In den aktuell sehr schwierigen Zeiten, was die EU betrifft, erwarte ich ebenfalls bis auf weiteres keine neuen Euro-Mitglieder. Vor 2020 bestimmt gar nicht, denn selbst wenn jetzt 2016 ein Land dem WKM II beitreten würde, so müssten erst mal die 2 Jahre eingehalten werden, also mindestens bis irgendwann in 2018. Da der Euro immer zum 1. Januar eingeführt wird und ja auch noch Münzen geprägt werden müssten, wäre das nächstmögliche Datum der 01.01.2019, theoretisch...
Im Prinzip sehe ich die Ausführungen von "Muppetshow" genauso. Opt-Out haben nur Dänemark und Großbritannien.
Aber in Zeiten, in denen auch andere EU-Verordnungen (Dublin III, Schengen etc.) einseitig ausgesetzt bzw. nicht mehr eingehalten werden, wird sich auch kein Land zur Einführung des € zwingen lassen. Eine zeitliche Vorgabe gibt es da eh nicht, nur wenn die Kriterien erfüllt sind, muss jedes Land den € einführen, außer eben DK und GB.
Gerade Schweden, Polen, Ungarn und Tschechien wollen auf absehbare Zeit überhaupt keinen Euro. Weil es ihnen eben ohne auch ganz gut geht, sie zahlen nicht für Pleitekandidaten wie Griechenland mit und können bei wirtschaftlichen Schwierigkeiten ihre Währung auch mal abwerten.
Vergleich dazu wäre die Entwicklung der Wirtschaft in Schweden und Finnland nach der Krise 2008/09. Finnland hat sich bis heute noch nicht richtig davon erholt, Schweden schon lange.
Übrigens fand ein für Ende 2011 in Dänemark geplantes Referendum gar nicht mehr statt.
Die Länder auf dem Balkan (Kroatien, Rumänien, Bulgarien) wollen natürlich schnellstmöglich den €. Sie würden auf jeden Fall zu Nehmerländern, das Nord-Süd Gefälle ist ja bekannt. Ich hoffe, dass man hier ganz genau prüft, bevor man diese Länder in die Währungsunion holt. Abgesehen davon glaube ich kaum, dass man dort die Konvergenzkriterien auf absehbare Zeit erfüllen wird.
Bei Bulgarien ist der Kurs nur fix, weil der Lew (1999?) fest an die Mark gekoppelt wurde, d.h. 1 Lew = 1 DM = 0,51€
Das hat aber nichts damit zu tun, dass auch die anderen Kriterien erfüllt wären. Gleichwohl wäre es somit natürlich leicht, die 2 Jahre im WKM II zu überstehen.
Man sollte sich also erst mal darum kümmern, die aktuellen Probleme in Europa anzugehen. Denn sonst hat der Euro bald ohnehin keine Zukunft mehr. Wichtig wird auch noch das britische Referendum sein, welches ja in diesem Jahr stattfinden wird. Falls Großbritannien aus der EU austreten sollte, so hätte das wahrscheinlich auch erhebliche Auswirkungen auf einige andere Länder...