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Hallo Zusammen,
ich habe mir zum Thema Erhaltung ein paar Gedanken gemacht, zu denen mich Eure Meinung interessieren würde.
Basis meiner Überlegungen sind die Erhaltungsangaben, wie sie im Jaeger definiert und für die meisten Sammler verbindlich sind.
Vorausschicken muss ich zudem, dass es sich um rein hypothetische Gedanken handelt. Es ist mir klar, dass Münzen in Natura betrachtet werden müssen, um eine individuelle Einschätzung treffen zu können.
Doch genug der langen Vorrede:
Es geht um Münzen, die nicht im Umlauf waren.
Mal abgesehen von denjenigen Münzen, die mit einem besonderen Herstellungsverfahren hergestellt wurden (PP und SP) beschreibt Jaeger drei Kategorien:
Zunächst die Erstabschläge, bei denen alle Feinheiten des Münzbildes ausgeprägt sind.
Dann folgen Münzen mit Stempelglanz und Prägefrisch/Unzirkuliert/Bankfrisch. Unterscheidungsmerkmal zwischen beiden sind die Kratzer, die sie bei der maschinellen Herstellung mitbekommen haben. Wobei man sich im Einzelfall trefflich darüber streiten kann, ob Kratzer deutlich mit bloßem Auge zu erkennen sind (Prägefrisch) oder eben nicht (Stempelglanz).
Mir fehlt hier eine (für mich) wichtige und entscheidende qualitative Komponente, die ansonsten in allen anderen Kategorien enthalten ist, nämlich, wie detailliert das Münzbild ausgeprägt ist.
Zur Verdeutlichung:
Bei PP wird beschrieben, dass ausgesuchte Ronden und polierte Stempel verwendet werden. Jaeger weist darauf hin, dass bisweilen Stempel zu stark poliert und damit Feinheiten des Prägebildes nicht sichtbar sein können.
Bei Erstabschlägen ist die scharfe Ausprägung des Münzbildes geradezu die Definition für diese Kategorie.
Und kommt die Münze letztendlich in den Umlauf, ist die Frage, wie stark die Konturen abgerieben sind, das Unterscheidungsmerkmal, ob die Münze in vz, ss oder s vorliegt.
Lediglich bei st oder prfr kommt es allein auf ein paar Kratzer im Münzbild an. Was mich persönlich mehr stört als ein paar kleine Kratzer oder Randschäden, ist, wenn eine Münze mit einem „müden“ abgenutzten Stempel geprägt wurde oder die Ronde einen Schaden hatte. Diese Münzen haben zwar einen originalen Prägeglanz - zumindest partiell ist das Prägebild jedoch tw. mit einer stark umgelaufenen Münze vergleichbar.
Gestern habe ich eine solche Münze (Kaiserreich, Jaeger 49) wieder zum Händler zurückgeschickt, weil sie auf der Adlerseite in Teilen so schwach ausgeprägt war, dass manche Münze in ss noch ein besseres Prägebild bietet. Da pfeife ich ehrlich gesagt auf den Prägeglanz (um es salopp auszudrücken).
Manche wenige (reelle?) Händler weisen auf solche Dinge hin: Prägeschwäche, müder Stempel, Rondenfehler usw.
Irgendwie würde ich mir eine Unterteilung von normal geprägten Münzen, die einen Stempelglanz aufweisen, nach einfachen Merkmalen wünschen, zum Beispiel: schwach, normal und gut ausgeprägt (mit der Spitzenqualität EA). Dazu dann noch eine Angabe, inwieweit das maschinelle Herstellungsverfahren seine Spuren hinterlassen hat. Mir ist klar, dass eine solche Einteilung natürlich ebenfalls wieder zu Diskussionen führt. Aber gerade bei Händlern mit unbebildeter Lagerliste (Die gibt es noch ) würde ich mir so etwas wünschen.
Also: Stempelglanz vorhanden, schwach ausgeprägt ohne sichtbare Kratzer
anstatt einfach nur: Stempelglanz
Oder: Stempelglanz vorhanden, besonders gut ausgeprägt, wenige sichtbare Kratzer
anstatt einfach nur: Prägefrisch
In meinem Beispiel würde ich (ohne die Münze in Natura zu sehen) nach bisheriger Beschreibung die Erste, ansonsten die Zweite wählen.
