Gefährliche Reise durch den wilden Kaukasus

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Corona macht es ja nicht gerade einfacher, die Welt zu erkunden. Aber ganz darauf verzichten kann und möchte ich nicht.
Dabei bediene ich mich bei Alexandre Dumas (der mit den drei Musketieren), und borge mir den Titel seines Werkes aus, denn das diesjährige Ziel ist: Georgien! Es wird durchaus gefährlich und wild, auch wenn ich keine Angst vor kopfabschneidenden Tschetschenen haben muss.

Es wird nicht alles auf einmal kommen, so schnell bin ich diesmal nicht.

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Zum Beginn gibt es erst einmal ein kleines Amuse-Gueule. Reisen ohne Foodporn geht nicht.

Wenig spektakulär ist das, was Anadolu Jet liefert. Aber hey, es ist eben bloß die Budget-Variante von Turkish Airlines.
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Alternativ gibt es auch Chakapuli, einen Rindfleischeintopf mit Estragon. Dazu reichen wir einen Gurken- und Tomatensalat mit Walnusssauce. Wenn es Salat gibt, dann ist es in Georgien grundsätzlich Gurken- und Tomatensalat.

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Was natürlich auch immer geht, ist Käse. Der ist in der Regel ziemlich salzig und wird auch gern mal unter den Kartoffelbrei gerührt, wie etwa beim swanetischen Tashmijabi.

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Und wo wir gerade in Swanetien sind, werfen wir doch gleich einmal einen Blick auf das Frühstück. Grundsätzlich sind Georgier nicht gerade Frühaufsteher. Vor halb, teils sogar erst um 9, gab es selten Frühstück. Was dann auf dem Tisch stand, erinnert aber auch nicht unbedingt an das westeuropäische Marmeladenbrötchen. Herzhaft, Wurst, Käse, Bohnensuppe, Pommes vom Vorabend - alles dabei.
Der Reiseführer warnte davor, dass gelegentlich auch schon ein Chacha (Schnaps) auf dem Tisch steht. Ich hatte nicht das Vergnügen^^

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Aber nicht nur Swanetien, auch der Rest des Landes pflegt diese Frühstückstradition.

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Zwischendurch gibts noch einen Salat... Gurken und Tomaten, wie sollte es auch anders sein?!

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Es gibt aber auch noch andere tolle Vorspeisen, wie zum Beispiel die mit einer Wallnusscreme gefüllten Auberginen. Göttlich!

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... oder wie wäre es mit Phkali? Die Bällchen werden aus gehacktem Gemüse, wie Spinat, Auberginen, Rüben, Wallnüssen u.ä. hergestellt.

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Dazu machen sich dann auch die mit Sulguni-Käse gefüllten Pilze ganz gut.

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Der Käse passt aber auch ganz gut unters Lammkebab gemischt und bringt eine angenehme Würze zum Fleisch.

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Aber wer denkt, Georgien und der Kaukasus sind eine sehr fleischlastige Region, der sei beruhigt. Auch als Vegetarier lässt es sich gut leben.
Da kann man zum Beispiel eine Matsoni-Suppe bestellen, eine Suppe mit Reis, Kartoffeln, Kräutern und Joghurt. Und wem Suppen zu wenig sind, der nimmt das typisch georgische Käsebrot: Khachapuri. Das gibts in verschiedenen regionalen Varianten, hier die Adscharische Version mit Ei und Butter.

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Na gut, ein bisschen Fleisch gibts doch noch: Kharcho. Ein Rindfleischeintopf mit Kirschpflaumen, der mich ein bisschen an Gulasch erinnert hat.

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Man kann natürlich auch ans schwarze Meer fahren. Und Meer ist immer gut für Fisch. Dummerweise habe ich nicht ganz mitbekommen, was für eine Sorte das ist. Ich hab ihn mir direkt an der Theke ausgesucht. Es wäre wohl ein typisch georgischer Fisch gewesen.

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Ach ja, etwas ganz wichtiges fehlt noch: Chkmeruli! Hühnchen in Knoblauchsauce. Ein Gedicht, sage ich euch!!!

