Das Problem ist doch dass man eben nicht nur einen Typ kaufen will und oft auch nicht kann weil einem das Schnäppchen in Form vieler verschiedener Stücke anlächelt. Daher halte ich die technischen Prüfverfahren für wichtig. Wolframfälschungen gibt es jetzt und wird es in mittlerer Zukunft eh nur von Anlagemünzen 1 Oz und größeren Barren geben, bei altem Handelsgold reichen die normalen Prüfverfahren und das Auge des Betrachters sicherlich aus.
Mir würde es ehrlich gesagt schnell langweilig werden wenn ich nur Vierer Dukaten sammeln dürfte die noch dazu nicht gerade zu den schönsten Münzen zählen...
Aus Sammlersicht kann ich das verstehen. Der klassische Anleger
jedoch hat nur ein einziges Hauptinteresse: echtes Gold zu kaufen.
Aus Sammlersicht wiederum sind Prägemerkmale viel interessanter, als Metallurgie und Physik und darauf basierende Prüfverfahren. Wenn man sich für was interessiert, schaut man es sich halt genauer an....
Ich gehe davon aus, dass es jetzt bereits vergoldeten Schmuck aus Wolframlegierungen gibt. In nicht all zu ferner Zukunft werden auch Teilstücke, in fernerer Zukunft sogar solche bis hin zu 1/10 Unze Wolfram enthalten. Halb- und Viertelunzen werden sogar sehr schnell folgen und dann natürlich auch das Handelsgold ab etwa 7 g Feingehalt. Das ist eine absolut logische Angelegenheit: sobald ein Marktsegment "gesättigt" ist, geht es in das nächste. Man wird die Fälscher in der Regel gewähren lassen, da Goldanlagen politisch ungewollt sind- Zwar wird man regelmäßig ein paar kleine Fische hochnehmen, aber nur um noch weitere Unsicherheit bei besorgten Bürgern und Bürgerinnen zu erzeugen und die Risiken öffentlich zu machen und ggf. die Situation des Goldkaufes noch viel riskanter darzustellen, als sie ist um weiterhin Schafe abzuhalten und in Papiergold zu treiben (also sie ebenfalls abzuhalten):
Geld - Du wirst enteignet
Gold - Du wirst betrogen
Das Kartell gewinnt immer
Irgendwann werden auch die Stempel der Fälscherbanden besser; Geld regiert die Welt und ich erwarte sogar Wolframfälschungen mit Original-Prägestempeln, geprägt in offiziellen Prägeanstalten (!) Das alles ist nichts Neues; mit Platin, dass zum Zeitpunkt der Entstehung der Platinfälschungen deutlich billiger war, als Gold, hat man es etwa 70 Jahre lang so getrieben, sprich: Münzen aus Platin geprägt und anschließend verkupfert und dann vergoldet....
Ich tippe mal, dass hier China (die sind bekannt für Betrug/Kopieren/Korruption) bzw. Süd-Afrika (die fördern immer weniger Gold, weil Rassismus umgekehrt doch nicht wirklich läuft, wenn echte Fachkräfte gefragt sind) den Anfang machen werden.
Spätestens ab diesem Punkt wird es dann (leider) zwangsläufig hochgradig "technisch".
PS: vor Jahren, als der "Wolf" noch kein Thema war, hatte ich mal eine original-belassene Platinfälschung gekauft. Die war auch beim Kuenker als solche beschrieben.
Aber eben nicht, wie der sonst am Markt angebotene Münzschrott entgoldet oder Ultraschall-gereinigt, sondern so, wie die Fälscher das Ding in Umlauf gesetzt hatten
inklusive Umlauf- und lagerungsbedingter Alterungsspuren und somit dem Originalzustand zum Herstellungszeitpunkt möglichst nahe kommend
(alles andere wäre auch völlig uninteressant). Bei der Rückseite sieht man gar nicht, dass es Platin ist; lediglich bei der Vorderseite wird aufgrund minimaler
Gebrauchs- und Zirkulationsspuren der Betrug offensichtlich. Da es sich um eine der letzten Platinfälschungen handelt kann es sein, dass hier ein metallurgisch höchst
inventives Stück vorliegt, wie wir heute sagen würden: ein so genannter "Zwei- oder Drei-Schichten-Werkstoff": Kupferkern, Platinmantel, Verkupferung und Elektro-Vergoldung.
Die alten Römer waren in der Lage, selbst Münzen mit imitierten Prüfspuren ("Serrati") zu füttern; das, was bei den Platinfälschungen zuletzt gelaufen sein soll, schließt daran an und
entwickelt es weiter. Letztendlich ist das das Fundament, auf dem die "Wölfe" - nach über 100 Jahren Stillstand - aufbauen und weiter machen.....
Die angehängte Münze hatte ich vor Jahren bei einem Goldankäufer mit einer Röntgen-Floureszenz-Analyse prüfen lassen, weil ich wissen wollte, wie die das mit der Vergoldung gemacht haben und ob das graue wirklich Platin ist (für das Gerät brauchte er eine Sondergenehmigung). Ich sagte nichts, zeigte dem die Stelle, an die er messen sollte und lies den machen. Als der Mann das Prüfergebnis sah, wollte er mir wegen des Platinanteils die 15 Euro zurück geben, weil das ja nicht sein könne, dass jemand Gold mit wertvollerem Platin fälsche. Sein Gerät würde wohl derzeit spinnen, irgendwas müsse kaputt gegangen sein. Ich konnte ihn aber beruhigen, was sein teures Gerät anging
Aus heutiger Sicht und mit unserem Wissen und aufgrund der Qualität der Digitalkameras, die viel besser vergrößert, als Lupen es tun, kann man natürlich wunderschön die Schrötlingsunebenheiten sehen; was bei weichem 900er Gold durch Kaltverflüssigung weggedrückt worden wäre, das ist beim viel härteren Platin stehen geblieben. Davon aber haben nur Speziallisten Ahnung; Für Normalbürger, egal ob für welche des 19., 20. oder 21. Jahrhunderts, wird dies verborgenes Wissen (gewesen) sein und bleiben.