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Kippermünzen stellen in meiner Heimatsammlung eher einen Randbereich dar. Ich beschränke mich dort auf solche Münzen, die Bestandteile der Wappen der Grafschaften Hoya und Bruchhausen (die ihrerseits im Laufe der Zeit von den Grafen von Hoya erworben wurde) enthalten.
Ein besonders „hoyalastiger“ Typ ist ein Kippergroschen mit einem vierfeldigen Wappenschild, in den Feldern 1 und 4 die Hoyaer Bärentatzen und in den Feldern 2 und 3 Querbalken und Ständerung aus Bruchhausen. Bahrfeldt hat ihn in „Beiträge zur Münzgeschichte der Lüneburgischen Lande im ersten Drittel des 17. Jahrhunderts“ als Nr. 7 (Jahrgang 1618) und Nr. 14 (Jahrgang 1619) Herzog Wilhelm von Harburg zugewiesen. Dies maßgeblich aufgrund der Umschrift DOMI PROVIDEBIT (dies war nämlich der Wahlspruch von Herzog Wilhelm) und des Umstands, dass für 1618 die Prägung von Groschen nachgewiesen werden konnte. Welter hat diesen Groschen in Band 1 von „Die Münzen der Welfen...“ noch den Kippermünzen „im Gebiet Friedrich Ulrichs“ zugewiesen (Nr. 1205), ihn aber in Band 2 unter Bezug auf Bahrfeldt unter Nr. 741A nach Harburg gelegt (inkonsequenterweise hat Welter seine Nr. 1205 aber nicht gestrichen).
Nun habe ich einen Kippergroschen erwerben können, der exakt die vorgenannte Wappengestaltung aufweist, jedoch als Umschrift in abgekürzter Form DER MENSCHEN GUNST IST UMSUNST. Dieser Spruch ist von den Kippergroschen der Typen Welter Nr. 1306 und 1307 bekannt, dort wird er jedoch (nur) mit den beiden Tatzen aus dem Hoyaer Wappen kombiniert (sog. Bärenklauengroschen). Diese beiden Typen werden von Welter als Kippergroschen „im Gebiet Friedrich Ulrichs“ erfasst.
Mein Neuzugang stammt ursprünglich aus der 3. Höhn-Auktion (1992) Los Nr. 1140 und wurde dort Wolfenbüttel zugewiesen. Der jetzige Verkäufer, ein renommierter Händler, hat das Stück hingegen aufgrund der stilistischen und Punzengleichheit mit Bahrfeldt 14/Welter 741A nach Harburg gelegt.
Bei Welter und Bahrfeldt ist dieser Typ nicht erfasst. Ob er zwischenzeitlich in einer Zeitschrift oder anderswo dargestellt und dokumentiert worden ist, ist mir nicht bekannt.
Ist Euch dieser Münztyp schon einmal untergekommen?
Hat jemand von Euch diesen Typ vielleicht sogar in seiner Sammlung?
Und vor allem: Was haltet ihr von der Zuweisung nach Harburg?
Als Ergänzung noch Angaben zum Gewicht: Meine drei Exemplare des Bahrfeldt 14 wiegen zwischen 0,79 und 0,86 g. Das unedierte Stück liegt bei 0,88 g.
Und wenn Ihr noch Zeit und Lust habt, dann habe ich gleich noch eine Erweiterung meiner Fragestellung.
In meiner Sammlung habe ich eine weitere unedierte Münze, die wie der von Bahrfeldt unter Nr. 13 beschriebene Kippergroschen den Wappenschild mit zwei Bärentatzen und die Umschrift DOMI PROVIDEBIT aufweist. Allerdings zeigen die Bärentatzen auf meiner Münze nach innen, Bahrfeldt kannte nur eine Münze mit nach außen weisenden Bärentatzen. Diese Münze, die ich hier im Forum schon vorgestellt habe, habe ich Harburg zugewiesen – vermutlich wird es da kaum Widerspruch geben.
Mir stellt sich nun die Frage, ob nicht der Welter 1307 des Jahrgangs 1619, dessen Ursprung bisher „im Gebiet Friedrich Ulrichs“ angenommen wurde, nicht mit ähnlichen Überlegungen wie oben dargestellt auch nach Harburg gelegt werden müsste?
Vielleicht habt ihr auch zu dieser Frage eine Meinung?
Habt Ihr schon mal einen Kippergroschen vom Typ Bahrfeldt Nr. 13 gesehen?
Ähnelt er hinsichtlich der Wappengestaltung dem Bärenklauengroschen (Welter 1306)?
Um das Chaos perfekt zu machen: Die Bärenklauengroschen (Welter 1306 und 1307) des Jahrgangs 1618 würde ich aus der Betrachtung herausnehmen, da sie andere Wappenschildformen aufweisen und sich auf ihnen Münzzeichen befinden, die zu anderen Zuweisungen führen. So weist Heiko Donau in „Neue Erkenntnisse über das Braunschweig-Lüneburger Münzwesen des Herzogs Friedrich Ulrich“ die Groschen Welter 1306 mit Münzzeichen „Herz“ Claus Oppermann und Calenberg zu, die Welter 1307 mit Münzzeichen „Rosette“ Hans Laffers und der Neustadt von Hannover.
