Erkennung: Geputzt, getaucht, künstliche Patina ...

Wenn Kupfer verschwindet, müsste die Oberfläche, bei entsprechender Vergrösserung, porig sein, oder?

Die Dicke solcher Patinaschichten liegt im unteren Mikrometerbereich. Der Kupferanteil der Patina wird nicht in metallisches Kupfer zurück verwandelt, sondern geht in Lösung. Die entstandenen Vertiefungen dürften ein Fall für ein Elektronenmikroskop sein.

Zu Münzen, die bereits Umlaufspuren aufweisen passt ein Tauchbad-Glanz nicht, dann nennt es sich Katzenglanz.
 
Die Dicke solcher Patinaschichten liegt im unteren Mikrometerbereich. Der Kupferanteil der Patina wird nicht in metallisches Kupfer zurück verwandelt, sondern geht in Lösung. Die entstandenen Vertiefungen dürften ein Fall für ein Elektronenmikroskop sein.

Zu Münzen, die bereits Umlaufspuren aufweisen passt ein Tauchbad-Glanz nicht, dann nennt es sich Katzenglanz.
Wenn ich es richtig verstehe, bei einer bfr. und höher bewerteten Goldmünze, d.h. ohne verräterische Umlaufspuren, erkenne ich nicht, ob sie getaucht wurde?

Bisher ging ich davon aus wie navada es bereits schrieb:
Die samtige, iridisierende Oberfläche einer Münze wird zerstört.
Bin mir aber völlig unsicher, ob dies auch für Goldmünzen zutrifft.
 
Wenn ich es richtig verstehe, bei einer bfr. und höher bewerteten Goldmünze, d.h. ohne verräterische Umlaufspuren, erkenne ich nicht, ob sie getaucht wurde?
Das würde ich so nicht ganz unterschreiben. Die Alarmsignale würden bei mir läuten, falls das Stück glänzt wie gerade vom Stempel gehüpft. Dann wird es schwierig.
 
Ich hatte zweimal eine Reichsgoldmünze, von denen ich annehme, dass sie getaucht wurden. Das eine Stück sah war mit Kratzern und kleinen Einschlägen überssäht und war glänzend, jedoch ohne den Kippglanz prägefrischer Stücke. Das ander Stück war seltsam fahl, fast so wie Messing.
 
Das ander Stück war seltsam fahl, fast so wie Messing.
So ein Stück habe ich auch, der Glanz ist im Vergleich zu den anderen etwas stumpfer und ein Kippglanz will sich bei normaler Betrachtung/Ausrichtung nicht einstellen.
Jedoch, wenn ich die Münze um 90° drehe, also die Nasenspitze des Monarchen auf Norden ausgerichtet, stellt sich ein Kippglanz ein, wenn auch nur minimal.


Die entstandenen Vertiefungen dürften ein Fall für ein Elektronenmikroskop sein.

Auch wenn die Verletzungen ätzungen(?) der Oberfläche ein Fall für das Elektronenmikroskop sind, sie dürften ausreichen um die Lichtbrechung negativ zu beeinflussen!?
 
Auch wenn die Verletzungen ätzungen(?) der Oberfläche ein Fall für das Elektronenmikroskop sind, sie dürften ausreichen um die Lichtbrechung negativ zu beeinflussen!?

Soweit ich dem entsprechenden Schmelzdiagramm entnehmen kann, liegt bei 90% Au / 10% Cu das Kupfer so gelöst vor, wie Zucker im Kaffee. Die beim Tauchen entstehenden "Löcher" dürften für das sichtbare Licht nicht sichtbar sein.

Solch ein Tauchbad greift weder metallisches Gold, noch Kupfer an. Ein Tauchen direkt nach der Prägung würde eine Münze nicht verändern; sie wäre nur kurzzeitig nass geworden.

Bei Kontakt mit der Luft reagiert der Kupferanteil der Goldmünze mit Bestandteilen der Luft, so wie es bei einer soliden Kupfermünze auch geschieht. Unter günstigen Bedingungen erfüllt die erste hauchdünne Patinaschicht die Bedingungen für Interferenz. Regenbogenfarben treten auf. Bei 10% Kupfer entstehen sehr viele kleine Bereiche mit Regenbogen. Als zusammenhängende Fläche nehmen wir sie nicht wahr. Diese Regenbogenfarben treten unter einem Kippwinckel von 45° am deutlichsten auf. Nach meiner Interpretation verursachen die diese vielen winzig kleinen irisierenden Flächen das, was man "Kippglanz" nennt. Nach dem Tauchen ist dieser Glanz weg.

Bei weniger günstigen Bedingungen (z.B. unregelmäßig gewachsenen Patinakristallen entstehen keine Regenbogenfarben und somit auch kein Kippglanz. Fehlender Kippglanz wäre demnach kein sicheres Zeichen für eine getauchte Münze.
 
Unter günstigen Bedingungen erfüllt die erste hauchdünne Patinaschicht die Bedingungen für Interferenz. Regenbogenfarben treten auf. Bei 10% Kupfer entstehen sehr viele kleine Bereiche mit Regenbogen. Als zusammenhängende Fläche nehmen wir sie nicht wahr. Diese Regenbogenfarben treten unter einem Kippwinckel von 45° am deutlichsten auf. Nach meiner Interpretation verursachen die diese vielen winzig kleinen irisierenden Flächen das, was man "Kippglanz" nennt. Nach dem Tauchen ist dieser Glanz weg.
Hallo Hermann,

verstehe ich es richtig, dass eine frisch vom Stempel gehüpfte Goldmünze noch keinen Kippglanz hat, da dieser erst danach, durch die erste hauchdünne Patinaschicht ermöglicht wird? :confused:

Bisher dachte ich immer, dass der Kippglanz durch die vom Stempel völlig geglättete/komprimierte Oberfläche des Münzmetalls entsteht.
Durch mechanische oder chemische Beschädigung (Aufrauen) der Oberfläche, der Kippglanz dann unwiderruflich verschwindet.
 
Hallo Hermann,

verstehe ich es richtig, dass eine frisch vom Stempel gehüpfte Goldmünze noch keinen Kippglanz hat, da dieser erst danach, durch die erste hauchdünne Patinaschicht ermöglicht wird? :confused:
Wenn dies so wäre, würde es meinen Eindruck beim Taucher bestätgen.
Dann sah man das ganze. Die Münzen hatten für mein Verständnis keinen Katzenglanz, nein eher einen relativ hellen Goldglanz. in gewisser Weise einem frischem Prägeglanz nicht unähnlich.
 
Jetzt bin ich ganz verwirrt: :(

Münzen sind nicht einfach zu fotografieren, da sie speziel reflektieren.
- oft ist bei gut erhaltenen Münzen noch das durch den Prägevorgang
verursachte radiale Metall-Verdrängungsmuster vorhanden, welches einen
"Drehglanz" verursacht (rotierender Glanz beim Kippen).
 
Jetzt bin ich ganz verwirrt: :(

Ich auch.
Wer von Euch hat geeignete moderne Goldmünzen, um beschreiben zu können, wie hier die Optik im Vergleich zu einer garantiert nicht getauchten und einer möglicherweise getauchten Goldmünze aus der Zeit zwischen 1850 und 1920 aussieht ?
 
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