Frage zu KMS 1963 + 1964

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in der „money trend“ hab ich zufällig gesehen, dass es von 1963 G und 1964 G Kursmünzensätze in PP (original BHB) gibt. 1963 und 1964 wurden aber keine 1 + 5 + 10 + 50 Pfennig-Münzen geprägt. Ist in diesen PP-Sätzen dann ein anderer Jahrgang diese Pfennignominale enthalten. Ich habe keine KMS, deshalb fehlt mir da der Durchblick und ich wäre um Aufklärung dankbar.
 
das habe ich zwar vermutet, jetz weiß ich es aber sicher.

Danke! :)
 
Hallo,

ich habe gerade diesen alten thread gefunden, der passend zu meinem aktuellen Neuzugang ist, den ich Euch vorstellen möchte.
Ein original verschweißter Kursmünzensatz von 1963 G in PP.
Dieser Satz wurde in einer Auflage von nur 200 Stück hergestellt und tatsächlich, so wie abgebildet, in einzeln verschweißten Folien ausgegeben (lt. Aussage eines alten Sammlers wurde übrigens auch ein Teil der Auflage von 1964 G in der Form ausgegeben, der Rest, wie allgemein bekannt, zusammenhängend verschweißt).
Dieser 63er Satz wird sehr selten angeboten, ich habe Jahre gebraucht um an so einen Satz zu kommen.
Die Sätze 64G / 65F /66F und auch 67G mit dem 2Pfennig magnetisch (alle ebenfalls sehr selten, mit Auflagen zwischen 300 und 520 Stück) werden immer mal wieder angeboten, nicht jedoch 63G.

Grüße

P1000000.JPG P1000001.JPG
 
Die Erhaltung aller enthaltenen Münzen in den PVC Hüllen ist erstaunlich gut, gratuliere zu dem tollen Kauf. Aber auch hier hat schon der Weichmacher begonnen, sein zerstörerisches Werk zu tun.
Die Frage ist ja immer, möchte ich den Original-verpackten Zustand oder möchte ich die darin gelagerte Münze in optimalen PP-Zustand erhalten.

Ich habe vor Jahren alle meine Münzen aus den PVC Hüllen befreit und gekapselt in Hartplastik ohne Weichmacher - und hätte ich das noch eher getan, wären die Münzen noch besser.
In den Hüllen aus Polyvinylchlorid stecken ca. 25% Phtalate, DIDP und DINP (die Weichmacher), und solange die Folien nicht zerbröseln (und das dauert seeehr lange) entweicht peu a peu dieses krebserregende Zeug, was leider auch die Münzen angreift. Wenn Du Dir die angebotenen Sätze aus 64 - 70 anschaust, da hat es die meisten Münzen schon erwischt, manche ganz heftig. Nicht umsonst ist man ab 71 zu Hartplastikfolien übergegangen.
 
Übrigens sind (bei mir zumindest) alle nachträglichen Reinigungsversuche an 70er Stücken mehr oder weniger gescheitert, das Zeug greift die Silber und Cu/Ni Struktur an.
 
Die Erhaltung aller enthaltenen Münzen in den PVC Hüllen ist erstaunlich gut, gratuliere zu dem tollen Kauf. Aber auch hier hat schon der Weichmacher begonnen, sein zerstörerisches Werk zu tun.
Die Frage ist ja immer, möchte ich den Original-verpackten Zustand oder möchte ich die darin gelagerte Münze in optimalen PP-Zustand erhalten.

Ich habe vor Jahren alle meine Münzen aus den PVC Hüllen befreit und gekapselt in Hartplastik ohne Weichmacher - und hätte ich das noch eher getan, wären die Münzen noch besser.
In den Hüllen aus Polyvinylchlorid stecken ca. 25% Phtalate, DIDP und DINP (die Weichmacher), und solange die Folien nicht zerbröseln (und das dauert seeehr lange) entweicht peu a peu dieses krebserregende Zeug, was leider auch die Münzen angreift. Wenn Du Dir die angebotenen Sätze aus 64 - 70 anschaust, da hat es die meisten Münzen schon erwischt, manche ganz heftig. Nicht umsonst ist man ab 71 zu Hartplastikfolien übergegangen.

