Führerschein auf Zeit für ältere Menschen

Murdoc87

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Hallo,

ich bin gerade dabei meine Bachelor-Thesis für den Abschluss meines Studiums anzufertigen. Die Bachelor-Thesis läuft unter dem Arbeitstitel:

Führerschein auf Zeit für ältere Mitbürger und der wiederkehrende Nachweis der Geeignetheit zum Führen von Kraftfahrzeugen (KFZ)


Die Arbeitshypothese lautet dabei:
Ist die Notwendigkeit eines befristeten Führerscheins für Senioren, welcher mit einer ärztlichen Untersuchung verbunden ist, in Anbetracht des demographischen Wandels gegeben?

Zu diesem Thema habe ich jetzt einen Fragebogen angefertigt, um einen Überblick über das Verkehrsverhalten (im Straßenverkehr) älterer Menschen bezogen auf Ihre Fahrleistung herauszubekommen. Weiterhin soll dadurch ermittelt werden, wie die betroffene Bevölkerungsgruppe über eine verkehrsmedizinische Untersuchung denkt.

Hier im Forum sind deshalb alle über 50 recht herzlich dazu eingeladen an dieser Umfrage teilzunehmen. Die Teilnahme ist freiwillig und erfolgt vollkommen anonym.

http://app.lamapoll.de/Verkehrsverhalten%20von%20Senioren/.

Hier jetzt noch der Link für alle 18-49-Jährigen.

http://app.lamapoll.de/Führerschein%20auf%20Zeit
%20für%20ältere%20Menschen/


Die Umfrage umfasst insgesamt 28 Fragen und dauert ca. 10-15min.

Ich hoffe natürlich auf eine rege teilnahme. Gern können wir in diesem Thread auch über das Thema, Ideen, pro und kontra etc. pp. diskutieren. :)

Weiterhin wollte ich in einem Kapitel der Arbeit darauf eingehen, wie das ganze im europäischen Ausland gehandhabt wird. Ich hatte schon gelesen, dass es solche verkehrsmedizinischen Untersuchungen in Spanien, italien, Niederlande schon für Verkehrsteilnehmer ab ca. 50-60 Jahren schon gibt.
Evtl. können mir unsere ausländischen Freunde hier im Forum dazu etwas sagen!?

Ich bedanke mich schon einmal recht herzlich bei allen (Teilnehmern)!
 
Zuletzt bearbeitet:
Nun dass ganze hat wie du schon schreibst Vor- und Nachteile.
Ich selbst bin mir nicht sicher, ob Vor- oder Nachteile überwiegen.

Ich kenne selbst einen älteren Fahrer und weiß, dass ältere Menschen in Mobilität, Seh- und Hörvermögen eingeschränkt sind.

Sie können sich nicht nach hinten drehen, schauen also beim Rückwärtsrausfahren nur in die Spiegel, wo man z.B. Fußgänger im Totenwinkel übersehen könnte. Auch der Schulterblick fällt schwer.

Ebenso sind die Augen nicht mehr die besten, gerade bei Nacht ein Problem.

Und auch dass Hörvermögen ist schlecht, sodass ein Rettungswagen erst spät wahrgenommen wird.

All das ist natürlich eine Gefahr für andere Verkehrsteilnehmer.
Wie hoch diese ist, ist natürlich schwer zu sagen, dafür bräuchte man Statistiken. Ich selbst glaube, dass andere Verkehrsteilnehmer selbst auch aufpassen und so auch einige Unfälle verhindern.

Mein Fahrlehrer sagte mal: Wenn mal wieder ein alter Mann damit prahlt, dass er schon seit 60 Jahren Unfallfrei fährt, dann sagt er nur: Gut dass die anderen so auf dich aufgepasst haben.

Wobei die Jungen Autofahrer auch nicht unbedingt besser fahren.

Aber gerade weil ältere Fahrer es nicht einsehen wollen und auch vom Auto abhängig sind, geben sie freiwillig den Schein nicht ab. Auch nahe Verwandte können da nicht viel tun.
Von daher wäre die Aktion sicher nicht schlecht.


Nachteile der Führerschein auf Zeit Aktion:
- Gerade die älteren Menschen sind stark in ihrer Mobilität eingeschränkt und deshalb besonders aufs Auto angewiesen. Ohne Auto nimmt man ihnen fast alles. Sie können nicht mehr selbst einkaufen oder überhaupt aus ihrer Wohnung kommen. Man macht sie von anderen Abhängig und nimmt ihnen ein großes Stück Lebensqualität.
Bus und Bahn sind meist zu teuer und nur schwer zumutbar.

- Die Befürchtung, dass solche Tests nur gemacht werden um Geld damit zu scheffeln. Genauso wie es beim Personalausweis gemacht wird.
Mein zweiter Personalausweis hat mehr als 22 € gekostet und ist nur 6 Jahre gültig. Auch soll man ja ab 2030 oder so, den Führerschein regelmäßig erneuern müssen, dabei ist man doch im System gespeichert, wozu braucht man überhaupt den Führerschein dabei zu haben? Damit es die Polizei bei Verkehrskontrollen einfacher hat, vermutlich.


