Falsche Reichsgoldmünzen vor Schmidt/ Hausmann

....zeitgenössische Fälschungen würden gar keinen Sinn machen, da die Münzen den Goldwert darstellten. Und vergoldete dürften leicht zu erkennen sein. Das Kaiserreich schlug nur 10 Mark Prägekosten pro Kilo zu.

Das Problem ist eben wirklich Schmidt-Hausmann. Die ihre Münzen hochoffiziell als Anlage- und Schmuckmünzen verkauften. Mit dem Hinweis, daß sie nicht von echten zu unterscheiden seien. Das erklärt eben auch den Umstand das es jeden Typ als Fälschung gibt und nicht nur Seltenheiten.

Ein Händler hat mir vor ein paar Wochen von einer Münze berichtet, die er als neueres Machwerk einstuft. Perfektes Prägebild, Adlerseite, Porträtseite top, PP Prägung, aber eben auch an der Randschrift auszusortieren.

Wer sind die Experten? Jeder muß da selbst Erfahrungen machen, der eine bevorzugt diesen, der andere jenen. Aber sie dürften sich doch eindeutig im Bereich der Gutachter der großen Auktionshäuser bewegen, oder sehr lange am Markt etabliert sein. Und zwar auf ihrem Spezialgebiet und nicht als Gemischtwarenhändler.

Wann ist ein Arzt ein Experte bei sagen wir einmal Hüftoperationen? .....Genau dann, wenn er einige hundert oder einige tausend erfolgreich absolviert hat.

Und genauso ist es mit den Experten im Numismatischen Bereich. Es würde wohl niemand auf die Idee kommen, sich von seinem Hausarzt eine neue Hüfte oder eine neue Herzklappe einsetzen zu lassen. Reichsgold wird aber bei x- bay oder fliegenden Händlern gekauft.

Die Profis haben ständig damit zu tun, haben über Jahre und Jahrzehnte tausende und abertausende Münzen dieses Sammelgebietes gesehen und bewertet.... Und mit dieser Anforderung dürften sehr viele ausscheiden, von denen z.B. ich im Zweifelsfall keine Expertise akzeptieren würde.

Grüsse
 
....zeitgenössische Fälschungen würden gar keinen Sinn machen, da die Münzen den Goldwert darstellten. Und vergoldete dürften leicht zu erkennen sein. Das Kaiserreich schlug nur 10 Mark Prägekosten pro Kilo zu.


Ein Händler hat mir vor ein paar Wochen von einer Münze berichtet, die er als neueres Machwerk einstuft. Perfektes Prägebild, Adlerseite, Porträtseite top, PP Prägung, aber eben auch an der Randschrift auszusortieren.

Wer sind die Experten?

Die zeitgenössischen Fälschungen habe ich im Prinzip der Vollständigkeit halber aufgeführt, wie Du schon sagst, ergab es damals keinen Sinn, eine pefekt legierte falsche Münze herzustellen, Blei und Platin ( ! ) wurden bevorzugt. Solche ein Falsifikat würde heute natürlich einen hohen Sammlerwert besitzen, da es ein Kuriosum wäre, Meyer( 1885 ) erwähnt, dass in Berlin in den 1880er Jahren pro Jahr unter 10 Fälschungen von Goldmünzen sichergestellt wurden.

Wie Du schon sagst, sind Experten auf diesem Gebiet, auf dem man es eben nicht mit Schulwissen und normierten Abschlüssen zu tun hat,diejenigen, die Erfahrung gesammelt haben. Zum Erfahrungen sammeln gehört zugängliches Material, da hat Weege einen guten Weg beschritten, mir ist rätselhaft, wieso der Schön und der Jaeger nicht seitenweise Fälschungswarnungen abdrucken können und vor allem Photos der Randschriften, die , nachdem, was ich gelesen habe, wohl in jedem Fall entlarvend sind. Da mauschelt die Branche gewaltig.

Du sagst, Du habest neulich eine moderne Fälschung gesehen, also Post - Hausmann. Kannst Du ein paar Details angeben ? Wie sah z. B die Randschrift aus, weshalb konnte man das Stück erkennen. Gibt es Vermutungen in Bezug auf die Herkunft ? Hast Du eventuell Bilder ?

