Also, Satang, dann werde ich mal versuchen, die wichtigsten Punkte deines Beitrags Stück für Stück abzuarbeiten. Nur nicht unbedingt der Reihenfolge nach.
Die Erhaltung des abgebildeten Stückes ist durchaus oberhalb ss+ und deutlich besser als die "angeblich" echte 1871 A, die in der Tat deutlich seltener, aber in der abgebildeten Erhaltung (s+) auch nicht viel mehr wert als Goldpreis ist.
Ich habe die "angeblich" echte von 1871 durch den Münzsachverständigen Herrn Franquinet prüfen lassen. Seine Antwort: "Die Münze ist eindeutig und zweifelsfrei echt. Die Erhaltung liegt bei ss-vz." Also nichts mit s+!
Bis jetzt bist Du uns immer noch das tatsächliche Gewicht der angeblichen Fälschung schuldig.
Das stimmt, hatte ich vergessen. Ich war im Dezember in einem Münzhandel und habe sie dort wiegen lassen. Das Ergebnis erbrachte 7,87 Gramm. Laut Angaben des Münzhändlers vom Gewicht her durchaus im zulässigen Rahmen. Allerdings war er auch der Meinung, dass die Münze eindeutig gefälscht wäre.
Ich habe auch schon einige Reichsmünzen allerdings in Silber gesehen, die diese Stege in der Randprägung aufwiesen. Ich weiß zwar nicht wie diese entstanden sind, sie müssen aber m.E. nicht ungedingt ein Beweis für Fälschungen sein. Ein Milimeter gerundet mehr Durchmesser ist eine normale Abweichung in der Zeit.
Berherzige doch mal den alten Spruch: Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal F..... halten.
Was glaubst du wohl, warum ich hier im Forum um Hilfe bezüglich dieser Münze gebeten habe? Natürlich weil ich keine Ahnung von Kaiserreich-Münzen hatte. Das ist ja vollkommen richtig. Aber nachdem ich das Forum hier wirklich sehr sorgfältig und aufmerksam durchforstet hatte und auch einige wirklich hilfreiche Antworten bekam, war ich schon ein ganzes Stück weiter. Und die wichtigsten Hinweise bezüglich Echtheit oder nicht bezogen sich zum Großteil auf die Randprägung. Einige Punkte, die ich gelernt habe, wirst du mir sicher bestätigen können.
1. Der Buchstabe "T" sowohl bei GOTT als auch bei MIT muss so aussehen, dass der Querstrich an der Oberseite leicht durchgebogen ist, also rechts und links ein Stück nach oben verläuft. An der Unterseite läuft er auf der linken Seite spitz nach unten hin zu, wohingegen er auf der rechten Seite abgeflacht ist.
2. Der Buchstabe "O" bei GOTT sieht so aus, dass der innere Kreis richtig rund ist, anstatt oval oder wie auch immer.
Ich habe deshalb noch einmal neue Fotos der Randschrift GOTT gemacht. Auf Bild 1 ist die echte Münze von 1871, welche die o.g. Punkte wunderbar verdeutlicht. Auf Bild 2 ist die andere Münze. Nun erkläre mir mal bitte, wie dort bei den "T's" der Querstrich an der Oberseite so völlig gerade verlaufen kann und wieso die Unterseite sowohl rechts als auch links spitz nach unten hin zuläuft? Und wieso ist hier der Innenkreis im "O" nicht rund sondern oval? Entschuldige bitte, wenn ich diese Merkmale als Fälschungsmerkmale deute, nachdem hier genügend "Experten" auf solche Merkmale aufmerksam machen.
wenn ich die Verkäuferin wäre, würde ich so einem penetranten Käufer ohne jeglichem Sachwissen auch nicht mehr antworten und auf eine Betrugsanzeige entsprechend reagieren z.B. mit einer Anzeige wg. übler Nachrede oder evtl. Verleumdung.
Ich habe die kompletten Hindergründe zur Verkäuferin bisher nicht erwähnt, weil es nicht unbedingt von Bedeutung war. Aber da du sie anscheinend verteidigst, möchte ich dir die Hintergrundinfos gern zukommen lassen, damit du dir ein besseres Bild machen kannst, warum ich so gehandelt habe:
Zunächst einmal war die tatsächliche Verkäuferin gar nicht die Person, die bei ebay angemeldet war. Nachdem sich per E-Mail-Kontakt nicht viel tat, suchte ich mir von der bei ebay eingetragenen Person die Telefonnummer heraus und rief dort an. Am anderen Ende meldete sich eine alte Dame, die zunächst gar nicht wusste, was ich von ihr wollte. Als sie es dann verstand, dass es um eine ebay-Auktion ging, teilte sie mir mit, dass sie selbst mit der Sache gar nichts zu tun hat. Sie hat ihre Personen- und Bankdaten nur für ihre Schwiegertochter zur Verfügung gestellt. (Das kam mir natürlich etwas merkwürdig vor. Denn warum nutzt jemand nicht seine eigenen Daten, um etwas bei ebay zu verkaufen? Ich hatte eine Theorie, warum man das so macht. Und diese sollte sich auch später bewahrheiten. Aber dazu komme ich noch.) Anschließend gab sie mir deren Anschrift und Handynummer, damit ich dies bitte mit ihr selbst klären kann.
Bei meinem Telefonat mit der Schwiegertochter und somit eigentlichen Verkäuferin war diese zwar nicht unbedingt erfreut, aber sie sagte dann: "Okay, ich nehme die Münze zurück und überweise Ihnen das Geld zurück." Das sagte sie aus freien Stücken, ohne dass ich in diesem Moment mit einer Anzeige gedroht hatte. Nun frage ich mich, warum sie dann ihre Zusage doch nicht eingehalten hat? Ganz im Gegenteil, auf einen Versuch, nochmals bei ihr telefonisch nachzufragen, war plötzlich das Handy abgemeldet. Also nicht nur ausgeschaltet und somit nicht erreichbar, sondern es kam die Bandansage "Die von Ihnen gewählte Nummer ist nicht vergeben". Wenn das kein Zufall ist...
Da ich somit keine andere Möglichkeit sah, entschied ich mich für die Betrugsanzeige. Und was glaubst du, was ich über die eigentliche Verkäuferin erfahren habe? Genau das, was meine Theorie bestätigte. Sie war bereits mehrfach mit Warenbetrugsdelikten angefallen! Und genau das hatte ich befürchtet und auch als Grund gesehen, warum sie mit den Personen- und Kontodaten ihrer Schwiegermutter bei ebay angemeldet ist. Mit ihren eigenen Daten wurde sie bereits aufgrund zurückliegender Vorfälle von ebay gesperrt!
Also, jetzt kannst du ja noch einmal darüber nachdenken, warum ich das so gemacht habe, bevor du mich wieder als staatsgläubigen Troll bezeichnest.