Dokumentation: Fälschungen Deutschland 1871 - 1948

Ich habe grade gemerkt, dass ich diese Fälschung nie vorgestellt habe. Sie ist zwar leicht daran zu erkennen, dass es sich um einen Zwitter aus J.225 und J. 226 handelt, allerdings wurde die Vorderseite auch mit passenden Rückseiten wie 1905 gekoppelt.

Jäger 225/226
20 Mark Hessen 1897


Gewicht: Ich erinnere mich verschwommen daran, dass es genau gepasst hat.

Prägebild/Rand: Avers finden sich einige Merkmale, die auch auf schlechteren Verkäuferfotos erkennbar sein sollten. Ich denke den Rest sagen die Bilder. In Punkto Prägeglanz ist das Stück auf jeden Fall sehr gut gelungen. Die häufige pp-Optik gibt es nicht. Dafür ist die Oberfläche sehr grisselig.
 

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Dann möchte ich auch mal wieder ein paar Fälschungen vorstellen. Die folgenden drei Nachprägungen wurden nach meiner Einschätzung nach mit dem identischen Revers-Stempel geprägt: Um die Kronenspitze herum sind die gleichen "Abziehspuren oder Stempelfehler" als erhabene Linien erkennbar.

5 Mark Hamburg 1877

Eigenschaften:
- PP-artige Oberfläche Avers
- Randwulst Avers
- Details unvollständig ausgeprägt (s. Burgtor)
- Stempelglanz stimmt nicht mit einem Original überein
- Gewicht und Durchmesser im Soll
 

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5 Mark Baden 1877

Eigenschaften:
- keine PP-artige Oberfläche
- Randwulst Avers
- Stempelglanz stimmt nicht ganz mit einem Original überein, aber sehr gut gelungen
- Farbe eher etwas zu "gelblich"
- Gewicht und Durchmesser im Soll

Aus meiner Sicht eine sehr gelunge Fälschung, die kaum anhand des Bildes zweifelsfrei identifiziert werden kann.
 

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5 Mark Bayern 1877

Eigenschaften:
- keine PP-artige Oberfläche
- Randwulst Avers
- Details Avers wirken etwas verwaschen bzw. flau. Randperlen wirken gestaucht. Besser am Foto als im Original erkennbar.
- Stempelglanz stimmt nicht mit einem Original überein
- Gewicht und Durchmesser im Soll
 

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J 246 Preussen 5 Mark 1877 A

J . 246
Preussen 5 Mark, 1877 A
Technische Daten
Gewicht , Durchmesser und Dicke entsprechen dem Original
Haptischer Eindruck:
unauffällig
Prägebild:
Das Avers wirkt konvex, das Portrait ist auffällig, ansich leicht verschwommen, ist der Bart scharf ausgeprägt, die Buchstaben der Legende sind zu grob und haben Absetzungen. Um die randperlen verläuft eine Rille. Auffällig ist ein Punkt über dem I in KAISER. Das Revers ist scharf ausgeprägt , wie ein Original. Der Münzgrund avers spiegelt, revers ist er matt.
Illustrationen :
Bild 1 und 2 zeigen die Fälschung, Bild 3 und 4 eine Originalmünze
 

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Moin,

Bremerhaven und Eichbaum haben keine Randschrift...
 

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J. 251 Preußen 10 Mark 1906 A - Wilhelm II
1adler.jpg 1kopf.jpg
Technische Daten
Gewicht , Durchmesser und Dicke entsprechen (laut Verkäufer) dem Original
Haptischer Eindruck:
konnte nicht bewertet werden
Prägebild:
Die Legende wirkt beidseitig überschärft und wulstig. Der Abstand der Randperlen zum Stab, vor allem auf dem Revers, unterscheidet sich deutlich zum Original. Auch die Zeichnung des Kopfs , besonders die der Haarsträhnen, lässt sich im direkten Vergleich gut vom Original unterscheiden. Insgesamt wirken Schrift und Kopf durch den groben, wulstigen Duktus wie aus Ton modelliert. Der Münzgrund wirkt beidseitig matt.
Illustrationen :
Bild 1 und 2 zeigen die Fälschung.
Sonstiges:
Die Münze lag mir nicht selbst vor, sondern wurde mir nur in Form von Bildern von einem (seriösen) eBay-Händler zur Einschätzung vorgelegt.
 
