Ein auf den ersten Blick unscheinbare Münze

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Diesen Fünfer habe ich neulich im Portemonaie entdeckt. Im Prinzip sind unsere Kurmünzen nicht sehr spannend, abgesehen vom Zwanziger vielleicht, der den Bug eines Wikingerschiffes zeigt. Diese Münze fiel mir auf, da die eine Seite einen seltsamen Glanz hatte. Erst dachte ich, dass es sich vielleicht um eine ausgebüxte , schon angelaufene PP handeln könne, doch bei näherer Betrachtung entpuppte sich das Stück als avers " vom polierten Stempel " geprägt. Solche Stücke kenne ich aus der Zeit zwischen 1871 und ca 1920. Damals war die Stempelherstellung aufwendig, so dass Stempel gepflegt wurden. Ziel der Pflege war natürlich nicht die Erzeugung einer ästhetisch einwandfreien Münze, die Produktion sollte flutschen, mehr nicht. Bei diesem Stück sieht man sehr gut die Reste des matten Münzgrundes zwischen den Buchstaben und den Elementen der Ordenskette, ganz ähnliche Stücke habe ich auch aus dem Kaiserreich. Der gröbste Dreck wurde beseitigt und dann ging das Prägen weiter.
Nach ca 1920 verbesserte sich die Technik, die Hartverchromung machte das Nachpolieren überflüssig und so war ich erstaunt, dass man bei dem hier zum Einsatz gekommenen Stempel diese eigentlich obsolete Arbeitsweise wirklich angewandt hat.
P1090851.JPG
P1090852.JPG
 
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Das finde ich interessant, ich hätte jetzt gedacht, dass sich aufgrund der kleinen Zwischenräume mit der Zeit einfach der "Dreck" dort abgelagert hat, und aufgrund dessen, dass dazwischen eben keine Finger was sauberwischen können, es auch so abgelagert bleibt.
 
Nein, der Muenzgrund sieht tatsaechlich so aus. Bei der Stempelpolitur hat man die schwierig zugaenglichen Stellen ausgespart.
 
Nein, der Muenzgrund sieht tatsaechlich so aus. Bei der Stempelpolitur hat man die schwierig zugaenglichen Stellen ausgespart.
verzeih mir, Deine Betrachtung habe ich nicht ganz verstanden.
Bei der allgemeinen Stempelpolitur für Umlaufmünzen wird nur der Münzengrund (Stempeloberfläche) poliert.
Unzugängliche Stellen gibt es dabei nicht.

Muenze KA 2 Stempel-Herstellung 2.jpg


Die matten Stellen entstehen durch Sandstrahlen des Stempels VOR der Politur.
Oder habe ich etwas falsch verstanden?
 
Man hat sich offensichtlich nicht die Mühe gemacht, den Stempel ordentlich zu polieren, sondern nur mit ein paar Mal hin und her bürsten den gröbsten Dreck beseitigt, um den Stempel zum Weiterprägen tauglich zu machen.
 
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