Erhaltungseinschätzung Münzen Altdeutschland

Wie man solch einen Taler einschätzt, das bleibt auch sicherlich jedem selbst überlassen. Das hängt auch davon ab, in welchem Umfang Strukturen hinzugefügt wurden.

Für mich ganz persönlich ist es auch keine Restauration. Bei antiken Großbronzen gibt es öfters Schnitzereien. Da tauchen bisweilen Strukturen auf, die vorher garnicht auf der Münze vorhanden waren. Wenn dem Münzbild etwas hinzugefügt wird, was vorher nicht mehr da war, dann habe ich doch so etwas wie eine Neugestaltung/Neuinterpretation?

Die Frage war doch aber nicht, wie jeder persönlich mit diesen Dingen umgeht. Es ging doch darum, ob eine nachgeschnittene Münze irgendeine Erhaltung haben kann. Was ist da erhalten? Die ursprüngliche Prägung mal nicht.
 
Wie man solch einen Taler einschätzt, das bleibt auch sicherlich jedem selbst überlassen. Das hängt auch davon ab, in welchem Umfang Strukturen hinzugefügt wurden.

Für mich ganz persönlich ist es auch keine Restauration. Bei antiken Großbronzen gibt es öfters Schnitzereien. Da tauchen bisweilen Strukturen auf, die vorher garnicht auf der Münze vorhanden waren. Wenn dem Münzbild etwas hinzugefügt wird, was vorher nicht mehr da war, dann habe ich doch so etwas wie eine Neugestaltung/Neuinterpretation?

Die Frage war doch aber nicht, wie jeder persönlich mit diesen Dingen umgeht. Es ging doch darum, ob eine nachgeschnittene Münze irgendeine Erhaltung haben kann. Was ist da erhalten? Die ursprüngliche Prägung mal nicht.
Hallo Andi

Ich habe meinen Beitrag mit der Abbildung des Pfälzer Talers und die anschließenden Diskussionsbeiträge in diesen Thread (Erhaltungseinschätzung) verschoben.
Wenn die Vorderseite des Talers keine Erhaltung hat, dann kann man ihn natürlich auch nicht im Thread "Bilder gut erhaltener Münzen" zeigen ;).
 
Ich möchte euch um eure Einschätzung zur Erhaltung und Bearbeitung des folgenden Reichstalers bitten.
Das Stück wurde im Juni 2017 in der folgenden Auktion angeboten und zugeschlagen:

Vor einigen Tagen tauchte es bei einem Händler wieder auf – und ich habe es gekauft. Bei näherer Betrachtung der Münze sind mir dann einige Dinge aufgefallen. Ich wäre euch dankbar, wenn ihr mir eure Eindrücke schildern könntet. Die Fotos sind angesichts der bescheidenen Lichtverhältnisse nicht besonders gut. Ich werde versuchen, bessere Fotos nachzureichen.

Bitte richtet euren Blick u. a. auf
Stelle 1: Avers das Kreuz auf dem Reichsapfel = Revers AM von INVIDIAM
Stelle 2: Avers B von BRUN = Revers Pfauenfedern der Helmzier

Für den weiteren Vergleich füge ich euch noch einen Link zu einem stempelgleichen Stück bei.

Calenberg RT 1582 W451 Av.jpgCalenberg RT 1582 W451 Avschräg.jpgCalenberg RT 1582 W451 Rv.jpgCalenberg RT 1582 W451 Rvschräg.jpg

Calenberg RT 1582 W451 Stelle 1 Av E Kreuz.jpgCalenberg RT 1582 W451 Stelle 1 Av E Kreuz2.jpgCalenberg RT 1582 W451 Stelle 1 Rv AM.jpgCalenberg RT 1582 W451 Stelle 1 Rv AM2.jpg

Calenberg RT 1582 W451 Stelle 2 Av BRU.jpgCalenberg RT 1582 W451 Stelle 2 Av BRU2.jpgCalenberg RT 1582 W451 Stelle 2 Rv Federn.jpgCalenberg RT 1582 W451 Stelle 2 Rv Federn2.jpg
 
