Bei dem Versuch meine China Münzen Sammlung zu dokumentieren und in verständliche Formen zu fassen, ist mir meine alte Niederschrift über die Geschichte des chinesischen Münzwesens in die Hände gefallen.
In der Annahme, dass es hier im Forum doch noch zwei bis drei Sammler gibt, die sich für das alte China und seine Münzen interessieren, wollte ich diesen leicht angestaubten Beitrag nicht verkommen lassen und hier zum Nutz und Frommen vorstellen.
Geschichte des chinesischen Münzwesens
Viele Sammler finden die Abfolge dieser Bildlosen Münzen äußerst langweilig –
wenn man sich aber mit Land und Leute beschäftigt, kommt doch das eine oder andere Highlight zum Vorschein.
Viele haben damals die Sendefolge über die Seidenstraße mit Begeisterung verfolgt - haben das auch ganz toll gefunden und sind dann aber wieder zu ihren anderen "Antiken" zurück gekehrt.
Mein damaliger Spaziergang am antiken Südsee-Strand hat auch einige Erkenntnisse gebracht.
Die Geschichte der Kauri Schnecken ist gegenüber dem Euro mit Sicherheit schon mehr ein -> Mondo. Dieses Zahlungsmittel war über Jahrhunderte von Asien über die Südsee bis in das schwärzeste Afrika gültiges Zahlungsmittel.
Es war aber nicht jede Schnecke = Geldwert - es mussten schon ganz bestimmte Kauris sein.
Die Schnecken der Reihe A waren ganz gewöhnliche Kauri Exemplare, die keinen weiteren Wert hatten.
Es mussten schon die Gehäuse der Art Cypraea moneta sein, die in der Reihe B zu sehen sind - die mit den ausgeprägten Buckeln und Knubbeln.
Als Geld verwertbar waren sie aber erst, wenn die oberen Buckel abgeschliffen - oder eher - aufgeschlagen waren, wie Reihe C. Geschlossen war es immer noch - nur ein Schneckengehäuse.
Es kam aber die Zeit, dass im Land der Mitte die Schneckengehäuse knapp wurden (Kleingeldmangel ist bei uns auch nicht unbekannt). Da griff man zu einem Trick -> man machte sich die Kauris selbst.
Aus Knochen, Jade oder anderen Muschelschalen, vermutlich sogar Holz, wurden die Schnecken nachgebildet und sie fanden im Handel ihre Akzeptanz.
Man hüte sich aber vor modernen Nachahmungen. Mit den modernen Hobby Elektro Hand-Schleifern ist es ein Leichtes so etwas zu fälschen - man erkennt es aber.
Mit dem ersten Metall als Handels- und Bezahlobjekt kamen auch die ersten Metall Imitationen (die beiden rechten Stücke) der Kauri Schneckengehäuse auf, die selbstverständlich die Zeit wesentlich besser überdauert haben.
Aus dem Bild einer Kauri Schnecken Schnur, hat sich dann das Schriftzeichen Pao entwickelt, dass allgemein Geld oder Wert bedeutet (siehe unten).
Die Entwicklung zahlreicher chinesischer Schriftzeichen aus dem ursprünglichen Zeichen "bei" für die Kauri ist besonders interessant.
Wie die untenstehende Abbildung einer Kauri der Art Cypraea moneta wiesen ältere Exemplare mehr oder weniger deutliche Querstreifen auf, die sich auch beim Schriftzeichen "bei" 貝 = "Kaurischnecke" wiederfinden. Die beiden Fortsätze unten werden von einigen Numismatikern als Teile der Schnüre interpretiert, auf die Kauris aufgezogen wurden. Wahrscheinlicher aber ist, dass es sich um die Fühler einer noch lebenden Kauri handelt. Durch die Notwendigkeit, die ursprünglich ovale Form der Kauri im Schriftzeichen den Gegebenheiten des Schreibens mit dem Pinsel anzupassen, mit dem runde Linien sehr schwer darzustellen sind, wurde das Zeichen dann schließlich eckig.
Praktisch alle Zeichen, die das ursprüngliche Zeichen für die Kauri enthalten, haben mehr oder weniger direkt mit Wert, Tausch und anderen Begriffen aus der Welt des Handelns zu tun, wie z. B. 貨 "huo" = "Wert, Tausch" oder 寶 "bao" = "wertvoll, Geld, gültig, Schatz, kostbar".
In der heute gebräuchlichen vereinfachten Schreibweise ist "bei" zu 贝 geworden, "huo" zu 货 und "bao" schließlich zu 宝, womit diese Zeichen dann endgültig ihren Bilderschriftcharakter verloren haben.
