Echtheitsprüfung von Silber- und Goldmünzen

Erkennt man damit einen Wolframkern?

Bei normalen Münzen und kleinen Barren ja, bei den dicken Goldbarren wirds schwierig. Allerdings hatte ich die noch nie zum testen. :schaem:
Für meine Zwecke absolut ausreichend, denn ich kaufe Gold ausschließlich beim Händler meines Vertrauens. Bei dem bin ich 100% sicher, dass ich dort niemals eine Fälschung bekommen würde.
 
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Mich interessiert das technisch. Warum ist das bei größeren Barren schwierig?
 
Wahrscheinlich, weil z.B. eine Gewichtsabweichung von 0,5% bei einem Barrengewicht von 3,1g schwieriger nachweisbar ist als bei einem 62g-Barren.
 
Wahrscheinlich, weil z.B. eine Gewichtsabweichung von 0,5% bei einem Barrengewicht von 3,1g schwieriger nachweisbar ist als bei einem 62g-Barren.

Ich vermute, daß suppenkoch eigentlich das Gegenteil aussagen wollte.

Je dicker das zu untersuchende Material ist, desto schwieriger ist die Erkennung von Wolfram mittels der Spektralanalyse.
 
Je dicker das zu untersuchende Material ist, desto schwieriger ist die Erkennung von Wolfram mittels der Spektralanalyse.

So isses. Die kleinen Barren sind relativ dünn, die Kilobarren oder gar die ganz großen Klopper sind erheblich dicker. Irgendwann ist die Grenze der Technik erreicht. Zumal unsere Geräte in der Firma auf dünne Materialien ausgelegt sind. Es gibt aber sicherlich auch größere Geräte, die dickere Materialien prüfen können.
Wiegen können die Geräte nicht, sie zeigen lediglich die prozentuale Zusammensetzung des Prüfmaterials an.
 
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Es gibt aber sicherlich auch größere Geräte, die dickere Materialien prüfen können.
Wiegen können die Geräte nicht, sie zeigen lediglich die prozentuale Zusammensetzung des Prüfmaterials an.

Ich kenne es so, dass mit Röntgenspektralanalyse nur die Zusammensetzung einer Oberfläche ermittelt werden kann.

Um einen eingelegten Wolframkern zu entlarven, bietet sich eine Laufzeitmessung mittels Ultrschall an.

Viele Grüße
Hermann
 
Ich kenne es so, dass mit Röntgenspektralanalyse nur die Zusammensetzung einer Oberfläche ermittelt werden kann.

Richtig. Wirklich sicher ist nur die Verwendung mehrerer Prüfverfahren. Ultralschall, Wirbelstrom, ect...
Mit RSA oder RFA kann man wenigstens die plumpen Fälschungen identifizieren, oder falsche/fehlende Feingehaltsangaben.
 
Meine bescheidene Meinung dazu:

die ganze Diskussion ist viel zu technisch. Gerade als Numismatiker wissen wir, wie es besser geht:

Der erste Eindruck: das Prägebild bei Münzen und die Erstarrungslinien bei kleinen Barren reichen eigentlich aus, wenn man sich auf bekannte Münztypen (z-B. Krügerränder und deren Stückelungen (1/4 Krügerrand) und kleine Gussbarren (250 g) beschränkt.

Immer wieder denselben Typ kaufen, zuerst aus verschieden, seriösen Quellen. Nur sehr gute Erhaltungen (bankfrisch kaufen). Als zweites dann wäre die (vorsichtig durchgeführte) Klangprobe anzuführen und als drittes die Tauchwägung. Stimmen Prägebild, Klang und Gewicht unter Auftrieb ist die Münze echt.

Noch einfacher geht es, wenn man sich auf extrem fälschungssichere Münztypen beschränkt, beispielsweise Viererdukaten. Da reichen Tauchwägung + Biss- oder Biegeprobe. Die Münzen sind so dünn, die sind technisch kaum in Wolfram fälschbar und wenn es denn gemacht werden würde, wäre ihre Elastizität mit der von Dukatengold nicht vergleichbar - die würden eher brechen, als sich leicht biegen lassen......


Wer Angst vor dem "Wolf" hat: es gibt kugelförmige Magneten mit einer Kraft von 20 und mehr Kilogramm; bei einem derart starken Magneten ist dann auch feststellbar, ob Wolfram unter einem Goldblech steckt, da dieser dann ganz leichte Anziehungskraft auf das Wolfram ausübt.

