben sich - so sehe ich das - die Grader in ihrer Unwissenheit selbst so richtig hingehangen.
@Rex Danny: am Anfang sind es immer Indizien. Ist der Verdacht geweckt, schaut man genauer hin und findet manchmal (wie hier in dem Fall). Dann wird der Verdacht bestätigt und (zumindest was meine Ansicht dazu angeht
zur Gewissheit.
Ich habe in den 50 Jahren, in denen ich nun Münzen sammele viel gesehen. Wenige Male bin auch ich reingefallen. Ich habe versucht, daraus zu lernen. Am allermeisten habe ich durch das Sammeln von Fehlprägungen über Fälschungen und Verfälschungen echter Münzen erfahren. Da waren teils echt kreative Köpfe und akkurate Handwerker bei den Fälschern am Werk. Ich habe gelernt, dass Metall beim Prägen in den Stempel fließt und ich habe gelernt, wie das Metall fließt und wie es aussieht, wenn mit zu wenig Druck geprägt wird oder wie es aussieht, wenn der Stempel die Münze zweimal trifft (zum Beispiel beim Stoßglanzverfahren oder wenn die Münze nicht ausgeworfen wird). "Knubbel" gibt es, wenn Prägedruck fehlt keine. Wohl aber feinste Fließlinien und Schatten. Und beide Merkmale weist eine Gussfälschung naturgemäß nicht auf. Wohl aber Unschärfen ohne Ende.