Stimmt - 99,9% meiner Umsätze laufen über meinen Online-Shop, daher bin ich nicht direkt betroffen. Trotzdem ist es natürlich für den Handel zum Beispiel ärgerlich, wenn ein paar Hobbyhändler sich alle 2 Euro Gedenkmünzen eines Jahres in Rollen beschaffen und die dann für z.B. 2,5 Euro verkaufen. Versand auf Risiko des Käufers im Briefumschlag.
Naja, dieses Beispiel ist schon eher eines für prekäre Verkaufstätigkeit. Mit allem drum und dran kann davon keiner wirklich leben.
Die wirklich "schlimmen Finger" sind das nicht. Da muss man schon tiefer schürfen, dafür tun sich dann aber ganz gewiss auch wahre Abgründe auf. Ich verstehe es auch nicht (bzw. ich habe es früher nicht verstanden), dass das für die Schwarzhändler so einfach ist. Es gibt zwei Händler-Verbände. Dort zahlen Händler Geld für ihr Mitgliedschaft. Wofür?
Möglichkeiten, sich unlauteren Wettbewerbs zu entledigen gibt es genug. Ich hatte Anfang der 2000er mal Ärger mit so jemandem (der hatte mich angebettelt, ihm eine spezielle Münze zu beschaffen und dann hatte er nicht bezahlt). Ein Schreiben ans Finanzamt hat gereicht und es war Schluss mit seinen Ebay-Verkäufen.
Ein Händler alleine ist faktisch machtlos, weil es zu viel Zeit kostet, die nur er aufwendet. Sehen mehrere das Problem, kann man auf Verbände entsprechend einwirken, die dann dafür eine eigene Stelle schaffen und es geht los. Oder austreten und einen neuen Verband gründen. Das eigentliche Problem ist doch ein anderes: Mangelnde Solidarität der Unternehmer untereinander bis hin zu Missgunst und Konkurrenzneid. Keiner gibt zu, dass er mit unlauteren Konkurrenten Probleme hat, weil das als ein Zeichen von Schwäche gedeutet werden kann und gedeutet wird. Daraus ziehen Schwarzhändler / Schwarzarbeiterfirmen ihren Honig. Egal ob bei den Münzen oder auf dem Bau. Das Problem ist auch nicht auf Unternehmer beschränkt, es geht durch die ganze Gesellschaft.
Das aktuell viel größere Problem für Münzenhändler sehe ich bei den ganzen Fälschungen, die auf Ebay vertickert werden und auch die Folgen für den Handel in Sachen frustrierter Sammler, die hinwerfen und der Breite des Angebotsspektrums einzelner Münzenhandlungen. Weil teils viele gefährlichere Fälschungen darunter sind, findet sich später dann auch manches in Ebay-Händlerangeboten. Das sind dann durchaus auch mittel- und hochpreisige Stücke in der Preisklasse 500 Euro bis 20.000 Euro. Warum ist das so? Der "normale" Münzenhändler kann schlichtweg nicht bei allen Münzen (alle Zeiten, alle Länder) echt von falsch sicher unterscheiden. Keiner kann das. Das ist ein ganz gewaltiges Problem. Einige bedienen sich schon der Expertise von Spezialsammlern, andere laufen voll rein.
Ich weiß von einigen Händlern (Verbandsmitgliedern), die neben vielen echten Stücken auch manchmal Fälschungen in ihren Ebay-Angeboten haben und das ganz sicher nicht wissen. Das sind dann so Stücke wie 3 Gulden Holland in guter Qualität oder seltene / teure USA-Prägungen. Erkennen kann man es nur, weil die Händler aussagefähige Bilder in ihren Angeboten haben.....