So, genug getextet. Jetzt interessiert mich Eure Meinung.
ich habe mir zum Thema Erhaltung ein paar Gedanken gemacht, zu denen mich Eure Meinung interessieren würde.
Basis meiner Überlegungen sind die Erhaltungsangaben, wie sie im Jaeger definiert und für die meisten Sammler verbindlich sind.
Vorausschicken muss ich zudem, dass es sich um rein hypothetische Gedanken handelt. Es ist mir klar, dass Münzen in Natura betrachtet werden müssen, um eine individuelle Einschätzung treffen zu können.
Doch genug der langen Vorrede:
Es geht um Münzen, die nicht im Umlauf waren.
Mal abgesehen von denjenigen Münzen, die mit einem besonderen Herstellungsverfahren hergestellt wurden (PP und SP) beschreibt Jaeger drei Kategorien:
Zunächst die Erstabschläge, bei denen alle Feinheiten des Münzbildes ausgeprägt sind.
Dann folgen Münzen mit Stempelglanz und Prägefrisch/Unzirkuliert/Bankfrisch. Unterscheidungsmerkmal zwischen beiden sind die Kratzer, die sie bei der maschinellen Herstellung mitbekommen haben. Wobei man sich im Einzelfall trefflich darüber streiten kann, ob Kratzer deutlich mit bloßem Auge zu erkennen sind (Prägefrisch) oder eben nicht (Stempelglanz).
Mir fehlt hier eine (für mich) wichtige und entscheidende qualitative Komponente, die ansonsten in allen anderen Kategorien enthalten ist, nämlich, wie detailliert das Münzbild ausgeprägt ist.
Zur Verdeutlichung:
Bei PP wird beschrieben, dass ausgesuchte Ronden und polierte Stempel verwendet werden. Jaeger weist darauf hin, dass bisweilen Stempel zu stark poliert und damit Feinheiten des Prägebildes nicht sichtbar sein können.
Bei Erstabschlägen ist die scharfe Ausprägung des Münzbildes geradezu die Definition für diese Kategorie.
Und kommt die Münze letztendlich in den Umlauf, ist die Frage, wie stark die Konturen abgerieben sind, das Unterscheidungsmerkmal, ob die Münze in vz, ss oder s vorliegt.
Lediglich bei st oder prfr kommt es allein auf ein paar Kratzer im Münzbild an. Was mich persönlich mehr stört als ein paar kleine Kratzer oder Randschäden, ist, wenn eine Münze mit einem „müden“ abgenutzten Stempel geprägt wurde oder die Ronde einen Schaden hatte. Diese Münzen haben zwar einen originalen Prägeglanz - zumindest partiell ist das Prägebild jedoch tw. mit einer stark umgelaufenen Münze vergleichbar.
Gestern habe ich eine solche Münze (Kaiserreich, Jaeger 49) wieder zum Händler zurückgeschickt, weil sie auf der Adlerseite in Teilen so schwach ausgeprägt war, dass manche Münze in ss noch ein besseres Prägebild bietet. Da pfeife ich ehrlich gesagt auf den Prägeglanz (um es salopp auszudrücken).
Manche wenige (reelle?) Händler weisen auf solche Dinge hin: Prägeschwäche, müder Stempel, Rondenfehler usw.
Irgendwie würde ich mir eine Unterteilung von normal geprägten Münzen, die einen Stempelglanz aufweisen, nach einfachen Merkmalen wünschen, zum Beispiel: schwach, normal und gut ausgeprägt (mit der Spitzenqualität EA). Dazu dann noch eine Angabe, inwieweit das maschinelle Herstellungsverfahren seine Spuren hinterlassen hat. Mir ist klar, dass eine solche Einteilung natürlich ebenfalls wieder zu Diskussionen führt. Aber gerade bei Händlern mit unbebildeter Lagerliste (Die gibt es noch ) würde ich mir so etwas wünschen.
Also: Stempelglanz vorhanden, schwach ausgeprägt ohne sichtbare Kratzer
anstatt einfach nur: Stempelglanz
Oder: Stempelglanz vorhanden, besonders gut ausgeprägt, wenige sichtbare Kratzer
anstatt einfach nur: Prägefrisch
In meinem Beispiel würde ich (ohne die Münze in Natura zu sehen) nach bisheriger Beschreibung die Erste, ansonsten die Zweite wählen.
So, genug getextet. Jetzt interessiert mich Eure Meinung.