3 Mark 1915 G Baden. Auflage: 170.000 lt KM
Nun sind wir beim Jahr 1915 angekommen. 1. Weltkrieg. Übrigens auch das Jahr der 3-Marl-Münze "Mansfeld".
Die gesamte Münze ist von Abziehspuren überzogen und hat Spiegelglanz in den Feldern und die Buchstaben sind matter, als die Felder. Der Erhaltungsgrad ist unzirkuliert. Stempelglanz wäre "handgehoben" und das war sie vielleicht einmal, aber über das "gewesene" und "gehabte" müssen wir nicht reden. In jedem Fall eine der ersten Münzen, die von einem neuen oder einem gereinigtem Stempel geprägt wurde. Im Buchstaben "N" von Baden hat sich entweder Schmutz oder ein Metallpartikel festgesetzt oder die Stelle lag oberhalb eines Schrötlingsfehlers. Die Buchstaben sind ansonsten sauber geprägt, keinerlei Einfallspuren nach innen oder sonstige Gussmerkmale.
Dieser hier war im Vergleich zum Mansfeld mit 150 Euro (gekauft bei einem richtigen Händler mit Ahnung vom Kaiserreich, um 2012) sehr billig. Damals war er froh, für alles, was er weg bekam und hatte auch den mehrfach gehabt. Den "besten" und teuersten, den er mir gezeigt hatte, habe ich mir geholt. Das war das Stück, dass wohl längere Zeit auf einem Tablett im Schaufenster mit dem Kopf nach oben lag. Ich bin aber sicher, dass er einen oder mehrere hatte, die noch perfekter waren. Der hat immer auf Qualität geschaut.
Beim "Mansfeld" muss man noch sagen, dass keine der beiden Seiten eine regelmäßige Verwendung bei Reichsprägungen fand, weswegen auch klar ist, dass diese von der Qualität der Stempel her etwas schwächer sein könnten, als die der regulären Prägungen. Die Münze "Uni Breslau" von 1911 hat auch eine weiteren, innenliegenden Perlenkreis mit weniger gleichmäßigen Perlenabständen, als der äußere Kranz. Bei den späten Gedenkmünzen - so mein Eindruck - kam es sich mehr auf künstlerische, als auf handwerkliche Stempelqualität an. Das macht es etwas schwieriger.
Der Badener war ganz sicher getaucht, bevor er auf´s Tablett kam und dort lange, teils in der Sonne lag. Weil: der hatte früher viel getaucht. Und das Wachstum der Patina deutet stark auf eine vorherige Reinigung hin, ebenso das von mir abgelehnte Angebot des Händlers: ich tauch die mal schnell, dann sehen beide Seiten gleich aus.....
Wie bereits gesagt: die Münze ist total von feinsten Anziehspuren überzogen. Im Bereich der Wertbezeichnung sind diese viel signifikanter, als auf dem Rest der Prägung. Das könnten es sogar Justierspuren sein oder war der Stempel rostig, was auf ein paar Wochen / Monate kriegsbedingte (?) Prägeunterbrechung hindeutet?
Preislich ist die Münze in einem Rahmen, bei dem schon fleißig gefälscht wird.