Ich möchte euch um eure Einschätzung zur Erhaltung und Bearbeitung des folgenden Reichstalers bitten.
Das Stück wurde im Juni 2017 in der folgenden Auktion angeboten und zugeschlagen:

Vor einigen Tagen tauchte es bei einem Händler wieder auf – und ich habe es gekauft. Bei näherer Betrachtung der Münze sind mir dann einige Dinge aufgefallen. Ich wäre euch dankbar, wenn ihr mir eure Eindrücke schildern könntet. Die Fotos sind angesichts der bescheidenen Lichtverhältnisse nicht besonders gut. Ich werde versuchen, bessere Fotos nachzureichen.

Bitte richtet euren Blick u. a. auf
Stelle 1: Avers das Kreuz auf dem Reichsapfel = Revers AM von INVIDIAM
Stelle 2: Avers B von BRUN = Revers Pfauenfedern der Helmzier

Für den weiteren Vergleich füge ich euch noch einen Link zu einem stempelgleichen Stück bei.

Anhang anzeigen 208388Anhang anzeigen 208389Anhang anzeigen 208390Anhang anzeigen 208391

Anhang anzeigen 208392Anhang anzeigen 208393Anhang anzeigen 208394Anhang anzeigen 208395

Anhang anzeigen 208396Anhang anzeigen 208397Anhang anzeigen 208398Anhang anzeigen 208399
Ich bin bei weitem kein Experte für sowas, aber könnten alte Glättungs-Spuren auf der Münze vorhanden sein? Über die dann eine neue Patina drüber gewachsen ist und die Spuren etwas retuschiert?
 
ja, da war mal was.

Bei alten Münzen muss man höllisch aufpassen.

Der Rand ist extrem wichtig. Ebenso Randstab und bei jeder Seite der Bereich zwischen 11 und 1 Uhr (oben), ggf. auch Viertelpunkte (bei Fassungen).

In der Auktion ist ja die Henkelspur auch eindeutig beschrieben.

Henkelspur bedeutet: der Henkel wurde entfernt und die Oberfläche wurde danach wieder hergestellt. Also ggf. aufgelötet und von Hand nachgeschnitten / ziseliert.

Das sind eben alte, historische Artefakte mit ihrer Geschichte: zuerst Nutzung und Umlauf als Geld, später Nutzung als Schmuck oder Zierrat.

Die monetäre Bewertung steht unter dem Einfluss der Marktkräfte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dank an Muppetshow und mesodor39 für eure Ausführungen.

Im Feld der Rückseite scheint auch mir geglättet worden zu sein. Gravierender ist für mich jedoch das Thema Henkelspur. Es war mir bisher nicht bewusst/aufgefallen, dass „Henkelspur“ nicht einfach nur bedeutet, dass der Henkel entfernt worden ist, sondern dass dies – wie mesodor 39 geschrieben hat - auch eine mehr oder weniger gute „Wiederherstellung“ des ursprünglichen Prägebilds bedeuten kann.
Bei diesem Reichstaler sind das Kreuz auf dem Reichsapfel und das A von INVIDIAM immerhin so gut gelungen, dass mir die Restauration bei oberflächlicher Betrachtung nicht ins Auge gesprungen war. Beim zweiten Blick wurde allerdings klar, dass beides deutliche Abweichungen zur ursprünglichen Prägung aufweist.
Mit dem dortigen Henkel wurde die Wappenseite sichtbar getragen. Möglicherweise hat es aber noch einen zweiten Henkel im Bereich der Pfauenfedern gegeben, mit dem dann die Helmseite gezeigt werden sollte. Diese Stelle wurde nicht restauriert, so dass das B von BRUN kaum mehr sichtbar ist.

Vielleicht gibt es ja noch weitere Meinungen oder Anmerkungen eurerseits. Ich würde mich freuen.