In der Annahme, dass es hier im Forum doch noch zwei bis drei Sammler gibt, die sich für das alte China und seine Münzen interessieren, wollte ich diesen leicht angestaubten Beitrag nicht verkommen lassen und hier zum Nutz und Frommen vorstellen.
Geschichte des chinesischen Münzwesens
Viele Sammler finden die Abfolge dieser Bildlosen Münzen äußerst langweilig –
wenn man sich aber mit Land und Leute beschäftigt, kommt doch das eine oder andere Highlight zum Vorschein.
Viele haben damals die Sendefolge über die Seidenstraße mit Begeisterung verfolgt - haben das auch ganz toll gefunden und sind dann aber wieder zu ihren anderen "Antiken" zurück gekehrt.
Mein damaliger Spaziergang am antiken Südsee-Strand hat auch einige Erkenntnisse gebracht.
Die Geschichte der Kauri Schnecken ist gegenüber dem Euro mit Sicherheit schon mehr ein -> Mondo. Dieses Zahlungsmittel war über Jahrhunderte von Asien über die Südsee bis in das schwärzeste Afrika gültiges Zahlungsmittel.
Es war aber nicht jede Schnecke = Geldwert - es mussten schon ganz bestimmte Kauris sein.
Die Schnecken der Reihe A waren ganz gewöhnliche Kauri Exemplare, die keinen weiteren Wert hatten.
Es mussten schon die Gehäuse der Art Cypraea moneta sein, die in der Reihe B zu sehen sind - die mit den ausgeprägten Buckeln und Knubbeln.
Als Geld verwertbar waren sie aber erst, wenn die oberen Buckel abgeschliffen - oder eher - aufgeschlagen waren, wie Reihe C. Geschlossen war es immer noch - nur ein Schneckengehäuse.
Es kam aber die Zeit, dass im Land der Mitte die Schneckengehäuse knapp wurden (Kleingeldmangel ist bei uns auch nicht unbekannt). Da griff man zu einem Trick -> man machte sich die Kauris selbst.
Aus Knochen, Jade oder anderen Muschelschalen, vermutlich sogar Holz, wurden die Schnecken nachgebildet und sie fanden im Handel ihre Akzeptanz.
Man hüte sich aber vor modernen Nachahmungen. Mit den modernen Hobby Elektro Hand-Schleifern ist es ein Leichtes so etwas zu fälschen - man erkennt es aber.
Mit dem ersten Metall als Handels- und Bezahlobjekt kamen auch die ersten Metall Imitationen (die beiden rechten Stücke) der Kauri Schneckengehäuse auf, die selbstverständlich die Zeit wesentlich besser überdauert haben.
Aus dem Bild einer Kauri Schnecken Schnur, hat sich dann das Schriftzeichen Pao entwickelt, dass allgemein Geld oder Wert bedeutet (siehe unten).
Die Entwicklung zahlreicher chinesischer Schriftzeichen aus dem ursprünglichen Zeichen "bei" für die Kauri ist besonders interessant.
Wie die untenstehende Abbildung einer Kauri der Art Cypraea moneta wiesen ältere Exemplare mehr oder weniger deutliche Querstreifen auf, die sich auch beim Schriftzeichen "bei" 貝 = "Kaurischnecke" wiederfinden. Die beiden Fortsätze unten werden von einigen Numismatikern als Teile der Schnüre interpretiert, auf die Kauris aufgezogen wurden. Wahrscheinlicher aber ist, dass es sich um die Fühler einer noch lebenden Kauri handelt. Durch die Notwendigkeit, die ursprünglich ovale Form der Kauri im Schriftzeichen den Gegebenheiten des Schreibens mit dem Pinsel anzupassen, mit dem runde Linien sehr schwer darzustellen sind, wurde das Zeichen dann schließlich eckig.
Praktisch alle Zeichen, die das ursprüngliche Zeichen für die Kauri enthalten, haben mehr oder weniger direkt mit Wert, Tausch und anderen Begriffen aus der Welt des Handelns zu tun, wie z. B. 貨 "huo" = "Wert, Tausch" oder 寶 "bao" = "wertvoll, Geld, gültig, Schatz, kostbar".
In der heute gebräuchlichen vereinfachten Schreibweise ist "bei" zu 贝 geworden, "huo" zu 货 und "bao" schließlich zu 宝, womit diese Zeichen dann endgültig ihren Bilderschriftcharakter verloren haben.
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