Ich glaube, wir Sammler - und die Händler - müssen uns die Offenheit in Bezug auf Fälschungserkennung selbst schaffen, da die Verlage offenbar wenig daran interessiert sind.
 
Die Reichsbank unterhielt ein Falschgelddezernat und hier wurden in den 43 Jahren der Umlaufzeit nur ca 130 Fälschungen bzw. Fälschungsversuche bekannt. Also das kann man tatsächlich vernachlässigen.

Ich hab keine moderne Fälschung gesehen, ich hab davon erzählt bekommen, von einem Münzhändler, den man sicher zu den fähigsten Leuten zählen kann. Es war J288 Waldeck und Pyrmont in PP. Er sagte wenn die Randinschrift gut gewesen wäre, hätte er noch nie eine bessere Fälschung gesehen. Und der Mann ist an die 80 Jahre alt. Die Randschrift muß aber im Gegensatz zum Prägebild miserabel gewesen sein und nur in Fragmenten vorhanden.Diese Münze hielt er für ein recht aktuelles Machwerk. Und aktuell dürften dann auch wie hier in dem Beispiel dann auch eher die "Granaten" gefälscht werden, als die Stücke mit hohen Auflagen. Aus verständlichen Gründen.

Natürlich gehört zu einer seriösen Fälschungserkennung Vergleichsmaterial, nachgewiesen echtes und dann eben Wissen und ein möglichst großer Erfahrungsschatz.

Weege hat ein heißes Eisen angefaßt. Etwas, über das die Branche lieber schweigt. Aber ich sehe in Weege eher einen Journalisten als einen wirklich versierten Gutachter, das hab ich hier schon einmal geschrieben.

Die Verlage sind an Fälschungserkennung meiner Meinung nach nicht interessiert, weil sie damit keine große Auflage machen können...und es gibt Interessenkonflikte. Der Handel schaltet Anzeigen und möchte sicher Kunden, die nicht zuviel fragen.

Und die Experten sind nicht daran interessiert ihr exklusives Wissen detailiert weiterzugeben, weil sie von diesem Wissen leben.

Ich habe das oft kritisiert, verstehe sie mittlerweile...ich möchte an ihrer Stelle auch nicht Wissen das ich mir mühevoll angeeignet habe so ohne weiteres abgeben. Interessant fand ich, daß sich viele dieser Experten nicht grün sind. Es gibt da Eifersüchteleien und versteckte Kritik, immer wieder. Natürlich geht es hier um Geschäft und Kunden.

Dem Sammler bleibt nichts anderes übrig als sich selbst Kenntnisse anzueignen, bruchstückhaft, immer mal wieder ein Mosaikstein, das gelingt indem man sich mit der Materie befaßt und ist teilweise spannend. Unterhaltet euch auf Börsen und Messen mit den Händler und den Fachleuten,es gibt welche die mürrisch und unfreundlich sind und andere holen irgendwo aus einer Kiste ein paar Fälschungen heraus und plaudern ein bißchen aus dem Nähkästchen ;-)

Grüsse
 
Weege hat ein heißes Eisen angefaßt. Etwas, über das die Branche lieber schweigt. Aber ich sehe in Weege eher einen Journalisten als einen wirklich versierten Gutachter, das hab ich hier schon einmal geschrieben.

Dem Sammler bleibt nichts anderes übrig als sich selbst Kenntnisse anzueignen...

Grüsse

Ja klar, Weege ist nicht der Messias und Eigeninitiative hat noch keinem geschadet. Auch liegt es mir fern, Erfahrungen anderer Länder ohne weiteres 1: 1 zu übertragen, aber es geht auch so:
Oslo Mynthandel

bzw so:
Oslo Mynthandel
 
Ja richtig, Weege ist in erster Linie Journalist, doch er sagt ja auch nicht "ICH BIN DER EXPERTE" sondern versucht dem NEUEN MÖGLICHKEITEN der Erkennung von Münzfälschungen das Tor aufzureißen. Da gibt es genug Methoden, nicht immer billig und daher nicht für jede Münze geeignet.
Gerade Randschriftfälschungen werden im Teil II seines Buches beschrieben.

Gruß epareiner
 
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