1. man sollte differenzieren zwischen fehlprägung und verprägung.
2. Beispiel Fehlprägung: falsche Europakarte, zainende
3. Beispiel Verprägung: irgentwelche Pickelchen die durch verschmutzte Stempel entstehen und für mich nicht wirklich eine Wertsteigerung bedeuten.
Moin, Moin "ronnsen" !
auf Deine Ausführungen zu den Begriffen Fehlprägung und Verprägung muss ich als "eingefleischter" und langjähriger Fehlprägungs- oder auch Verprägungssammler doch unbedingt korrigierender Weise eingehen.
1. "Man sollte differenzieren" ---
eindeutig nicht !!!, denn der Begriff Fehlprägung steht
per Definition seit langer Zeit für, bei einem Herstellugsprozess (Rondenherstellung, Rändelung, Prägung) über
maschinelle / mechanische Fehlfunktionen, zufällig "fehlerhaft" entstandene Münzen.
Der von Dir aufgeführte Begriff
"Verprägung" stellt lediglich eine andere, aber im Grunde
das Selbe bedeutende, Bezeichnung dar !!
2. Hier ist Dir hinsichtlich des aufgeführten Zainendes zu zu stimmen, da es sich per Definition eindeutig um eine Fehlprägung handelt.
Bei der falschen Europakarte wird es dann schon schwieriger mit der eindeutigen Zuordnung, denn im Grunde handelt es sich nicht um per Definition durch maschinelle / mechanische Fehlfunktion zufällig entstandene Münzen, sondern durch vermutlich menschliches Versagen, über Verwendung einer nicht vorgesehene Stempelkopplung, entstandene Münzen (bewusstes oder unbewusstes Handeln einmal außer Acht gelassen ) .
Diese Stück bewegt sich als Stempelkopplung demnach in der Grauzone zwischen den Sammelgebieten "Fehlprägungen" (FP) einerseits und "Varianten und Stempelkopplungen" (V+K) andererseits. Könnte man mit Sicherheit eine Absicht ausschließen (was man trotz anderslautender Versicherungen und angeblicher Rückholungsbemühungen aber nicht eindeutig kann), dann wäre es, da zufällig entstanden, eher als "FP über menschliches Eingreifen" zu betrachten. Bei postulierter und möglicher, absichtlich gewählter, Stempelkopplung mit bisheriger Ws müsste man sie zu dem Sammelgebiet V+K rechnen.
Da es sich um eine gut sichtbare und stark publik gemachte Abart handelt, wird sie sehr wahrscheinlich von den Sammlern beider Richtungen in eine Sammlung Eingang finden.
3. Hier liegst Du nicht nur mit Deiner einen Unterschied machen wollenden Unterscheidung zwischen FP und Verprägung daneben, sondern vor allem hinsichtlich Deines Erklärungsversuchs zu einem Entstehungsgrund von "irgendwelchen Pickelchen" !
Du schreibst diese Entstehung fälschlicherweise einer Stempelverschmutzung zu . Bei entsprechend richtigen Überlegungen zu den Prägevorgängen musst Du erkennen, dass das eindeutig nicht möglich ist!!
Über eine Stempelverschmutzung können durch Zusetzen der Stempelvertiefungen mit z.B. Öl und/oder Metallabrieb erhabene Strukturen der Münze "verschwinden" (teilweise bis komplett) oder/und durch Ansammlung von z.B. Öl und/oder Metallabrieb (auf dem Stempel erhaben !) nur zusätzliche Vertiefungen im Bereich des Münzgrundes entstehen !!
Die von Dir angeführten Pickelchen (= erhabenes "Material" auf der Münze) haben eine vollkommen andere Entstehungsgeschichte. Sie können ausschließlich durch mehr oder weniger starke Beschädigungen (vertieft !) der Stempel entstehen. Ursachen für solche Beschädigungen gibt es "reichlich" (z.B. Ausbrüche in der Verchromung der Stempel (entsprechend der Chromschichtdicke nur flaches und meist flächiges Material), weiterführende Ausbrüche bis in den (Grund)Stempel (mehr oder weniger deutlich erhabenes Material wie z.B. der "bekannte Adlerkot" usw.), Stempelrisse (linienförmig und meist v. Randstab ausgehend), Stemeplbrüche (durch Absenkung der "abgebrochenen" Stempelbereiche als flächiges Material im Randstabbereich oder als komplett über die Münze verlaufende Linien), Haarlinien über nicht endpolierte Stemepl (über eine Stempelbearbeitung häufig parallel verlaufend).
Bei Auftauchen von Fragen aufgrund meiner Ausführungen stehe ich zu deren Klärung wieter gern zur Verfügung --- auch über PN.
Beste Grüße
varukop