Entwürfe der deutschen Münzwettbewerbe werden nicht mehr veröffentlicht

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Hallo zusammen,

seitdem die Internetseiten des Bundesverwaltungsamts (BVA) mit einem neuem Design veröffentlicht wurden, sind die drei Siegerentwürfe pro Münzwettbewerb nicht mehr online zu finden.

Ich habe daraufhin eine eMail an das BVA gesendet und gefragt, wo die Entwürfe zu finden seien, und als Antwort erhalten, dass diese nicht mehr veröffentlicht werden:

12.11.2018:
Sehr geehrter Herr XXX,

seit Mitte Oktober ist der neue Internetauftritt des Bundesverwaltungsamts online, die alte Internetpräsenz kann nun nicht mehr aufgerufen werde.

Im neuen Auftritt ist die Präsentation der Wettbewerbsergebnisse nicht mehr vorgesehen.

Der erste Preis des Wettbewerbs wird in den Pressemitteilungen des Emittenten veröffentlicht.

Alle Pressemitteilungen des Bundesfinanzministeriums zum Thema Sammlermünzen finden Sie unter folgendem Link: https://www.bundesfinanzministerium.de/Web/DE/Themen/Briefmarken-Sammlermuenzen/Sammlermuenzen/Aktuelles/aktuelles.html.

Mit freundlichen Grüßen
Im Auftrag
XXX

Das finde ich jetzt irgendwie nicht so toll im Sinne von Transparenz und "Informationsfreiheitsgesetz". Es werden pro Münzwettbewerb drei Gewinner ermittelt. Warum nur der erste Platz durch die Ausprägung der Münze geehrt werden soll und die anderen nicht mehr erwähnt werden, ist mir nicht klar. Außerdem werden die Entwürfe den drei bestplatzierten Künstlern doch abgekauft, soweit ich weiß. Also sollte die Allgemeinheit doch auch darüber informiert werden, welche zwei anderen Entwürfe ausgewählt wurden, wie sie aussehen und wie sie bewertet wurden. Den kurzen Erklärungstext zusammen mit der Abbildung der Entwürfe online zu stellen kann doch nicht so aufwändig und kostspielig sein, dass es wegrationalisiert werden musste.

Was meint ihr dazu?
 
[...] Warum nur der erste Platz durch die Ausprägung der Münze geehrt werden soll und die anderen nicht mehr erwähnt werden, ist mir nicht klar. [...]

Die Intention ist für mich eindeutig - ich unterstelle Folgendes: Ohne Kenntnis der Entwürfe auf Platz 2 und 3 kann die (interessierte) Öffentlichkeit (z. B. wir Sammler) nicht mehr diskutieren/kritisieren, warum denn nicht Entwurf C auf Platz 1 landete, sondern der langweilige Entwurf A nun ausgeprägt werden soll...
 
Diese Entscheidung der zuständigen Leute halte ich für höchst schädlich für das Münzgebiet "Bundesrepublik Deutschland".
Wir haben uns zwar sehr oft über die Gestaltung bzw. die Auswahl beschwert. Aber Kritik muss von den offiziellen Stellen einer Demokratie einfach ausgehalten werden. Punkt.
Dass etliche der Motive sehr langweilig wirken, ist nicht nur die Meinung vieler deutscher Sammler.
Die 2. und 3.-platzierten Entwürfe haben mir oft Hoffnung gemacht, dass a: doch auch andere Entwürfe von der Jury wahrgenommen werden und b: dass Designer-Nachwuchs da ist, der evtl. mal die Platzhirsche mit ihren 0815 Motiven ablöst. Den Namen Hoyer habe ich jedenfalls in letzter Zeit nicht mehr so häufig gelesen wie früher.
Es gab sogar Wettbewerbe, bei denen mir die Erstplatzierten tatsächlich am besten von den veröffentlichten Entwürfen gefallen haben.

Es ist jedenfalls ein weiterer Tiefpunkt der deutschen Numismatik, was hier geschehen ist. :(
 
...

Es ist jedenfalls ein weiterer Tiefpunkt der deutschen Numismatik, was hier geschehen ist. :(
Dem schließe ich mich voll an!!

Die Entscheidung des BVA ist kontraproduktiv und nicht mit "Öffentlichkeitsarbeit" zu bezeichnen!

Wenn die Rechte an den drei besten Entwürfe vom Staat gekauft werden, hat der Steuerzahler ein Recht auf Einsicht!!!
 
So wie die Münzen die letzten Jahre ausgesehen haben, hätte man öfters auch auf die Veröffentlichung und Ausprägung des Siegerentwurfs gerne verzichten können.
Aber es ist schon klar. Wenn man die anderen Entwürfe nicht zeigt, kann man sich auch die Jury sparen und einfach per Losverfahren oder Reihum bei den Bekannten "Künstlern" bestellen.
Fair wäre es, 10 Entwürfe zur Wahl zu stellen und die Sammler abstimmen zu lassen. Auch bei den Ausgabeanlässen.
 
Und wieder bekommt der Sammler eine saftige Maulschelle vom BVA und der Steuerzahler gleich mit. Da nutzt auch keine Umfrage mehr und nichts.
 
Tja, nächstes Jahr noch den letzten UNESCO-Hunderter, und dann ist mit Deutschland sammeln bei mir Schluß
 
Ich habe daraufhin eine eMail an das BVA gesendet und gefragt, wo die Entwürfe zu finden seien, und als Antwort erhalten, dass diese nicht mehr veröffentlicht werden
Danke fürs Nachfragen und für das Posten der Antwort! Darauf bezieht sich mein "Gefällt mir", nicht auf die Tatsache, dass das BVA die Zweit- und Drittplatzierten nicht mehr veröffentlichen will. :rolleyes:

Klar, auch von vielen anderen Münzen kenne ich nur den Entwurf, der schließlich geprägt wurde. Aber ich bin mir sicher, dass es auch weiterhin die ein- oder zweistufigen Wettbewerbe einschließlich Jury-Entscheidung geben wird. Die zu veröffentlichen, kann (wie hier schon erwähnt) so schwer eigentlich nicht sein. Zudem hoffe ich, dass numismatische Zeitschriften auch weiterhin Zugang zu diesen Infos haben werden, und sie dann den Lesern präsentieren. Falls die künftig auch nichts mehr dazu bringen, kann man ja mal bei denen nachfragen ...

Tschüs,
Christian
 
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