Fälschungsthread Münzen Altdeutschland

Hui, vielleicht ist die Frage nach bekannten Fälschungen dieses Typs zu speziell. Ich versuche es mal anders: Sind denn überhaupt Groschen dieser Zeit bekannt, die einen derart runden Schrötling aufweisen?! Kann man pauschal sagen, dass dies eigentlich nicht möglich sein kann?
Ich kann nachher deine Münze mal mit den Varianten vergleichen, die Schrock in seinem Korpuswerk über Göttingen aufführt
 
Ich habe einen Göttinger Groschen von 1616, nicht so toll erhalten wie Deiner
Die Schrift ist darauf altertümlicher als bei Deinem Stück, das eigentlich zu schön ist
 

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Vielen Dank für eure Rückmeldungen, bin sehr gespannt. Laut Anbieter aus der Bucht stammt das Stück aus einem Tresor, der nach ungezählten Jahren gewaltsam geöffnet wurde. Er selbst kenne sich nicht weiter damit aus. Aufgrund der vermutlich zu guten Erhaltung habe ich das Stück auch in der Erwartung erworben, dass es wohl falsch ist. Immerhin wäre dann bemerkenswert, dass die Dicke des Schrötlings variiert und auch das kreisrunde Randmuster mal fein gegliedert ist und mal dann doch typisch prägeschwächeunscharf.
 
Laut Proben des Generalwardeins lag das Rauhgewicht Göttinger Groschen bei einer Probe 1606 bei durchschnittlich 1,85 Gramm, bei einer Probe 1607 bei 1,77 Gramm. Als Grundlage dienten 253 und 264 Münzen.
Die festgestellte Feinheit lag das gesamte frühe 17. Jahrhundert hindurch bei 500/1000.

Einen Groschen, der deiner Variante vollkommen entspricht, habe ich im Schrock nicht gefunden. Allerdings wird erwähnt, dass 1606 als vermutlich häufigster Jahrgang der Göttinger Groschen aus Funden in weitaus mehr Varianten bekannt sind, diese aus ungenannten Gründen allerdings nicht vollständig aufgeführt wurden.

Auffällig ist hier meiner Meinung nach das sehr stark nach oben abweichende Gewicht deiner Münze
 
Guten Morgen! Vielen Dank für die spannenden Informationen.
 
Guten Abend, diesen vermeintlichen Göttinger Groschen Baujahr 1606 habe ich aus reiner Neugierde erworben und nehme an, dass er aufgrund seiner Erhaltung und der viel zu perfekten Form eigentlich nur falsch sein kann. Meine Frage wäre, ob diese Groschen irgendwann einmal neuzeitlich reproduziert worden sind, womöglich zu touristischen Zwecken oder ähnlichem.
Ich mache es kurz und schmerzlos: Wenn am Rand ein Grat hochsteht, dann ist der Fall klar: die Münze wurde mit einer modernen Presse im Ring geprägt und sie ist neueren Datums.

Es muss noch nicht einmal eine Fälschung zum Schaden der Sammler sein.

Als sie (z.B. durch ein Museum oder einen Verein) an Käufer abgegeben wurde, war klar, dass es eine Neuprägung war. Im Laufe der Zeit kam Patina drauf und die Info ging verloren.

Das Problem ist meiner Ansicht nach einzig und alleine der Verkäufer und seine an Vorsatz grenzende Fahrlässigkeit, Dinge zu verkaufen, von deren Echtheit er sich nicht vorher glaubwürdig und gewissenhaft überzeugt hat.

Daher wohl auch die den Verkäufer schützende Geschichte mit dem Tresor. Kann sein, dass das wirklich so war. Ich persönlich glaube es nicht und halte es für eine Schutzbehauptung.
 
Guten Tag liebe Forengemeinde. Ich hab mich jetzt auch mal hier angemeldet, nachdem ich doch öfter hier mal stöbere.
Und ich habe auch gleich mal eine Frage.

Kann mir jemand sagen wie dick der Siegesthaler Preussen 1871 sein muss? Bei Ucoin ist die Dicke mit 2mm angegeben.
Das erscheint mir aber falsch zu sein. Wenn ich meinen Thaler mit einem Drei Mark Stück Kaiserreich vergleiche ist der Thaler dicker. Sollte doch eigentlich beim gleichen Durchmesser auch so sein auf Grund des höheren Gewichtes als beim 3 Mark Stück Kaiserreich oder?

Hier die gemessenen Werte des Thalers:

Durchmesser: 33mm
Dicke: 2,5mm
Gewicht mit Leutturmwaage: 18,56g
Klangprobe: etwas heller als beim 3 Mark Stück Kaiserreich

Ich danke euch schon mal für das Lesen meines Beitrages.
 

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also 2,5 mm ist doch OK
Okay. Ich dachte bei Ucoin kann man sich auf die Werte verlassen. Hab leider noch keinen Münzkatalog. Der kommt zu Weihnachten ;)

Hier mal die Seite: 1 Taler 1871 - Deutsch-Französischer Krieg, Preußen - Münzen wert - uCoin.net

Also kann ich von der Echtheit des Siegesthalers ausgehen oder?

Ich hab noch einen 1/6 Thaler Sachsen 1827. Der sieht mir sehr komisch aus. Man erkennt es auch erst so richtig auf dem hochauflösenden Scan. Klar er ist etwas demoliert aber die Oberfläche macht mich stutzig. Was meint ihr? Diese Blasen kommen die von einem Guss? Ist es eine Fälschung oder einfach ein schlechter Reinigungsversuch vom Vorbesitzer gewesen? Erstanden hab ich diese Münze bei einem Briefmarkenhändler. Der hat noch viele aus dieser Zeit aus einem großen Nachlass.

Durchmesser: 24mm
Dicke: 1,5mm
Gewicht mit Leutturmwaage: 5,23g
Das Revers ist auch um ca. 10° nach rechts gedreht.
 

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Ich hab noch einen 1/6 Thaler Sachsen 1827. Der sieht mir sehr komisch aus.

In der Tat sieht er komisch aus. Die Oberfläche kann ich mir auch nicht so recht erklären, aber ich halte das Stück nicht für einen Guss. Eine Fälschung einer solchen kleinen und nicht wirklich seltenen Münze wäre eigentlich nicht sinnvoll.

Allerdings denke ich, dass entweder schon beim Prägen oder auch später irgendetwas auf die Münze eingewirkt hat. Ich habe mal deine Bilder markiert. Auf der Kopfseite habe ich einen Kreis in der Größe des Durchmessers der Münze aufgebracht und dann an die Stelle verschoben, wo der Abdruck auf der Münze ist. Der Abdruck entspricht dem Münzdurchmesser. Des Weiteren sind noch andere Abdrücke erkennbar, die ich mit Pfeil markiert habe.

Auf der Rückseite habe ich oben etwas eingekreist, was für mich nach dem Abdruck von Buchstaben aussieht. Es könnte ein "HO" sein.

Ich denke, dass entweder beim Prägen oder auch später auf andere Art eine Münze auf deine Münze gepresst wurde und deshalb diesen Kreisabdruck und die Buchstaben in die Münze gedrückt hat.
 

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