Hallo,

ja, die Münzen sind m.E. sehr gut erhalten und so gut wie nicht angelaufen.
Ausnahme ist lediglich das 2-Pfennig-Stück. Das hat´s schon ordentlich erwischt (siehe Bilder unten).
Nun stellt sich die Frage, diesen doch recht seltenen Satz (vorallem noch original verpackt und bis auf das 2-Pfennig-Stück ausserordentlich gut erhalten) aufzuschneiden und die Münzen reinigen lassen, oder so zu lassen.
Nach mittlerweile 57 Jahren kann nicht mehr viel Weichmacher in den Folien sein um sein zerstörerisches Werk fortzusetzen.
Auch stellt sich die Frage nach dem Sammlerwert. Die meisten Sammler (und auch Händler), so meine Erfahrung, suchen immer möglichst "OBH" (in diesem Falle allerdings noch direkt von der Prägestätte, versand ab Bad Homburg - Verkaufsstelle für Sammlermünzen - gab es erst ab 1967), mit entsprechendem Preisaufschlag und dem Vermerk "wie üblich leicht angelaufen".
Also was tun, bzw. auch aus kaufmännischen Gesichtspunkten (und nein ich bin Sammler und will nichts verkaufen - aber man weiß ja nie, falls die Münzen irgendwann doch einmal verkauft werden).
Ich tendiere jedenfalls dazu, den Satz genau so zu lassen wie er ist.
Bin auf weitere Meinungen gespannt.
Den Alternativweg möchte ich mit den zwei anderen Bildern aufzeigen. Ein 2-Pfennig-Stück von 1967, welches ich vor ein paar Jahren mal von einem Münzhändler reinigen lassen habe (Bilder vorher / nachher).
Dieses 2-Pfennig-Stück sah allerdings bedeutend schlimmer aus und war so nicht mehr ansehlich. Hier hatte man wirklich das Gefühl, dass die Münze komplett zerstört war.
Mit der professionellen Reinigung konnte das Stück m.E. aber doch noch gerettet werden.
Der Spiegelglanz ist wieder schön sichtbar geworden und zwar ohne die Patina zu zerstören.

P1120955.JPG P1120962.JPG P1080662.JPG P1080675.JPG
 
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a) Nach mittlerweile 57 Jahren kann nicht mehr viel Weichmacher in den Folien sein um sein zerstörerisches Werk fortzusetzen.
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b) Den Alternativweg möchte ich mit den zwei anderen Bildern aufzeigen. Ein 2-Pfennig-Stück von 1967, welches ich vor ein paar Jahren mal von einem Münzhändler reinigen lassen habe (Bilder vorher / nachher).
Dieses 2-Pfennig-Stück sah allerdings bedeutend schlimmer aus und war so nicht mehr ansehlich. Hier hatte man wirklich das Gefühl, dass die Münze komplett zerstört war.
Mit der professionellen Reinigung konnte das Stück m.E. aber doch noch gerettet werden.
Der Spiegelglanz ist wieder schön sichtbar geworden und zwar ohne die Patina zu zerstören.

Moin Moin

Zu a) Da wäre ich mir nicht derart sicher. ;) Wo soll der Weichmacher denn verblieben sein ? Leider verdampft er nicht einfach so. Eines ist sicher, nämlich, dass die in den Folien verbleibenden Stücke an ihrer Oberfläche weiter "angefressen" werden - und das ist besonders bei den PP und SPGL-Münzen mit den stark glänzenden Bereichen "tödlich". Die an der Oberfläche stattfindende chemische Reaktion zerstört - ab einem bestimmten Stadium der Reaktionsdauer - diese Oberfläche durch Herauslösen von Metallteilchen, was dann an den betreffenden Stellen zum "Erblinden" derselben führt
Diese Reaktion benötigt zum "Starten und Arbeiten" Feuchtigkeit, um einen intensiven Kontakt der Folie mit dem Metall herstellen zu können.

Der hier vorgestellte Satz von 1963 hatte mit einiger Sicherheit das große Glück, dass er über lange Zeit bei relativ konstanten Bedingungen aufbewahrt worden ist.
Die besonders stark betroffenen Sätze in weichmacherhaltigen Folien haben im Laufe ihres Existierens mit großer Wahrscheinlichkeit deutlich häufiger ihren Lagerort gewechselt. Besonders tödlich ist dabei vor allem ein ständiges ändern der Temperatur. Jeder kennt den auch hier greifenden Effekt von kalten Wasserrohren und im Sommer bei gegenüber dem Keller höheren Außentemperaturen geöffneten Kellerfenstern. Da kann es schon mal ordentlich Tropfen bilden. Das geht bis zur Wassergewinnung.
Es ist deshalb gut vorstellbar, dass Sätze in Händlerhand mit häufigen Börsenbesuchen und /oder Wechsel der Lagerung in Kellern und Läden haben da mit Sicherheit besonders gelitten.
Das ganze beruht auf dem osmotischen Prinzip, bei dem sich die Systeme "innen" und "außen" bei Änderung von Bedingungen durch den osmotischen Druck immer wieder an- und ausgleichen. Da die Folien auf keinen Fall absolut dicht sind, gelangen auf diese Weise Luft und Feuchtigkeit ins Innere derselben - und diese Feuchtigkeit setzt den ganzen Prozess in Gang.
Man versteht unter Osmose die einseitige Diffusion von Wasser durch eine durchlässige Membran. Solange ein Ungleichgewicht der gelösten Teilchen zwischen Außen- und Innenraum besteht, sorgt der osmotische Druck für ein verstärktes Ein- bzw. Ausströmen von Wasser in die Zelle bzw. aus der Zelle. Und das passiert eben auch bei diesen „ach so heiß geliebten“ OBH’s“ – leider, leider :eek::eek:.
Der Prozess beginnt wie bekannt auch immer an den intensivsten Berührungsstellen von Folie und Münze - den erhabenen Randstäben und Münzbildern. Und wenn es dann, wie immer zu Beginn, im inneren der Folie erst einmal so richtig schön mit einnem Hauch (leider nur anfangs!) von grün klebt und "schmaddert", wird von diesem Schmadder bevorzugt eine größere Menge Feuchtigkeit festgehalten und das "Arbeiten" wird immer intensiver und zerstörerischer.
Wird der Grünhauch erst deutlich sichtbar, dann sind die vor allem über sehr hohe Materialverdichtungen entstandenen spiegelnden Oberflächen durch Herauslösen von mehr oder weniger vielen Metallteilchen an diesen Stellen nur noch mehr oder weniger mattiert und die Münze somit fleckig.

