Diskussion: Slabbed Reichsmünzen

@mesodor39
Du hast zwar alles gut versucht zu erklären, aber verstanden habe ich es trotzdem nicht. Zum Beispiel diese Aussage:

Screen 1: N von UND: schräger Balken ist nicht voll gelaufen, der Rand steht nach beiden Seiten hoch.

Ich kann nicht erkennen bzw. nachvollziehen, was genau du meinst.
 
@mesodor39
Du hast zwar alles gut versucht zu erklären, aber verstanden habe ich es trotzdem nicht. Zum Beispiel diese Aussage:



Ich kann nicht erkennen bzw. nachvollziehen, was genau du meinst.
Ich meine, dass die Oberflächen der Buchstaben oben nicht gleichmäßig planeben sind. Bei echten Münzen ist das So. Bei Gussfälschungen fallen die Striche der Buchstaben oft nach innen ein oder haben Knubbel. Schwer zu erklären, wenn man nicht Fälschung und Original nebeneinander liegen hat. Bei mit zu wenig Druck oder ohne Randstab geprägten Münzen hat man einen anderen Materialfluss, den man auch als Materialfluss identifizieren kann. Siehe Beispielfoto eines Zainendes einer 10-Euro-Münze. Zu Wenig Prägedruck scheidet daher aus.
 

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Habe mir gerade mal die Fotos des Graders angesehen (Danke für den Link). Ich sehe meine Ansicht bestätigt, wie zuvor angefügt: gute Fotos machen die Sache rund. Das reicht. Siehe Screens.

Screen 1: N von UND: schräger Balken ist nicht voll gelaufen, der Rand steht nach beiden Seiten hoch. Kann bei Prägung so nicht sein (Ausschlusskriterium der Echtheit). Linker, vertikaler Balken des Buchstabens H von Hansestadt ist unsauber (Indiz)

Screen 2: Buchstabe des Wortes N von "Fünf" wie bereits angemerkt (Ausschlusskriterium der Echtheit). Interessant auch die Unterschiede der Materialfüllung der beiden F des Wortes "Fünf" (Ausschlusskriterium der Echtheit).

Screen 3: Die Buchstaben E und S des Wortes "Deutsches" zeigen gute Merkmale eines Gusses. Ein Blick auf die völlig unscharfen Randperlen täte es aber auch.

Da haben sich - so sehe ich das - die Grader in ihrer Unwissenheit selbst so richtig hingehangen.

@Rex Danny: am Anfang sind es immer Indizien. Ist der Verdacht geweckt, schaut man genauer hin und findet manchmal (wie hier in dem Fall). Dann wird der Verdacht bestätigt und (zumindest was meine Ansicht dazu angeht:) zur Gewissheit.

Ich habe in den 50 Jahren, in denen ich nun Münzen sammele viel gesehen. Wenige Male bin auch ich reingefallen. Ich habe versucht, daraus zu lernen. Am allermeisten habe ich durch das Sammeln von Fehlprägungen über Fälschungen und Verfälschungen echter Münzen erfahren. Da waren teils echt kreative Köpfe und akkurate Handwerker bei den Fälschern am Werk. Ich habe gelernt, dass Metall beim Prägen in den Stempel fließt und ich habe gelernt, wie das Metall fließt und wie es aussieht, wenn mit zu wenig Druck geprägt wird oder wie es aussieht, wenn der Stempel die Münze zweimal trifft (zum Beispiel beim Stoßglanzverfahren oder wenn die Münze nicht ausgeworfen wird). "Knubbel" gibt es, wenn Prägedruck fehlt keine. Wohl aber feinste Fließlinien und Schatten. Und beide Merkmale weist eine Gussfälschung naturgemäß nicht auf. Wohl aber Unschärfen ohne Ende.
Diese Anzeichen können aber auch eine Kombination von kleinen Beschädigungen, Farbnuancen in der Tönung und Lichtreflexe der Bilder sein. Fünfmarkstücke aus Berlin, die nach der Jahrhundertwende geprägt wurden, sind auch nicht immer so superscharf ausgeprägt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke Euch für die Info zur Dauer der "Coronakonformen Einreichung", ich denke aber, dass ich lieber warte bis die Grader wieder nach Paris kommen.
Eine kurze Reise :cool: der Münzen wäre für mich einfach entspannter.
Da das warten auch nicht grade entspannt ist durften drei Münzen jetzt doch die Reise antreten.
Noch wer von Euch Mitte/Ende September dabei?
 