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So, genug der Vor- und Hauptspeisen. Da fehlen eigentlich nur noch die Desserts...

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Sehr zu empfehlen: Pelamushi, eine Art Pudding aus Mehl und Traubensaft.

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Und zu guter Letzt schließen wir alles mit ein bisschen Obst ab. Dass die normalen Wassermelonen umgerechnet ca. 5 Cent/kg gekostet haben, erwähne ich erstmal nur am Rande, Marktbilder kommen später im Bericht.
Grundsätzlich gibt es eine Überfülle an Obst und Gemüse.

Nektarine ist klar, das gestreifte ist eine Zwergmelone. Die hat einen herrlichen Duft. Man kann sie essen, aber die Damen packen sie wohl auch ganz gern in die Handtasche, eben weil es so gut riecht.
Und was die Miniäpfel sind, weiß ich nicht. Sie waren von der Konsistenz her Birnenähnlich, das Fruchtfleisch sah aber trotz des relativ festen Bisses farblich wie eine bräunliche Druckstelle aus. War es aber nicht, die ganze Frucht war so. Und Durchmesser höchstens 4-5 cm.

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Soviel erstmal als Appetithäppchen. Der Rest folgt dann in den nächsten Tagen
 
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Sonntag, 04.07.2021

Die Sonne lacht, 25°C. Kein schlechter Start in den Urlaub. Nachdem SXF und TXL nun nicht mehr existieren, habe ich meine ersten Erfahrungen am BER gemacht. Die waren erstaunlich positiv. Check-in und Sicherheitskontrolle konnte ich ohne Wartezeit passieren. Voll war der Flieger von Anadolu Jet, der Billigmarke von Turkish Airlines, dennoch. Unzählige Türken auf Heimaturlaub. Ziel war Istanbul-Sabiha Gökçen, nach Atatürk und Istanbul Airport mein dritter Flughafen in der Stadt am Bosporus. Nach dreieinhalb Stunden Wartezeit ging es weiter nach Tbilissi. Der Anflug auf die georgische Hauptstadt war äußerst unruhig. So durchgeschüttelt wurde ich bis jetzt noch nie. Als wir dann ausgestiegen sind, schlug mir ein Sturm entgegen, an dem sich so manche Ostseesturmflut noch eine Scheibe abschneiden kann. Mich wundert es, dass da überhaupt gelandet wurde.

Die Einreise gestaltete sich unkompliziert. Interesse erregte, dass ich mit Astra-Zeneca und Biontech eine Kreuzimpfung erhalten hatte, aber das wars auch schon. Glücklicherweise fällt so für mich das ganze Testen vor und nach der Einreise weg. Nun noch fix eine SIM-Karte gekauft und schon habe ich meinen Mietwagen in Empfang genommen. Die nächtliche Ausgangssperre war glücklicherweise seit 01.07. abgeschafft worden, so dass eine Sondergenehmigung obsolet wurde und ich gegen 00:30 in mein Bett im Tbilissier Randbezirk fiel.

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BER

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Sonnenuntergang über Istanbul


Montag, 05.07.2021

Georgien ist kein Land der Frühaufsteher. In den meisten Hotels habe ich kein Frühstück vor 08:30 bekommen, manchmal sogar erst ab 09:00. So auch heute. Ich muss mich erst einmal wieder an das Urlaubsfrühstück gewöhnen. Normalerweise esse ich süß – Marmelade, Honig, … Aber das bekommt man hier eher seltener.

In Tbilissi halte ich mich heute aber nicht lange auf. Am Tbilissi-See entlang fahre ich zum Monument der georgischen Geschichte. Seit 1985 wird an diesen 35 Meter hohen Säulen gearbeitet, die georgische Herrscher und Szenen aus dem Leben Christi zeigen. Von vielen Stellen in Tbilissi hat man einen guten Blick auf diesen Tempel. Er liegt aber ziemlich verlassen auf einem Hügel. Das kann aber auch an der Jahreszeit liegen. Die Bewohner der Hauptstadt fliehen im heißen Sommer lieber in die Berge.