Und wer sich gar nichts traut: Platin ist derzeit sehr billig (relativ zu Gold). Und hier liefert, bei Münzen, die Tauchwägung eine 100 prozentige Sicherheit vor Fälschungen. Es gibt nichts prägbares, was schwerer ist. Iridium beispielsweise ist zu hart zum Prägen, Rhodium viel zu leicht. Statt einer Tauchwägung jeder Münze reicht es auch (bei bekannten Münzen) aus, die Tauchwägung nur einmal durchzuführen und dann Dicke und Umfang mit einem Messschieber zu messen. Alle anderen Münzen desselben Typs und Prägebildes müssen dann nur noch vermessen statt unter und über Wasser gewogen werden.

Die Wahrscheinlichkeit, dass Normalbürger jemals "große" Barren ihr Eigen nennen werden ist vergleichsweise gering. Alleine schon aufgrund der Vermögensverteilung und des Wertes eines "großen" Barrens. Hinzu kommt, dass es, sofern man nicht gerade zentnerweise Gold kaufen will, sinnvoller ist, erst einmal kleine und mittlere Stückelungen, also Münzen ab etwa 5 g Goldgehalt bis 2 Unzen Goldgehalt (ca,. 62 g) und Barren bis maximal 250 g zu erwerben. Schwerpunkt dabei sollten Stückelungen zwischen 0,25 Unzen bis einer Unze sein. Das hängt davon ab, was, wie und wo man kauft. Barren würde ich heute nur noch ungern und wenn dann nur als 250g Gussbarren kaufen. Wegen der Gusslinien. Und die würde ich, wiederum aus heutiger Sicht, durch einen anderen unabhängigen Fachmann prüfen lassen. Als Anleger ohne numismatische Kenntnisse würde ich mich auf Münzen im Gewicht einer Unze beschränken, nur aus vertrauenswürdigen Quellen kaufen und bei größeren oder gelegentlichen Käufen einzelne Stücke prüfen lassen.
 
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Das Problem ist doch dass man eben nicht nur einen Typ kaufen will und oft auch nicht kann weil einem das Schnäppchen in Form vieler verschiedener Stücke anlächelt. Daher halte ich die technischen Prüfverfahren für wichtig. Wolframfälschungen gibt es jetzt und wird es in mittlerer Zukunft eh nur von Anlagemünzen 1 Oz und größeren Barren geben, bei altem Handelsgold reichen die normalen Prüfverfahren und das Auge des Betrachters sicherlich aus.

Mir würde es ehrlich gesagt schnell langweilig werden wenn ich nur Vierer Dukaten sammeln dürfte die noch dazu nicht gerade zu den schönsten Münzen zählen...
 
Das Problem ist doch dass man eben nicht nur einen Typ kaufen will und oft auch nicht kann weil einem das Schnäppchen in Form vieler verschiedener Stücke anlächelt. Daher halte ich die technischen Prüfverfahren für wichtig. Wolframfälschungen gibt es jetzt und wird es in mittlerer Zukunft eh nur von Anlagemünzen 1 Oz und größeren Barren geben, bei altem Handelsgold reichen die normalen Prüfverfahren und das Auge des Betrachters sicherlich aus.

Mir würde es ehrlich gesagt schnell langweilig werden wenn ich nur Vierer Dukaten sammeln dürfte die noch dazu nicht gerade zu den schönsten Münzen zählen...

Aus Sammlersicht kann ich das verstehen. Der klassische Anleger
jedoch hat nur ein einziges Hauptinteresse: echtes Gold zu kaufen.

Aus Sammlersicht wiederum sind Prägemerkmale viel interessanter, als Metallurgie und Physik und darauf basierende Prüfverfahren. Wenn man sich für was interessiert, schaut man es sich halt genauer an....

