....... Wenn ich mich mal auf die Schrift beziehe, (das ist einfacher für mich zu erkennen),
dann meint Ihr damit, das die erhabene Schrift scharfkantig und geradlinig zum Münzgrund abfällt.
Praktisch gesehen setze ich einen rechten Winkel oben auf die Schrift und der liegt dann an der Prägung zum Grund rechtwinklig an.
1. Ist dies soweit richtig?
2. Kann man denn ebenfalls über die Höhe des Reliefs bzw. Schrift auch eine Aussage bzg. EA treffen?
Moin Moin!
1. Grundsätzlich ist das im Normalfall so zu sehen (den zu berücksichtigenden möglichen Sonderfall habe ich in Beitrag #63 erwähnt) --- allerdings
alles relativ. D.h., man darf das mit den "90°" und dem "Radius" nicht als absolut festgeschriebenen Unterschied sehen! Aber man kann sich sicherlich vorstellen, dass ein sich über die Dauer seines Einsatzes bevorzugt an den
überproportional beanspruchten Reliefkanten (und natürlich aller anderer Kanten) verändernder Prägestempel Münzen mit den entsprechenden Übergängen schafft - die der üblen Grauzone
.
Diese "Zone" stellt die Sammler dann immer wieder vor (fast) unlösbare Probleme bzgl. des Zustandekommens von Meinungsgleichheit und somit immerwährenden Diskussionen dazu - hat ja am Ende m.E. auch "etwas für sich", denn der Stoff für Meinungsäußerungen und Diskussionen zu diesem Problem(chen) geht deshalb kaum aus
.
2. Da wird die Eindeuitgkeit noch schwieriger, denn die Veränderung der Reliefhöhe würde über Abnutzung, d.h., den selbstverständlich auch in der Tiefe des Reliefs beim Stempel stattfindenden Materialabtrag, eine mehr oder weniger größere Höhe ergeben. Sie ist gegenüber der Abschätzung vom Grad einer sichtbaren Scharfkantigkeit allerdings schwieriger zu bestimmen, d.h., eher nicht über sichtbar.
Man kann - wieder im Normalfall - davon ausgehen, dass eine Veränderung über die Dauer/Häufigkeit der Beanspruchnung vor allem der Prägestempel (im Grunde aber eben auch aller Stempel der Herstellungskaskade bis zu einem Prägestempel) das komplette Relief betrifft / betreffen kann. Wenn man sich den gesamten Werdegang von Prägestempeln veranschaulicht, dann darf man bei den Ursachen der Abrundungen von Reliefs aber eben nicht vergessen, dass auch Urwerkzeuge in gewissem Maße, d.h., je nach Qualität bzgl. Härtung, diesem Prozess unterliegen (können).
Daraus resultiert, dass schon die Umsenk- und Zwischenstempel ihren Beitrag zur Reduzierung der Stückzahlen möglicher EA's beitragen.
Ich möchte es nochmals betonen, da ich erst gestern in einem andren Forum diese Gegenüberstellung von Erhaltungen gesehen habe
* ,
dass die Bezeichnung EA per Definition keine Erhaltungsstufe, sondern lediglich ein zusätzliches Prädikat darstellt!!! Somit kann selbst eine Münze mit der Erhaltung vz auch ein EA sein.
*
1. CHOICE UNCIRCULATED / MS-63----------------Stempelglanz / st
2. S
ELECT UNCIRCULATED / MS-64-----------------Stempelglanz / st
3. GEM UNCIRCULATED / MS-65 bis MS-66--------Erstabschlag
4. SUPERB UNCIRCULATED / MS-67 - MS-70 ------Erstabschlag
Daraus muss m.E. ein im Wissen zu den Erhaltungsdefinitionen "evtl. nicht ganz sattelfester" Sammler ableiten, dass der Erstabschlag eine Erhaltungsstufe darstellt, die im englischsprachigen als 3. bzw. 4. bezeichnet wird
!!?
Würden 3. und 4. z.B. jeweils als Stempelglanz ((+) Erstabschlag) bezeichnet, würde das nach meinem Verständnis den Zustand richtig(er) beschreiben und wäre dann per EA-Definition korrekt.