J . 246 Preußen 20 Mark, 1888 A, Wilhelm I

Technische Daten
Gewicht, Durchmesser, Dicke entsprechen exakt dem Original

Haptischer Eindruck:
entfällt, da die Münze zurückgegeben wird

Klang: klingt echt

Prägebild: generell matt, wie mit Raureif überzogen.

Das Avers ist kratzerlos, Das Relief wirkt flau und matt. Der wenig ausgeprägte Prägeglanz entspricht nicht dem eines Originals in dieser makellosen Qualität. Die Schrift wirkt etwas klobig und hat keine scharfen Kanten. Die Buchstaben sind dadurch etwas dichter aneinander gerückt als bei Originalprägungen. Die Oberfläche wirkt grisselig matt. Die Details erscheinen wenig scharf ausgeprägt.
Der Münzgrund weist keine Merkmale eines regulären Schrötlings auf, Makel der Stempel fehlen. Verdrängungslinien, Stempelrisse fehlen.
Das Ohr des Kaisers wirkt klobig, die Tiefe um das Ohrläppchen fehlt.

Am Revers fallen mehrere Besonderheiten auf. Die vom Betrachter aus gesehen linke Schwinge des Wappenadlers weist Fehlstellen in der Prägung auf, ebenso eine Fehlstelle ist zwischen dem linken Adlerbein und dem kleinen Wappenschild. Auch zwischen der rechten Schwinge des gekrönten Reichsadlers und dem Wappenrand schaut der Münzgrund durch, die Schwinge ist dadurch vom Wappen abgesetzt. Das ganze Relief wirkt so wie aufgesetzt.
Viele Details wirken etwas klobiger als bei Originalen. Am oberen Rand sind Randstab und Perlen flach und nicht halbrund. Der Randstab zwischen 6 und 9 Uhr ist an den Stellen der Randinschrift nach oben aufgebogen.

Der Münzrand: Die Randprägung sieht aus wie gefräst, worauf auch Kratzspuren links von „GOTT“ (Bild R2) hindeuten. Die Buchstaben, aber auch die Arabesken sind nur rudimentär vorhanden (Bild R1) oder mit Fehlstellen (Bild R1 und R5). An Stellen, wo die Randschrift stark vertieft ist („UNS“), ist der Randstab darunter deformiert.
Auf jeden Fall ein Hinweis, dass die Randschrift nachträglich vorgenommen wurde.

Der dumpfe Klang der Münze könnte auf Gold hindeuten.

Ich hoffe, ich konnte alles verständlich beschreiben.
 

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J . 246 Preußen 20 Mark, 1888 A, Wilhelm I
Gewicht: 7,88
Probleme: Rändelung, flaue Adlerseite (Schleuderguss?), zu geringes Gewicht

... kleiner Nachtrag ich würde mit meinen Worten sagen, dass der Hintergrund (der Adlerseite) matt oder stumpf ist (besonders gut im Vergleich mit anderen Münzen erkennbar).
 

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J# 140
Deutschland, Sachsen 1913, E, Schlacht von Leipzig
Gewicht: ca. 16,82g
Probleme: zu hohes Gewicht, leicht dumpferer Ton als Vergleichssilber, ungewöhnlicher Farbton
Obvers: Zwei Punkte über der "18" linksseitig, weitere Punkte in anderen Buchstaben (B,R von "Oktober", 3,9 von "1813=1913")
Revers: verschiedene Punkte in den Buchstaben und Zahlen (H,E,S von "Deutsches", R,E,H von "Reich", 9,3 von "1913", M,A,R,K von "Mark)
Rand, kaum erkennbar durch Abnutzung, allerdings ist eine ehemals existente Inschrift erahnbar.
Interessant ist, dass die Dichte bei 10,57 liegt, was ja eigentlich auf Silber hindeutet

Wenn ihr weitere Auffälligkeiten seht, füge ich die gerne noch hinzu
 

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