Ich gehe davon aus, dass es jetzt bereits vergoldeten Schmuck aus Wolframlegierungen gibt. In nicht all zu ferner Zukunft werden auch Teilstücke, in fernerer Zukunft sogar solche bis hin zu 1/10 Unze Wolfram enthalten. Halb- und Viertelunzen werden sogar sehr schnell folgen und dann natürlich auch das Handelsgold ab etwa 7 g Feingehalt. Das ist eine absolut logische Angelegenheit: sobald ein Marktsegment "gesättigt" ist, geht es in das nächste. Man wird die Fälscher in der Regel gewähren lassen, da Goldanlagen politisch ungewollt sind- Zwar wird man regelmäßig ein paar kleine Fische hochnehmen, aber nur um noch weitere Unsicherheit bei besorgten Bürgern und Bürgerinnen zu erzeugen und die Risiken öffentlich zu machen und ggf. die Situation des Goldkaufes noch viel riskanter darzustellen, als sie ist um weiterhin Schafe abzuhalten und in Papiergold zu treiben (also sie ebenfalls abzuhalten):


Geld - Du wirst enteignet
Gold - Du wirst betrogen
Das Kartell gewinnt immer


Irgendwann werden auch die Stempel der Fälscherbanden besser; Geld regiert die Welt und ich erwarte sogar Wolframfälschungen mit Original-Prägestempeln, geprägt in offiziellen Prägeanstalten (!) Das alles ist nichts Neues; mit Platin, dass zum Zeitpunkt der Entstehung der Platinfälschungen deutlich billiger war, als Gold, hat man es etwa 70 Jahre lang so getrieben, sprich: Münzen aus Platin geprägt und anschließend verkupfert und dann vergoldet....

Ich tippe mal, dass hier China (die sind bekannt für Betrug/Kopieren/Korruption) bzw. Süd-Afrika (die fördern immer weniger Gold, weil Rassismus umgekehrt doch nicht wirklich läuft, wenn echte Fachkräfte gefragt sind) den Anfang machen werden.

Spätestens ab diesem Punkt wird es dann (leider) zwangsläufig hochgradig "technisch".



PS: vor Jahren, als der "Wolf" noch kein Thema war, hatte ich mal eine original-belassene Platinfälschung gekauft. Die war auch beim Kuenker als solche beschrieben.
Aber eben nicht, wie der sonst am Markt angebotene Münzschrott entgoldet oder Ultraschall-gereinigt, sondern so, wie die Fälscher das Ding in Umlauf gesetzt hatten
inklusive Umlauf- und lagerungsbedingter Alterungsspuren und somit dem Originalzustand zum Herstellungszeitpunkt möglichst nahe kommend
(alles andere wäre auch völlig uninteressant). Bei der Rückseite sieht man gar nicht, dass es Platin ist; lediglich bei der Vorderseite wird aufgrund minimaler
Gebrauchs- und Zirkulationsspuren der Betrug offensichtlich. Da es sich um eine der letzten Platinfälschungen handelt kann es sein, dass hier ein metallurgisch höchst
inventives Stück vorliegt, wie wir heute sagen würden: ein so genannter "Zwei- oder Drei-Schichten-Werkstoff": Kupferkern, Platinmantel, Verkupferung und Elektro-Vergoldung.
Die alten Römer waren in der Lage, selbst Münzen mit imitierten Prüfspuren ("Serrati") zu füttern; das, was bei den Platinfälschungen zuletzt gelaufen sein soll, schließt daran an und
entwickelt es weiter. Letztendlich ist das das Fundament, auf dem die "Wölfe" - nach über 100 Jahren Stillstand - aufbauen und weiter machen.....

Die angehängte Münze hatte ich vor Jahren bei einem Goldankäufer mit einer Röntgen-Floureszenz-Analyse prüfen lassen, weil ich wissen wollte, wie die das mit der Vergoldung gemacht haben und ob das graue wirklich Platin ist (für das Gerät brauchte er eine Sondergenehmigung). Ich sagte nichts, zeigte dem die Stelle, an die er messen sollte und lies den machen. Als der Mann das Prüfergebnis sah, wollte er mir wegen des Platinanteils die 15 Euro zurück geben, weil das ja nicht sein könne, dass jemand Gold mit wertvollerem Platin fälsche. Sein Gerät würde wohl derzeit spinnen, irgendwas müsse kaputt gegangen sein. Ich konnte ihn aber beruhigen, was sein teures Gerät anging :)

Aus heutiger Sicht und mit unserem Wissen und aufgrund der Qualität der Digitalkameras, die viel besser vergrößert, als Lupen es tun, kann man natürlich wunderschön die Schrötlingsunebenheiten sehen; was bei weichem 900er Gold durch Kaltverflüssigung weggedrückt worden wäre, das ist beim viel härteren Platin stehen geblieben. Davon aber haben nur Speziallisten Ahnung; Für Normalbürger, egal ob für welche des 19., 20. oder 21. Jahrhunderts, wird dies verborgenes Wissen (gewesen) sein und bleiben.
 

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