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Chronicles of Georgia am Tbilissi-See. Die Stadt selbst liegt links hinter der niedrigen Hügelkuppe im Tal

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Und so verlasse auch ich Tbilissi und begebe mich nach Mzcheta, in die alte Hauptstadt des Iberischen Reiches. Dieses Iberien hat aber nichts mit den spanischen Iberern zu tun, sondern ist möglicherweise armenischen oder kolchischen Ursprungs (Über Kolchis erzähle ich später noch etwas).
Bei Mzcheta habe ich mir das Jwari-Kloster angeschaut, sowie die Swetizchoweli-Kathedrale, die Kathedrale der lebensspendenden Säule. Ein Engel soll beim Aufrichten einer Zedernholzsäule geholfen haben, wonach aus ihr eine Flüssigkeit geronnen sein soll, die Krankheiten heilte. Zumindest stand hier die erste Kirche Georgiens, dem nach Armenien zweiten christlichen Land überhaupt (Staatsreligion seit 337 n.Chr.).
Und religiös sind die Georgier noch heute zutiefst! Der Mönch gehört hier zum alltäglichen Straßenbild und die Kirchen sind gut besucht. Die Gläubigen pilgern alle Ikonen in den Gotteshäusern ab, zünden Kerzen an, küssen die Ikonen… mich hat die Inbrunst ein wenig an meine Erfahrungen im Irak erinnert.

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Jvari-Kloster, an dieser Stelle soll die heilige Nino, die das Christentum nach Georgien brachte, ein Kreuz errichtet haben

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Kathedrale von Mzcheta

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Was hier natürlich fehlt, ist der Weihrauchgeruch, der den Kirchen eine ganz besondere Atmosphäre verleiht

Am Nachmittag erreichte ich schließlich Chiatura, die Stadt der schwebenden Särge. Chiatura ist eine Minenstadt, die einstmals knapp 50% des weltweiten Manganerzes lieferte. Die glorreichen Zeiten sind jedoch schon lange vorbei. 1992 war gar das Gas-, Strom- und Wassernetz komplett zusammengebrochen. Zumindest Strom fließt seit 2004 wieder. Die restlichen Netze sind total verrottet. Das macht sich natürlich für das Leben im sowjetischen Plattenbau nicht besonders gut. Eine Besonderheit der Stadt ist, bzw. war ihr ÖPNV. Die Stadt windet sich durch ein tiefes Tal, hat aber auch zahlreiche Wohnviertel hoch oben an den Hängen. Um die Höhenunterschiede zu überwinden gab es einst 26 Seilbahnen, die teils bis 2019 noch fuhren. Mittlerweile sind die Bahnen aus den 50er Jahren stillgelegt. Eine Fahrt war mir leider nicht vergönnt.

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Dafür habe ich nun das erste Mal Bekanntschaft mit den „besonderen“ Straßenverhältnissen Georgiens gemacht. Als ich zur Kazchi-Säule abbog, ging es eher über einen schlechteren Waldweg als über eine Straße. Dass das aber tatsächlich noch einer der besseren Wege war, war mir zu diesem Zeitpunkt noch nicht bewusst.
Die Kazchi-Säule selbst ist auch ziemlich interessant. Es handelt sich um eine ca. 40 m hohe Felsklippe, auf deren Spitze sich eine kleine Einsiedelei befindet. Besteigen kann man sie nicht, das bleibt dem Mönch vorbehalten, aber auch der Blick von unten ist schon beeindruckend.

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Über Nebenstraßen geht es dann schließlich weiter nach Kutaissi. Und an dieser Stelle möchte ich noch kurz erwähnen, dass man als Autofahrer nicht der einzige Verkehrsteilnehmer in Georgien ist. Da gibt es noch Fußgänger, LKW, Busse, Marschrutkas, Kühe, Schweine, Hühner, Hunde, Gänse und Truthähne. Da ist viel Aufmerksamkeit und Können im Slalomfahren gefragt.

