Euromünzen-Prägungen pro Einwohner

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Eigentlich ist es erstaunlich, wie unterschiedlich die Auflagezahlen der bisher geprägten Euromünzen in den verschiedenen Ländern ist. Und zwar, wenn man die Einwohnerzahl eines Landes mit der Anzahl der geprägten Münzen vergleicht. Ich habe die mir bekannten Prägezahlen mit den Einwohnerzahlen verglichen und kam zu diesem Ergebnis (Anzahl an geprägten Münzen je Einwohner):
VA: 14207 (okay, das kann man nicht wirklich als Maß nehmen)
LU: 1588
SM: 1100
IE: 1096
AT: 812
MT: 607
CY: 467
DE: 455
ES: 422
MC: 421
FR: 306
GR: 302
BE: 391
FI: 289
PT: 282
NL: 261
IT: 259
EE: 212
LV: 198
SI: 173
SK: 153
LT: 128
AD: 53

Das sind in meinen Augen schon sehr krasse Unterschiede! Daß Kleinstaaten verhältnismäßig zu viele Münzen prägen, ist ja noch verständlich (Luxemburg, San Marino). Aber wieso Irland und Österreich so viele Münzen je Einwohner ausgeben, während z.B. Slowenien und die Slowakei, die doch schon mehrere Jahre im Euro-Raum sind, sich mit so wenigen Münzen begnügen, ist mir nicht ganz klar.
Mich würde interessieren, wie diese Unterschiede zustandekommen bzw. erklärt werden können.
 
Eine interessante Statistik - aber:

Welche Quellen hast du

- für die Münzausgaben
- für die Einwohnerzahlen

benutzt?

Zählst du nur die Umlaufmünzen von 1 Cent bis 2 Euro? Ein- oder ausschließlich der 2-€-Gedenkmünzen? Sind auch die Sammlermünzen mit anderen Nominalen mit erfasst?
 
Ausgehend davon, dass hier die für den Umlauf bestimmten Münzen von 1 Cent bis 2€ erfasst sind, fällt folgendes auf:
- unter den 6 Staaten mit den meisten Münzen pro Kopf befinden sich alle 3 "Inselstaaten" (Grenzen zu Nicht-Euronutzern nicht mit eingerechnet).
Diese vergleichsweise isoliert liegenden Länder scheinen also einen großen Abfluss von Kleingeld aufs Festland kompensieren zu wollen.
- Außer den Inseln haben alle der seit 2007 der Eurozone beigetreten Staaten eine geringe Pro-Kopf-Ausgabe an Münzen. Insofern werden diese Länder von Überschüssen der der 12 Gründungsmitglieder profitiert haben, entweder durch Aufkauf der Münzen oder eine große Einfuhr durch Touristen und Pendler.
- Staaten wie die Niederlande und Finnland haben wahrscheinlich durch die Verbannung der 1 & 2 Cent aus dem Umlauf relativ wenige Münzen pro Kopf.
- In Luxemburg und Österreich als Ländern mit vergleichsweise wenig Einwohnern scheint es den Verantwortlichen wichtig zu sein, einen gewissen Anteil nationaler Münzen im inländischen Umlauf zu halten. Es fließen viele Münzen direkt ins Ausland ab.
- In Ländern wie Italien und Portugal, in denen die Zahlung mit Münzen vor der Einführung des Euro schon unüblich war, werden die Münzen wohl immer noch nicht so wertgeschätzt wie Banknoten und Bürger zahlen lieber mit diesen.
- In Ländern mit hohen Auflagen pro Kopf wie Deutschland werden Münzen evtl eher zum Sparen gehortet als im ärmeren Osten der EU, wo die Münzen kontinuierlich im Umlauf verbleiben.
- Wenige Münzen pro Kopf können als Indiz für einen Rückgang der Barzahlungen gedeutet werden. Dies zeigt sich besonders in den baltischen Staaten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die CC-Münzen sind bei meinen Auflagezahlen nicht mit erfaßt. Nur die normalen 1 Cent bis 2 Euro. Ich habe die Auflagezahlen aus den Publikationen, wie z.B. hier aus dem Forum oder aus dem Internet von anderen Webseiten.
Die Einwohnerzahlen von Wikipedia (da geht es am schnellsten).

Die Erklärungen von Muppetshow klingen einleuchtend. Mir ist noch aufgefallen, daß wohl nicht in allen Ländern die Kleinmünzen so stark verbraucht (gehortet) werden wie in Österreich. So hat Österreich fast 2 Milliarden 1 Cent-Münzen geprägt. Und wie man weiß, bleiben die kleinen Münzen meist im Land. Die mischen sich nicht so durch wie die 2 Euro-Münzen zum Beispiel. In meiner Börse finden sich immer mindestens 5 so kleine Münzen. Das ist sicher nicht in allen Ländern so.
 
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