Diskussion zu "Dokumentation: Fälschungen Deutschland 1871 - 1948"

meine tendenz geht recht deutlich in richtung china-fälschung.
außerdem schließe ich mich den beiden vorrednern an.
 
Jäger 252
Hamburg, 20 Mark, 1905 A


Gewicht: 8,05g = Klar übergewichtig

Prägebild/Rand: Das Prägebild ist erschreckend gut, Gewicht und Rundschrift sehen aber verdächtig aus. Das Stück stammt aus dem Fachhandel. Ich möchte an dieser Stelle aber ausdrücklich erwähnen, dass ich nicht davon ausgehe, dass hier bewusst eine Fälschung angeboten wurde. Vielmehr ging der Verkäufer nicht davon aus, dass es von diesem Jahr so gute Nachprägungen gibt. Zumal späte Preußen in dieser Erhaltung (=vz-st) nicht so selten sind dass man stutzig werden müsste.
Vielen Dank für das Vorzeigen des Stückes. Auch mir liegt es fern, einem Händler, den ich nicht kenne, Vorsatz zu unterstellen, allerdings ist diese Randschriftfälschung , bei denen die Ts wie " hängende Schwingen " aussehen, seit fünfzig Jahren bekannt und in der Sammlerliteratur beschrieben. Und bei Übergewicht hätte er eigentlich auch stutzig werden müssen. Oder bin ich da zu hart ?
 
Vielen Dank für das Vorzeigen des Stückes. Auch mir liegt es fern, einem Händler, den ich nicht kenne, Vorsatz zu unterstellen, allerdings ist diese Randschriftfälschung , bei denen die Ts wie " hängende Schwingen " aussehen, seit fünfzig Jahren bekannt und in der Sammlerliteratur beschrieben. Und bei Übergewicht hätte er eigentlich auch stutzig werden müssen. Oder bin ich da zu hart ?


Ich denke es ist nicht zu hart, im Gegenteil.
Die hängenden T‘s und das Gewicht lernt ja jeder Interessierte schon im ersten Monat, wo man sich mit dem Reichsgold beschäftigt.
Und das weiß mit Sicherheit jeder Händler. Und das ohne Angabe zu verkaufen, ist in meinen Augen nicht seriös.
Solche Geschäftsgebaren sollte man sich in keiner Branche erlauben, was auch immer man arbeitet.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank für das Vorzeigen des Stückes. Auch mir liegt es fern, einem Händler, den ich nicht kenne, Vorsatz zu unterstellen, allerdings ist diese Randschriftfälschung , bei denen die Ts wie " hängende Schwingen " aussehen, seit fünfzig Jahren bekannt und in der Sammlerliteratur beschrieben. Und bei Übergewicht hätte er eigentlich auch stutzig werden müssen. Oder bin ich da zu hart ?
Nein, bist du nicht. Ich habe mich mit dem Mann über das Stück ausgetauscht und kann daher sagen, dass ihm die nicht erkannte Fälschung offenbar sehr unangenehm ist. Das heißt zumindest in diesem Falle halte ich eine unlautere Gewinnabsicht nicht für vorhanden. Was jedoch vorhanden sein könnte - ich verwende hier bewusst den Konjunktiv um nichts zu unterstellen - ist gefährliches Halbwissen auf dem Gebiet der Reichsgoldfälschungen. 8,05g sind definitiv nicht mehr im Toleranzbereich der Prägeanstalten und der Weege 2 ist sicher auch nicht die umfassende Bibel der Fälschungserkennung. Die Numismatik ist ein weites Feld und nicht jeder deutsche Händler ist auf Reichsgold spezialisiert. Ob man nun lange dabei ist oder nicht spielt keinen Unterschied wenn man andere Interessen hat.
Mir war beim Kauf übrigens sehr wohl bewusst, dass die Münze falsch sein könnte. Ich war aber nicht zu 100% sicher und wollte sie zu ,,Lehrzwecken'' mal in der Hand gehabt haben.
 
Schon, aber mal ganz objektiv betrachtet ist diese Abweichung auf das Gesamtgewicht bezogen nur sehr marginal. Das Halbwissen ist eine Prägetoleranz im Hinterkopf zu haben ohne diese genau ,,Abstecken'' zu können.
Ich möchte aber wie gesagt niemanden ,,in die Pfanne'' hauen und wir sind alle nur Menschen. Deswegen habe ich auch lange überlegt ob ich die Münze jetzt schon zu Vergleichszwecken einstelle. Ich habe bei dem Händler auch schon wirklich gute Erhaltungen zu einem fairen Preis gekauft und will ihn schon allein deswegen nicht diskreditieren.
 
MA-ID: 322900284

Wer erbarmt sich? ;)
 
Sonstiges:
Die Münze lag mir nicht selbst vor, sondern wurde mir nur in Form von Bildern von einem (seriösen) eBay-Händler zur Einschätzung vorgelegt.
Verstehe ich es richtig, die Bilder der Münze wurden dir zu Vergleichszwecken / Fälschungserkennung vorgelegt?
 
Verstehe ich es richtig, die Bilder der Münze wurden dir zu Vergleichszwecken / Fälschungserkennung vorgelegt?
Das ist korrekt. Ich habe bei ihm bereits mehrere Münzen erworben und da ich als (Euromünzen-)Händler erkennbar bin, nahm er wohl an, meine Expertise beziehe sich auch auf Reichsgoldmünzen. Aufgrund des netten Kontakts, da er auf keinen Fall eine Fälschung einstellen wollte und seine Stücke bisher einwandfrei waren, bot ich ihm an, das Stück mal im Forum vorzustellen, wo es ja innerhalb von Minuten als Fälschung entlarvt wurde :)
 
Zurück
Oben
Sie nutzen einen Adblocker

Sicherlich gibt es Seiten im Internet, die es mit Werbung übertreiben. Dieses Seite gehört nicht dazu!

Aus diesem Grunde bitte ich Sie, Ihren Adblocker zu deaktivieren. Danke!

Ich habe den Adblocker für diese Seite ausgeschaltet