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Die Gefahr bei "kostenlosen" Auktionshäusern ist, daß
a) das Angebot leidet (überhöhte Startpreise)
und / oder
b) eigene Auktionen massiv selbst durch Freunde oder befreundete Händler hochgeboten werden ...
Beide Probleme hat eBay meiner Meinung nach nicht.
Und ob es zur Zeit noch viele Firmen gibt, die wie eBay einen "enttäuschenden" Gewinn von 367,2 Mio Euro in 3 Monaten erwirtschaften, kann ich nicht sagen. Ich finde es zumindest beachtlich. Die Zeiten, in denen Allerweltsware bei eBay mit Gewinn verkauft werden konnte, sind vorbei. Interessante Münzen erzielen auch Spitzenpreise !
Hmmm, wenn man einmal nur das Segment 2-€-Gedenkmünzen und da speziell die Sofortkaufangebote betrachtet, dann leidet das Angebot bei Ebay schon unter überhöhten Preisen. Die Erhöhung der Verkaufsprovision von 5 % auf 11 % für gewerbliche Händler hat zwangsläufig dazu geführt, dass die Preise gestiegen sind. Während früher regelmäßig Angebote mit einer 2 vor dem Komma anzutreffen waren, steht jetzt meist hinter der 3 noch etwas.
Sicher sind mit einer Allerweltsware wie normalen 2-€-Gedenkmünzen oder normalen Euro-Sätzen keine Riesengeschäfte zu machen, aber eine ganz normale Handelstätigkeit mit einer aufwandsorientierten Gewinnspanne sollte möglich sein. Dass seltene, alte und schwierig zu beschaffende Münzen bessere Erfolge erzielen, ist klar. Aber es gibt auch genug Sammler, die - attraktive Preise vorausgesetzt - reichlich bei der Allerweltsware zugreifen.
Und gerade in diesem Bereich schaufelt sich Ebay sein eigenes Grab, wenn man dort nicht bald etwas ändert. Allerweltsware muss schnell und in großer Menge durchgesetzt werden. Jeder will die Ware nach Erscheinen zügig und billig haben. Das funktioniert aber nicht mehr, wenn die Angebote regelrecht versteckt werden. Die Festpreisangebote rutschen nach hinten, präsent sind nur die Auktionen. In Auktionen lässt sich aber nicht viel an Ware schnell durchsetzen, weil sie halt ihre festen Laufzeiten haben und nicht allzuviele Artikel gleichzeitig eingestellt werden können, wenn man den Erfolg nicht gefährden will. Steigerungsschritte von 50 Cent sind zudem bei 2-€-Gedenkmünzen zu grob, so dass die Bereitschaft noch einen Fuffziger draufzulegen, eher gering ist.
Entscheidend finde ich aber, dass Ebay seine Kundschaft - und das sind in erster Linie die _Ver_käufer - und deren Bedürfnisse missachtet. Das führt unabhängig von momentan respektablen Millionengewinnen ins Abseits. Der richtige Zeitpunkt zum Nachdenken ist nicht, wenn Gewinn oder Umsatz bei Null liegen, sondern wenn die Zahlen plötzlich anfangen, nach unten zu gehen. Wenn man sich dann überlegt, was man in letzter Zeit geändert hat, kommt man vielleicht drauf, was man falsch gemacht hat. Aber auch nur, wenn man vor lauter Änderungen selbst noch durchblickt.