Zu b) Diese Münze ist auf keinen Fall mehr mit dem Prädikat PP oder SPGL zu bezeichnen. Es ist "nur" noch eine in der Erhaltung vz vorliegende ehemalige Münze aus der PP- oder SPGL-Produktion ("vz aus PP") !!
- und so kann sie am Ende auch nicht als "gerettet" bezeichnet werden - trotz angeblich unzerstörter Patina (Patina auf Metallen ist auch "nur" das Produkt einer chemischen Oberflächenreaktion und mit entsprechendem Wissen im Grunde auch manipulativ herstellbar).
Man kann sich hier nur damit trösten, dass noch Schlimmeres verhindert worden ist - mehr eben nicht.
Für einen "echten" PP-Sammler wäre diese Münze ein absolutes "Nö" für die Sammlung. Eine Ausnahme könnte es eventuell noch geben, wenn es nicht nur 1 oder 2 Stücke davon gibt, oder nachweislich alle bekannten Stücke kein Aussehen gemäß PP- bzw. SPGL-Herstellung mehr aufweisen.

---> Die Empfehlung lautet wie in allen Zeiten zu diesem Thema auch hier: Jeder Sammler muss für sich gut abwägen, was er letztlich sammeln will -
1. Kunststoff ummantelten "Original Bad Homburg (OBH)"- bzw. "Original Prägestätten (OPS)-Schrott oder
2. "nackte" aber einwandfreie Münzen.
 
Hallo,

das ist ja eine eindeutige Meinung mit nachvollziehbarer Erklärung über die Wirkungsweise von dem Weichmacher.
Ich habe mich aber trotzdem entschieden, auch diesen Satz original verpackt zu lassen (wie übrigens alle meine anderen Sätze auch - das oben abgebildete 67er 2-Pfennig-Stück war eine Ausnahme).
Wieso? Manche Sätze habe ich schon Jahrzehnte (immer schön gleichmäßig temperiert in einem Schließfach einer großen Bankschließfachanlage).
Ich konnte bisher keine Veränderung an diesen Sätzen feststellen, auch nicht an den bereits leicht angelaufenen. Da hat sich nichts verschlimmert.
Das Andere ist meine Feststellung, das am Markt (Bsp.: Auf der Zweibuchstabenplattform werden bis auf wenige Ausnahmen sämtlich verschweißte Sätze angeboten und auch verkauft) die oBH´s einfacher und auch zu bedeutend höheren Preisen verkauft werden (ja ich hab eben auch eine kaufmännische Ausbildung genossen - das bleibt halt hängen).
Gerne höre ich auch weitere Meinungen zu diesem doch etwas polarisierendem Thema.

Grüße
 
Zu den Verpackungen hat das NNB in den 70er Jahren ( leider finde ich die genaue Textstelle momentan nicht ) mal eine Stellungnahme der Versandstelle für Sammlermünzen abgedruckt, wonach die Plastikverpackung von den Münzämtern lediglich zur Garantierung eines schadensfreien Versands der in ihr enthaltenen Münzen dienten, nicht jedoch zu deren ständiger Aufbewahrung.
Vermutlich hat die Sammlerschaft sich hier seit den 60er Jahren einen Bärendienst selbst erwiesen, indem sie in der fertiggelieferten Zusammenstellung einen Mehrwert gesehen hat, anstatt einfach das eine Nominal neben das andere zu legen, so wie man es jederzeit mit jedem Jahrgang auch selbst tun kann.
 
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