Ich weiß, dass meine Fragen ein seeehr spezielles Gebiet betreffen. Vielleicht gibt es aber doch jemanden, der sich mit diesen Fragen beschäftigen möchte oder der jemanden kennt, der dies tun möchte....
Ein besonders „hoyalastiger“ Typ ist ein Kippergroschen mit einem vierfeldigen Wappenschild, in den Feldern 1 und 4 die Hoyaer Bärentatzen und in den Feldern 2 und 3 Querbalken und Ständerung aus Bruchhausen. Bahrfeldt hat ihn in „Beiträge zur Münzgeschichte der Lüneburgischen Lande im ersten Drittel des 17. Jahrhunderts“ als Nr. 7 (Jahrgang 1618) und Nr. 14 (Jahrgang 1619) Herzog Wilhelm von Harburg zugewiesen. Dies maßgeblich aufgrund der Umschrift DOMI PROVIDEBIT (dies war nämlich der Wahlspruch von Herzog Wilhelm) und des Umstands, dass für 1618 die Prägung von Groschen nachgewiesen werden konnte. Welter hat diesen Groschen in Band 1 von „Die Münzen der Welfen...“ noch den Kippermünzen „im Gebiet Friedrich Ulrichs“ zugewiesen (Nr. 1205), ihn aber in Band 2 unter Bezug auf Bahrfeldt unter Nr. 741A nach Harburg gelegt (inkonsequenterweise hat Welter seine Nr. 1205 aber nicht gestrichen).
Nun habe ich einen Kippergroschen erwerben können, der exakt die vorgenannte Wappengestaltung aufweist, jedoch als Umschrift in abgekürzter Form DER MENSCHEN GUNST IST UMSUNST. Dieser Spruch ist von den Kippergroschen der Typen Welter Nr. 1306 und 1307 bekannt, dort wird er jedoch (nur) mit den beiden Tatzen aus dem Hoyaer Wappen kombiniert (sog. Bärenklauengroschen). Diese beiden Typen werden von Welter als Kippergroschen „im Gebiet Friedrich Ulrichs“ erfasst.
Mein Neuzugang stammt ursprünglich aus der 3. Höhn-Auktion (1992) Los Nr. 1140 und wurde dort Wolfenbüttel zugewiesen. Der jetzige Verkäufer, ein renommierter Händler, hat das Stück hingegen aufgrund der stilistischen und Punzengleichheit mit Bahrfeldt 14/Welter 741A nach Harburg gelegt.
Bei Welter und Bahrfeldt ist dieser Typ nicht erfasst. Ob er zwischenzeitlich in einer Zeitschrift oder anderswo dargestellt und dokumentiert worden ist, ist mir nicht bekannt.
Ist Euch dieser Münztyp schon einmal untergekommen?
Hat jemand von Euch diesen Typ vielleicht sogar in seiner Sammlung?
Und vor allem: Was haltet ihr von der Zuweisung nach Harburg?
Als Ergänzung noch Angaben zum Gewicht: Meine drei Exemplare des Bahrfeldt 14 wiegen zwischen 0,79 und 0,86 g. Das unedierte Stück liegt bei 0,88 g.
Und wenn Ihr noch Zeit und Lust habt, dann habe ich gleich noch eine Erweiterung meiner Fragestellung.
In meiner Sammlung habe ich eine weitere unedierte Münze, die wie der von Bahrfeldt unter Nr. 13 beschriebene Kippergroschen den Wappenschild mit zwei Bärentatzen und die Umschrift DOMI PROVIDEBIT aufweist. Allerdings zeigen die Bärentatzen auf meiner Münze nach innen, Bahrfeldt kannte nur eine Münze mit nach außen weisenden Bärentatzen. Diese Münze, die ich hier im Forum schon vorgestellt habe, habe ich Harburg zugewiesen – vermutlich wird es da kaum Widerspruch geben.
Mir stellt sich nun die Frage, ob nicht der Welter 1307 des Jahrgangs 1619, dessen Ursprung bisher „im Gebiet Friedrich Ulrichs“ angenommen wurde, nicht mit ähnlichen Überlegungen wie oben dargestellt auch nach Harburg gelegt werden müsste?
Vielleicht habt ihr auch zu dieser Frage eine Meinung?
Habt Ihr schon mal einen Kippergroschen vom Typ Bahrfeldt Nr. 13 gesehen?
Ähnelt er hinsichtlich der Wappengestaltung dem Bärenklauengroschen (Welter 1306)?
Um das Chaos perfekt zu machen: Die Bärenklauengroschen (Welter 1306 und 1307) des Jahrgangs 1618 würde ich aus der Betrachtung herausnehmen, da sie andere Wappenschildformen aufweisen und sich auf ihnen Münzzeichen befinden, die zu anderen Zuweisungen führen. So weist Heiko Donau in „Neue Erkenntnisse über das Braunschweig-Lüneburger Münzwesen des Herzogs Friedrich Ulrich“ die Groschen Welter 1306 mit Münzzeichen „Herz“ Claus Oppermann und Calenberg zu, die Welter 1307 mit Münzzeichen „Rosette“ Hans Laffers und der Neustadt von Hannover.
Ich weiß, dass meine Fragen ein seeehr spezielles Gebiet betreffen. Vielleicht gibt es aber doch jemanden, der sich mit diesen Fragen beschäftigen möchte oder der jemanden kennt, der dies tun möchte....