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Na, so schlecht ist die Straße doch gar nicht...

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Kutaissi kann mit der Bagrati-Kathedrale aufwarten. Die Bagratiden sind eine georgische Fürstenfamilie, die vom 9.-19. Jh. in teilen Georgiens regierte. Die Kirche stammt eigentlich aus dem 11. Jh., wurde aber 1692 von den einfallenden Osmanen gesprengt. In den frühen 2000ern hat man sie wieder aufgebaut, was der UNESCO so gar nicht gefiel, woraufhin die Kathedrale von der Welterbeliste gestrichen wurde. Einen Besuch ist sie trotzdem wert, ebenso wie der Markt von Kutaissi, der als einer der orientalischsten Georgiens gilt.
Zum Abendessen im „Palaty“ gab es Chakapuli, ein Rindereintopf mit Estragon. Und natürlich Wein! Ein nach Georgien ausgewanderter Canadier hat versucht mich in die Welt der Degustation einzuführen. Aber ich muss gestehen, was das angeht, bin ich ein Cretin. Entweder er schmeckt, oder er schmeckt nicht. Aber ich muss sagen, georgischer Wein schmeckt! Vor allem schmeckt er anders als europäischer Wein (lustigerweise aber genauso, wie der, den ich letztes Jahr selbst hergestellt habe). Dies liegt an den unterschiedlichen Herstellungsmethoden. So werden die Trauben teils mit Schale verarbeitet, teils reifen die Weine auch eine Zeitlang in Quevris, Tongefäßen ähnlich einer antiken Amphore.

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Bagrati Kathedrale, Kutaissi

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Dienstag, 06.07.2021

Von Kutaissi aus geht es erst einmal ein kleines Stück nach Norden – zum Kloster Gelati. Dort gibt es nicht etwa Eis. Der Name kommt von Genati (Geburt). Als Neues Athen war das Kloster mit seiner Akademie einst ein Hort von Wissenschaft und Philosophie Zudem finden sich hier die Gräber einiger bedeutender georgischer Könige.

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Kloster Gelati

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Und wo wir gerade bei Königen sind, machen wir doch gleich noch einen Abstecher zum Geguti-Palast, ein paar Kilometer südlich von Kutaissi. Heute stehen nur noch Ruinen, aber hier ist der Ort, an dem Tamar zur Königin gekrönt wurde. Tamar ist eine herausragende Persönlichkeit der georgischen Geschichte und wird ehrfurchtsvoll teilweise König statt Königin genannt. Unter ihrer Regentschaft (1184-1213), erblühten Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, Wissenschaft und Kultur. So gab es beispielsweise ein Adelsparlament und einen obersten Gerichtshof, vor dem man Berufung einlegen konnte.

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Viel steht nicht mehr von Geguti. Im 19. Jh. wurde der Palast stark beschädigt und diente danach als Steinbruch

Aber genug der Kultur. Jetzt gibt es Natur! Der Martvili Canyon ist ein Kleinod, dass sich in der Provinz Mingrelien im Westen Georgiens befindet. Ein Fluss hat sich hier herrlich in den Fels gegraben und man kann wunderbar einen kleinen Rundweg spazieren gehen. Bootstouren werden auch angeboten, aber dafür fehlte mir die Zeit. Allerdings war es hier ziemlich überlaufen. Etliche Russen waren unterwegs.

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Martvili Canyon. Anmerkung: Es gibt wahnsinnig viele Straßenhunde in Georgien!



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Über kleine Straßen ging es dann langsam in die Berge, vorbei am Enguri-Stausee. Er wird von der größten Bogenstaumauer der Welt gehalten. Ich wollte zwar später noch einen Blick darauf werfen, aber das sollte mir nicht vergönnt sein. Unvorhergesehene Umstände, auf die ich später noch eingehen werde. Was ich aber gesehen habe, waren unzählige Bienenstöcke und Imker in voller Montur, die am Straßenrand arbeiteten. Da habe ich mir auch gleich ein Glas Honig mitgenommen.