Aber in Zukunft hat man vermutlich diese Probleme nicht mehr. Dann fahren die Autos von alleine.
 
@eurofighter:

die unfallstatistik differenziert u.a. in die gruppe der 18-25-jährigen und die gruppe der >65-jährigen. beide gruppen stellen mittlerweile eine risikogruppe dar (verursacher vieler verkehrsunfälle). nur die unfälle innerhalb der beiden gruppen sind halt sehr vershcieden, genau so wie die ursachen. man muss bei der gruppe der >65-jährigen auch die fahrleistung berücksichtigen (gefahrene km pro jahr).

über auflagen und beschränkungen lässt sich ja auch schon einiges machen:
z.b. das der verkehrsteilnehmer nur am tag fahren darf oder nur in einem bestimmten umkreis. dies muss aber entweder freiwillig geschehen oder durch die feststellung der polizei, welche dies an die fahrerlaubnisbehörde mitteilen muss.

im system sind aktuell nur die neuen eu-führerscheine gespeichert. ältere fahrerlaubnisse, wie z.b. die der ddr sind nicht im system erfasst. zudem gibt es derzeit doch noch viele verschiedene führerscheine. eine umstellung auf einen einheitlichen sollte eigentlich schon eher geschehen. an und für sich ist die abfrage für die polizisten schnell getan und ist nicht schwierig. sollte aber bei jeder verkehrskontrolle der führerschein abgefragt werden, wäre dies peronaltechnisch kaum zu realisieren.


Niemand darf wegen seines Alters diskriminiert werden....

Schon hat sich Deine Arbeit quasi erledigt.
Entweder die gleichen Regeln (ärztlicher Tauglichkeitsnachweis, Nachprüfungen etc...) für alle oder für keinen.

das ist ja an und für sich richtig!
was ist dann aber mit der tatsache, dass man einen pkw-führerschein erst mit 18 machen darf? stichwort mindestalter. ist dies dann keine diskriminierung?
es geht hier ja quasi um einen konflikt zw. grundgesetz und mobilität älterer menschen in bezug auf die verkehrssicherheit anderer verkehrsteilnehmer.

das problem in deutschland ist zur zeit, das man einmal seine tauglichkeit zum führen eines kfz bei beantragung der fahrerlaubnis nachweisen muss und danach nie wieder. und die überprüfung soll ja wenn dann für alle gelten, nur eben ab einem bestimmten alter (z.b. für alle ab 50, wie zur zeit bei den lkw-fahrern).


ich bin die nächsten 4 wochen auf lehrgang und kann daher nur am wochenende online sein. dennoch freue ich mich auf eure beiträge, meinungen und diskusionen zu diesem thema.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn schon LKW Fahrer alle 5 oder 7 Jahre zu einer medizinischen Untersuchung gehen müssen um nachzuweisen das sie gesundheitlich Fähig sind weiterhin so ein Brummi zu führen, wieso soll ein Mensch das spätestens mit 60 nicht auch tun? Soviel zum Thema von mifrjoar "gleiches Recht für alle"!

Ich bin dafür, dass man ältere Menschen zur medizinischen Untersuchung schickt oder die zu einer Senioren Fahrprüfung schickt. Schließlich hat sich der Straßenverkehr in den letzten 30, 40 oder 50 Jahren stark verändert. Die Menschen die heute 60 oder älter sind haben sich körperlich oder geistig leider auch verändert.


Wenn so ein älterer Mensch Tagsüber nur mit 30km/h durch den fließenden Verkehr in der Stadt fährt, zeigt es doch das hier etwas nicht stimmt. Traurig nur das dieser Mensch sich selbst nicht als Unsicherheitsfaktor sieht und seinen Lappen freiwillig abgibt. Behördlich sieht man solange weg bis es wohl eines Tages böse kracht.

Jugendlicher Leichtsinn, Dorgen oder Alkoholeinfluß, schnelles Fahren. Gibt es auch Statistiken wie oft so ein Greis als Geisterfahrer auf der Autobahn auftauscht?
 
wozu braucht man überhaupt den Führerschein dabei zu haben? Damit es die Polizei bei Verkehrskontrollen einfacher hat, vermutlich.

Der Führerschein ist nur das Dokument, welches nach außen hin verdeutlicht, dass du im Besitz einer Fahrerlaubnis bist. Natürlich dient dieses Dokument hauptsächlich den Verkehrskontrollen. Woher soll die Polizei sonst wissen, ob der kontrollierte Fahrzeugführer eine Fahrerlaubnis hat? Man würde gar nicht mehr fertig werden, wenn man das jedes Mal erst abfragen müsste. Und außerdem, wie Murdoc87 bereits richtig schrieb:

im system sind aktuell nur die neuen eu-führerscheine gespeichert. ältere fahrerlaubnisse, wie z.b. die der ddr sind nicht im system erfasst.

