@Tisc1 und Cusco
Die Abkürzung "NW" bedeutet nicht "Nennwert", sondern, wie auf Seite 18 beschrieben, "Nennwert zuzüglich handelsüblichem Bearbeitungsentgelt". Viele Händler geben einzelne Münzen (auch 1 Cent) nicht unter EUR 1.00 ab, wenn man alle 8 Nominale dann addiert, kommt viel mehr heraus als die üblichen EUR 9.00 bis 10.00, die für komplette lose Serien verlangt werden. Die Summe der Einzelpreise soll aber stets dem Satzpreis entsprechen (außer bei seltenen Verpackungen, die teurer sind). Wenn man, wie im Handel üblich, den Effekt des Mengenrabatts berücksichtigt und also im Katalog verpackte Sätze niedriger ansetzt als die Einzelmünzen, erweckt das nach meiner Meinung den Eindruck, mit dem Aufbrechen der Sätze könne man Werte schaffen. Auch halte ich es nicht für übersichtlich, wenn man an einer Stelle im Buch für Einzelmünzen einen bestimmten Preis angibt, aus anderer Stelle aber hervorgeht, dass dieselben Stücke in Satzverpackung zusammen billiger sind.
Rechnet man den handelsüblichen Satzpreis auf die 8 Einzelmünzen um, so ergibt sich etwa EUR 0.20 (1 Cent), 0.30 (2 Cent), 0.50 (5 Cent), 0.80 (10 Cent), 1.00 (20 Cent), 1.50 (50 Cent), 2.00 (1 Euro), 3.50 (2 Euro). Für diese Preise sind aber gerade die kleinsten Nominale nicht einzeln im Münzhandel erhältlich, die Notierungen wären also auch falsch. Setzt man mindestens EUR 1.00 für jedes 1 Cent Stück an, wird bei manchen Leuten der Eindruck erweckt, jedes Centstück hätte den hundertfachen Sammlerwert. Und dann sind derzeit die bundesdeutschen Münzsätze von 2003 und 2004 nicht teurer als lose Serien von 2002, so dass sich für die einzelnen 1 Cent und 5 Cent 2003 wiederum dieselben niedrigen Preise ergeben müssten, obwohl sie nicht im Umlauf zu finden sind.
Aus all diesen Gründen habe ich das Kürzel "NW" eingeführt. Es bedeutet einfach, dass diese Stücke im Umlauf vorkommen und keine Seltenheiten darstellen, also zum üblichen Satzpreis im Handel zu haben sind. Die Stücke, die nur aus aufgebrochenen Satzverpackungenen vorkommen können, sind mit "-,-" angegeben. Mit dem Kauf eines kompletten Satzes ist man hier in aller Regel besser bedient. Auch, finde ich, kann man durch diese Notation viel einfacher die besseren Jahrgänge erkennen (die man sich also aus dem Geldumlauf zurückbehalten wird).
Grüße,
Gerhard
Edit: Ab der 5. Auflage 2006 bedeutet "NW" nun wirklich "Nennwert" (und taucht nur noch in Preisspalten für zirkulierte Qualität auf).