Immer weiter wand sich die Straße nun in den Großen Kaukasus, immer entlang des Enguri. Das war aber beileibe kein kristallklar plätschernder Gebirgsbach. Ich war überrascht, über das trübe Wasser, die extrem hohe Fließgeschwindigkeit der Wassermassen und die vielen Stromschnellen. Hier überquerte ich dann auch die Grenze zu Swanetien. Ganz markant für die Region sind ihre Wehrtürme aus dem 8.-18. Jh., die ein bisschen an die italienischen Geschlechtertürme erinnern. Ich hatte ja erst gedacht, dass es nicht mehr viele gibt, noch ein paar als Kuriosum in der Provinzhauptstadt Mestia… aber nein, in vielen Dörfern entlang des Weges stehen sie noch zu Hauf und verleihen der Gebirgslandschaft noch das gewisse Etwas.

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Bis kurz nach Mestia war die Straße auch noch ziemlich gut, glatt und ordentlich asphaltiert. Allerdings kam dann auch schon, als ich nach Uschguli abgebogen bin, ein Hinweisschild, dass die Straße zwischen 7-12 und 14-17 Uhr wegen Bauarbeiten gesperrt ist. Es war zwar schon nach 17:00, aber ich war gespannt, was mich erwartet. Auf Nachfragen später im Guesthouse in Uschguli meinten die Gastgeber, um die Zeiten schere sich aber niemand wirklich.

Nun denn… jetzt geht das Abenteuer richtig los! Die Natur war herrlich und das Fahren auf dem Weg, der den Namen Straße nicht verdient hat, hat richtig Spaß gemacht. Ich war aber auch über mein Allrad mit viel Bodenfreiheit froh!



[keine Ahnung, warum die Verlinkung hier nicht klappt. Eigentlich funktionieren die Links. --> dann bitte folgende nutzen. Achtung, Leerzeichen beim kopieren entfernen]

https://www.you tube.com/watch?v=_YljS0gRH-8
https://www.you tube.com/watch?v=n5nJKmtj1z8

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Gegen 19:00 bin ich schließlich in Uschguli angekommen, dem höchstgelegenen ganzjährig bewohnten Dorf Europas. Hier wimmelt es geradezu von Wehrtürmen und traditionellen Swanenhäusern. Man sieht aber auch die Armut des Landstrichs. Tourismus findet etwa von Ende Mai bis Anfang Oktober statt. Einen Winter möchte ich hier oben nicht unbedingt verbringen.
Erst habe ich den Weg zum Gesthouse nicht gefunden, aber mit ein bisschen Hilfe wurde ich hingeführt. Ich hätte nie gedacht, dass ich mit dem großen Auto durch die engen Gassen passe.

Tja, und nun ist es passiert! Ein paar Meter vor der Einfahrt habe ich doch noch einen Stein übersehen und muss wohl ein wenig aufgesessen sein. Das hat sich im ersten Moment nicht so schlimm angefühlt, aber als ich auf den Hof gefahren bin, hat mich der Gastwirt darauf aufmerksam gemacht, dass ich eine Tropfspur hinterlasse… na mal schauen, was das wird.
Aber erstmal geht es Abendessen und einen Spaziergang durch den Ort machen. Aber aufpassen, bei den ganzen freilaufenden Kühen sollte man schauen, wohin man tritt.

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Toller Reisebericht, beeindruckende Bilder und Videos. Ich freue mich auf die Fortsetzung.
 
Mittwoch 07.07.2021

Georgisches Frühstück ist oftmals Resteessen. Dementsprechend gab es heute früh auch Bohnensuppe, Pommes, Kartoffelpuffer und viel Käse. Zumindest war ich damit gut gestärkt für eine kleine Wanderung. Hinter Uschguli erhebt sich ein „kleiner Hügel“, von dem aus man einen schönen Rundumblick haben soll. Von unten sieht er auch gar nicht so schlimm aus, aber nach 2 Stunden ziemlich steilen Anstieg habe ich ein bisschen anders darüber gedacht. Ich habe ja auch nicht wirklich Wanderkondition. Aber gelohnt hat es sich trotzdem.