Das heißt, dass diese alten Fahrerlaubnisse auch bei einer Abfrage nicht erscheinen. Somit ist das für die Polizei vor Ort nicht nachprüfbar. Die Folge ist eine Ausweisbstätigung. Für die Polizei ist es sinnloser Mehraufwand, für die Umwelt ist es sinnlose Papierverschwendung, für den Fahrzeugführer ist es sinnloser zusätzlicher Zeitaufwand, da er mit der Ausweisbestätigung im Nachgang zu einer Polizeidienststelle fahren und den Führerschein vorzeigen muss.

Niemand darf wegen seines Alters diskriminiert werden....

Schon hat sich Deine Arbeit quasi erledigt.
Entweder die gleichen Regeln (ärztlicher Tauglichkeitsnachweis, Nachprüfungen etc...) für alle oder für keinen.

Diese Aussage ist für mich zu pauschal. Es gibt ja bereits die Regel, dass Lkw- und Busfahrer ab einem gewissen Alter regelmäßig zu Tauglichkeitsuntersuchungen müssen. Dort beschwert sich auch niemand über eine Altersdiskriminierung. Zumindest ist mir persönlich noch niemand untergekommen. Warum sollte man eine solche Regelung also nicht auch für Pkw-Fahrer einführen? Von daher stimme ich mit Murdoc87 überein.

das problem in deutschland ist zur zeit, das man einmal seine tauglichkeit zum führen eines kfz bei beantragung der fahrerlaubnis nachweisen muss und danach nie wieder. und die überprüfung soll ja wenn dann für alle gelten, nur eben ab einem bestimmten alter (z.b. für alle ab 50, wie zur zeit bei den lkw-fahrern).
 
Noch gehöre ich zu der versicherungsgünstigen Gruppe ... aber das ändert sich den nächsten Jahren :D
Früher regten mich die alten Benzfahrer mit Hut auf ... zockezockelzockel ...
und ein Übersicht hatten die ... grausam.

Grundsätzlich bin ich dafür, dass eine Fahrerlaubnis nicht ein Leben lang gelten sollte :schaem: Eine 70-jährige Fahrerin kann besser fahren als ein 30-jähriger ... ein 18-jähriger kann vorsichtiger fahren als ein 42-jähriger ... usw.
Vielleicht kann die Arbeit auch um ein Tempolimit für alle erweitert werden :cool:

Für mich wäre ein Führerschein auf Zeit für alle sinnvoll.
Eine Fahrprüfung alle X Jahre = eine Fahrprüfung ablegen.
Alle 10 Jahre vielleicht noch eine kleine Theorie vor der Prüfung - mit den sinnvollsten Fragen vorgeschaltet ...
Ab 17/18 Jahren alle fünf Jahre zum Sehtest, ab 40 alle zwei Jahre.

Das Individualrecht darf nicht auf Kosten der Allgemeinheit gehen - ich möchte nicht von einem 85-jährigen senilen Autofahrer überrollt werden ... und ich möchte auch nicht verwirrt in eine Fußgängergruppe donnern ...
 
@ Thomas (murdoc87),

als Teil der Zielgruppe deiner Umfrage wollte ich soeben an dieser teilnehmen, allerdings kam nach Klicken auf den Link nur diese Meldung:

Lieber Besucher
Sie haben bereits an dieser Umfrage teilgenommen
.

Ist der Link hier im Forum nur einmal zu gebrauchen gewesen? Ich möchte dir gerne helfen - vielleicht kannst du mir den Link per PN schicken?

Ich wünsche dir für deine Bachelor-Arbeit viel Erfolg und hoffe, dass du dich dort etwas vermehrt um die Groß- und Kleinschreibung kümmern wirst ... ;)
 
Niemand darf wegen seines Alters diskriminiert werden....

Schon hat sich Deine Arbeit quasi erledigt.
Entweder die gleichen Regeln (ärztlicher Tauglichkeitsnachweis, Nachprüfungen etc...) für alle oder für keinen.

Das hat doch überhaupt nichts mit Diskriminierung zu tun,es geht hierbei um die Sicherheit im Straßenverkehr.
Andernfalls könnte ich mich als 16-Jähriger auch diskriminiert fühlen dass ich den Führerschein nicht machen darf...
 
Moin moin,
ich denke das der Staat uns schon genügend unter Kontrolle hat.
Da bedarf es einer Überwachung der altersbedingten Fahrtauglichkeit nicht auch noch.
Es wird wohl genügend ältere Personen geben und auch jüngere welche besser den Führerschein abgeben sollten.
Gruß
Holger
 
@ Thomas (murdoc87),

als Teil der Zielgruppe deiner Umfrage wollte ich soeben an dieser teilnehmen, allerdings kam nach Klicken auf den Link nur diese Meldung:

Lieber Besucher
Sie haben bereits an dieser Umfrage teilgenommen
.

Bei mir das gleiche, vielleicht gibt es doch eine Parallelwelt?

Ansonsten:
ich bin in 53 Jahren x-mal unfallfrei "um den Erdball gefahren". Also, was solls.
Ich bin mir aber auch bewußt, dass ich in den nächsten Jahren etwas vorausschauender (nicht unbedingt langsamer) fahren muss. Und wenn das nicht mehr geht, höre ich freiwillig auf. Man darf nur nicht so lange
Warten, bis man es nicht mehr selbst realisieren kann.
 
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