Und nun zu meinem Dilemma. Wenn dies ein häufig vorkommender Taler ohne besonderen geschichtlichen Bezug wäre, hätte ich ihn nicht gekauft bzw. würde ihn mit meinen jetzigen Erkenntnissen sofort zurückschicken. Dieser Münztyp ist aber selten und von herausragender Bedeutung für meine Heimatsammlung, insbesondere mit dem Jahrgang 1582 (außer den beiden benannten Exemplaren sind mir für 1582 nur 3 weitere aus meiner Internetrecherche bekannt).
Was tun?
 
Und nun zu meinem Dilemma. Wenn dies ein häufig vorkommender Taler ohne besonderen geschichtlichen Bezug wäre, hätte ich ihn nicht gekauft bzw. würde ihn mit meinen jetzigen Erkenntnissen sofort zurückschicken. Dieser Münztyp ist aber selten und von herausragender Bedeutung für meine Heimatsammlung, insbesondere mit dem Jahrgang 1582 (außer den beiden benannten Exemplaren sind mir für 1582 nur 3 weitere aus meiner Internetrecherche bekannt).
Was tun?
Behalten und als Belegstück mit den entsprechenden Anmerkungen in die Sammlung legen. Ein seltenes Exemplar kann man meiner Meinung nach, auch ruhig mal mit Hsp. oder Bearbeitung in der Sammlung haben. Auch das ist Geschichte.
 
Dank an Muppetshow und mesodor39 für eure Ausführungen.

Im Feld der Rückseite scheint auch mir geglättet worden zu sein. Gravierender ist für mich jedoch das Thema Henkelspur. Es war mir bisher nicht bewusst/aufgefallen, dass „Henkelspur“ nicht einfach nur bedeutet, dass der Henkel entfernt worden ist, sondern dass dies – wie mesodor 39 geschrieben hat - auch eine mehr oder weniger gute „Wiederherstellung“ des ursprünglichen Prägebilds bedeuten kann.
Bei diesem Reichstaler sind das Kreuz auf dem Reichsapfel und das A von INVIDIAM immerhin so gut gelungen, dass mir die Restauration bei oberflächlicher Betrachtung nicht ins Auge gesprungen war. Beim zweiten Blick wurde allerdings klar, dass beides deutliche Abweichungen zur ursprünglichen Prägung aufweist.
Mit dem dortigen Henkel wurde die Wappenseite sichtbar getragen. Möglicherweise hat es aber noch einen zweiten Henkel im Bereich der Pfauenfedern gegeben, mit dem dann die Helmseite gezeigt werden sollte. Diese Stelle wurde nicht restauriert, so dass das B von BRUN kaum mehr sichtbar ist.

Vielleicht gibt es ja noch weitere Meinungen oder Anmerkungen eurerseits. Ich würde mich freuen.

Und nun zu meinem Dilemma. Wenn dies ein häufig vorkommender Taler ohne besonderen geschichtlichen Bezug wäre, hätte ich ihn nicht gekauft bzw. würde ihn mit meinen jetzigen Erkenntnissen sofort zurückschicken. Dieser Münztyp ist aber selten und von herausragender Bedeutung für meine Heimatsammlung, insbesondere mit dem Jahrgang 1582 (außer den beiden benannten Exemplaren sind mir für 1582 nur 3 weitere aus meiner Internetrecherche bekannt).
Was tun?
So ein Exemplar besitze ich auch und bin trotzdem sehr glücklich damit, obwohl das Münzbild im kompletten Bereich des gestopften Loches nachträglich ergänzt worden ist. Es war sogar eine meiner teuersten Münzen

Reichs-Ort 1623.jpg
 
Ich fasse mich kurz : Ganz klar behalten da es sich um eine sehr seltene Münze handelt , die darf auch diese "Gebrauchsspuren" aufweisen !
 
Ich selbst habe mit solchen Dingen keinerlei Probleme. Diese alten Taler haben eben eine Menge mitgemacht.
 
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