Schaut mal im 2 Buchstabenshop unter der ID: 39602268
Soll MS 62 sein. Würde hier maximal ein ss+ bekommen.
 
Hallo,

Screen 3: Die Buchstaben E und S des Wortes "Deutsches" zeigen gute Merkmale eines Gusses. Ein Blick auf die völlig unscharfen Randperlen täte es aber auch.

In der Tat sprechen die Randperlen für sich. Wenn an diesen noch weitere kleine "Perlchen" ringsum auftauchen bleibt für die Echtheit der Münze kein Spielraum mehr. Allerdings ist es kein Schleuderguss, sondern schon etwas moderner ein Vakuumguss. Dabei entstehen wesentlich weniger (fast keine) Gussperlen auf den Flächen sondern nur noch in kleinsten Zwickeln, wo der Unterdruck in der Gussform für den Metallfluss nicht mehr ausreicht. Krater werden ebenso vermieden, da die Münze in der Gussform nahezu komplett erkaltet und erst sehr spät entnommen wird. Allerdings was oft auftritt sind Spotts wo sich Fremdmaterial eingeschlichen hat (z.B. ein Staubkorn), von diesen Fremdmaterialien bilden sich mehr oder minder ringförmige Farbveränderungen. Je nach Tiefenlage in der Oberfläche und der Herstellung des Falsifikat von schwarz (tiefliegender Fremdkörper, oft bei chinesischer Folientechnik) bis fast weiß (oft bei Gusstechnik). Gut zu sehen auf dem Bild "Lübeck-1" zwischen "D" von "und", "H" von "Hansestadt" und dem Adlerflügel etwa mittig (oberflächennah, sehr hell). Durch den Fremdkörper wird das Oxidationsverhalten im Umfeld beeinflust, so das deutliche Unterschiede zur restlichen Münze auftreten. Bei tiefliegenden Fremdkörpern kommt es fast immer zur Bildung von galvanischen Elementen, daher hier eigentlich immer schwarze "Spotts" bzw. komplett aufoxidierte Punkte. Oberflächennahe Fremdkörper können auch reduzierend wirken, so das die Oberfläche des Silber hier besonders schwer oxidiert (Bild...). Das fällt bei künstlich erzeugter Patina eben schneller auf als bei natürlicher über Jahrzehnte gewachsener Patina.
Ich habe Fälschungen in Folientechnik von Münzen vorliegen, die auf Grund der vielen schwarzen Spotts den Eindruck machen als ob sie regelrecht "Schimmel" bilden würden.

Einem Prüfer (Grader) darf so etwas (Gussperlen) normalerweise nicht durchrutschen, zumal die Münzen ja angeblich durch mehrere Hände gehen.

Abnutzung und Kratzer sind in der Regel aber kein Anzeichen auf eine Fälschung bei moderneren Münzen, so sie nicht in Datenbanken am Original dokumentiert sind oder so markant sind, dass sie auf allen Fälschungen immer wieder auftauchen. Bei alten Römern sehr oft ein guter Anhaltspunkt wenn Münzen Schrötlingsgleich und mit gleichem Münzbild auftreten, werden doch alle Feinheiten mitkopiert beim erstellen der Gussform. Bei modernen Münzen aber nur noch begrenzt ein Fälschungsindiz, da die Stücke durch moderne Stempel auch massig stempelgleich daher kommen bei immer gleicher Ronde....

Grüße
pingu
 
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