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Ich hab mir extra eine Tollwutimpfung geholt, wegen vermeintlich aggressiver Hirtenhunde im Gebirge. Die aggressiven habe ich aber nicht getroffen.

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Da gehts hoch

Die Bergwiesen waren voller Blumen und der Blick ins Tal war grandios. Es ging von ca. 2.100 m auf knapp 3.000 m Höhe. Leider war der Himmel nicht ganz so klar, wie erhofft. Der Schchara, mit 5.201m der höchste Gipfel Georgiens war wolkenverhangen. Ungünstigerweise zog nun auch noch ein Gewitter von Osten auf, so dass ich mich gar nicht allzu lang in den Bergen aufhalten wollte. Den halben Weg nach unten schaffte ich noch im Trockenen, aber dann kam der Niesel.

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Blick auf Uschguli

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Da braut sich was zusammen...

https://www.you tube.com/watch?v=uiZEsQVdr_U (Leerzeichen bitte löschen)

Man verzeih mir die wackelige Kamera, ich war etwas außer Atem

Nun denn, ich habe meinen Ausblick gehabt, da will ich mich nicht beklagen, packe meine Sachen und will wieder aufbrechen. Doch oh weh, da war ja was! Die Ölwarnleuchte blinkt auf, also kontrolliere ich den Ölstand. Komplett leer. Da bin ich froh, dass das Missgeschick direkt an der Unterkunft passiert ist und nicht irgendwo in der Einöde.

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Da liegt der Übeltäter

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Autsch...

Die Gastgeberin Salome war aber unglaublich nett und hilfsbereit. So gastfreundlich wie in Georgien bin ich bisher selten irgendwo aufgenommen worden. Und da werden bei dieser Reise noch einige Episoden kommen. Da zurzeit das Funknetz in Uschguli ausgefallen war, musste ich in die nächstgrößere Stadt, nach Mestia, um die Mietwagenfirma zu informieren. Salomes Onkel fuhr mich. Glücklicherweise gab es schon nach der halben Strecke Netz, so dass mir die 1,5-Stunden-Fahrt (nur eine Strecke) erspart blieb. Mietwagenfirma wurde informiert, ich fuhr zurück nach Uschguli, holte meine Sachen und ließ mich jetzt endgültig nach Mestia bringen. Der Mietwagen blieb in Uschguli und Salome übernahm dankenswerterweise die restliche Organisation. In Mestia wurde noch alles bei der Polizei zu Protokoll gegeben und ich bezog ein Hotel für die Nacht.

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Mitfahrgelegenheit nach Mestia. Hier fährt viel, was bei uns schon lange keine Zulassung mehr hätte. Da muss ich zum Schluss auch noch mal eine Bildersammlung machen. (Und ja, das ist ein Rechtssteuer. Hier in Georgien trifft man links und rechts gleichermaßen an)
 
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Spannender Bericht !
Gut gefällt mir auch der grüne Drink, vermutlich Gurke und es wurde raffiniert die Tomate durch Erdbeeren ersetzt... :)

An der lädierten Ölwanne wurde offensichtlich bereits eine ‚Vor-Reparatur inkl. üppigem Materialauftrag‘ durchgeführt und dann hat es dort durch den Zusammenstoß mit dem Stein kräftig gehebelt und im Bereich nebenan, nennen wir es mal jenseits der ‚Schweiß-Kanten‘, sowie darüber hinausgehend ergaben sich die heftigen Risse ?
Wäre ja auch ein Klassiker, erneutes Einreißen von Alu-Druckguss direkt neben dem Reparaturbereich bzw. davon ausgehend.
 
Was im Drink war, weiß ich nicht. Es war eine selbstgemachte Limonade mit Minze. Auf jeden Fall sehr lecker!

Dadurch, dass ich handwerklich siebeneinhalb linke Hände habe nicke ich bei deiner Einschätzung jetzt einfach mal nur :DKlingt zumindest plausibel.
 
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