Gibt es varianten des J.137 Münzbesuch Sachsen August 1905 E ?

Die 1000 Stück gelten für Jaeger-Nr. 137. Sie wurde von Max Barduleck gestaltet und war wegen Problemen in der Herstellung erst nach dem Besuch des Königs ausgeprägt worden. Was hat man denn dem König am Besuchstag überreicht?
 
Die 1000 Stück gelten für Jaeger-Nr. 137. Sie wurde von Max Barduleck gestaltet und war wegen Problemen in der Herstellung erst nach dem Besuch des Königs ausgeprägt worden. Was hat man denn dem König am Besuchstag überreicht?

Es ist natürlich nur eine Vermutung, aber ich hatte es so gedeutet, dass man eben die Medaille "J. 137 M" als eine Art Ersatz geprägt hat, um wenigstens etwas in der Hand zu haben, was man dem König überreichen kann.

Meine Vermutung gründet sich auf zwei Fakten:

Punkt 1:
In dem von mir erwähnten Buch "Sächsisch-thüringische Bergbaugepräge" sind alle Münzbesuchs-Medaillen der Reihe nach aufgeführt.
1. König Albert 1892
2. König Georg 1903
3. König Friedrich August III. 1905 (J. 137 M)
4. König Friedrich August III. 1905 (J. 137)

Das heißt, die 137 M steht zuerst. Danach kommt dann der von mir bereits zitierte Text: Ursprünglich war vorgesehen, anläßlich des Königs Besuch die nachfolgende Medaille (Anmerkung: J. 137) auszuprägen, zu der Max Barduleck die Stempel geschnitten hatte. "Da aber die Bildnis-Matrize beim Abdrehen gänzlich verdorben wurde, konnten bis zum Besuchstag die Stempel nicht beschafft und mußten neue gefertigt werden. Sie wurden am 22. Mai vollendet und am 24. Mai 1000 Stück nachträglich ausgeprägt, davon 200 Stück mit polierten Stempeln. 2 Stück erhielt der König und 998 Stück wurden verteilt. - 1 Probestück in Kupfer in meinem Besitz." (Auszug aus "Münzen, Medaillen und Reliefs 1865-1911. Eigenhändiges Verzeichnis der Werke Max Bardulecks", Nr. 186, MK Dresden, Archiv)

Das Wort "ursprünglich" klang für mich so, als war eben die J. 137 geplant, aber als Ersatz wurde auf die Schnelle die andere Medaille (J. 137 M) hergestellt.

Punkt 2:
Dies bezieht sich auf meine Aussage "auf die Schnelle hergestellt". Die J. 137 M ist an sich ein wirklich schickes Stück. Nichts desto trotz muss man sagen, dass die Darstellung der beiden Bergleute nicht besonders filigran wirkt. Ich habe mal zum Vergleich den Ausbeutetaler genommen, auf welchem ebenfalls 2 Bergleute abgebildet werden. Das ist für mich ein himmelweiter Unterschied.

Vergleich Bergleute.jpg


Auf mich wirkt die J. 137 M, als hätte man nach dem Missgeschick mit der Bildnis-Matrize nicht mit leeren Händen beim Besuch des Königs dastehen wollen, weshalb dann auf die Schnelle eine Ersatz-Medaille produziert wurde. Und aufgrund des Zeitdrucks wurde diese eben nicht in der sonst üblichen Genauigkeit der Details hergestellt.

Aber wie gesagt, das ist eine reine Vermutung meinerseits.
 
Die Vermutung macht aber Sinn. Dann wäre es auch logisch, dass von 137M nur "eine Hand voll" hergestellt wurden.
 
Mir ist eben erst aufgefallen, dass im Januar bei der 40. Katz-Auktion wieder mal ein Stück versteigert wurde.


Bei genauer Betrachtung habe ich festgestellt, dass es sich dabei um das tolle Stück aus der 39. Solidus-Auktion handelt.


Das Graden hat nicht wirklich viel gebracht. Damals angegeben als "Polierte Platte", im Slab nur mit MS63 bewertet. Deshalb vermutlich auch der recht geringe Wertzuwachs. Oder vielleicht auch wegen des nicht so namhaften Auktionshauses.

Hier mal noch die Bilder von NGC:

 
Bei der 116. Auktion Kölner Münzkabinett kommt unter Los 1211 wieder ein Stück unter den Hammer. Nach meinem Bildvergleich der bisherigen Stücke (siehe Beitrag #26) handelt es sich um ein bisher nicht vorgekommenes Stück. Es ist also dann das neunte Stück, welches auftaucht. Und noch dazu ein besonders schönes, wie ich finde. Die Patina ist ein Traum!

 
Bei der 116. Auktion Kölner Münzkabinett kommt unter Los 1211 wieder ein Stück unter den Hammer... Und noch dazu ein besonders schönes, wie ich finde. Die Patina ist ein Traum!

Ich hatte mich tatsächlich dazu durchgerungen, auf das Stück mitzubieten. Allerdings lag der Zuschlag bei 5.250 EUR! Damit liegt das Stück gemeinsam mit dem Stück der 339. Künker-Auktion vom September 2020 auf Platz 1 von den Zuschlägen her.
 
Hier noch ein älteres Auktionsvorkommen:

Karl Kreß (Otto Helbing Nachf.), Auktion 132 (08.02.1965), Los 3521, Ausruf 400 DM. "29 mm. 11,15 g [...] 2. bekanntes Exemplar. Pol. Pl."
 
Aber auch wenn ich zur Auflagenhöhe nichts finden konnte, so habe ich trotzdem mal über acsearch recherchiert, wie viele Stücke in den letzten Jahren bei Auktionen angeboten wurden. Seit 2008 konnte ich nur 8 Angebote finden. Allerdings war kein Stück doppelt vertreten.

Der zitierte Beitrag ist nun schon wieder anderthalb Jahre her. In der Zwischenzeit hat sich ein bisschen was getan. Das Exemplar aus der 39. Solidus-Auktion, welches im Januar 2021 bei der 40. und dann noch einmal im Oktober 2021 bei der 50. Katz-Auktion versteigert wurde, ist ja bereits erwähnt worden. Ebenso das Exemplar bei der 116. Auktion des Kölner Münzkabinetts.

Hinzu kommt nun noch das bisher nicht erwähnte Exemplar aus der 98. Höhn-Auktion vom November 2021.


Und dann bin ich dank der Sixbid-Archiv-Funktion noch auf weitere bisher nicht erwähnte Stücke gestoßen.

Im September 2003 wurde bei der 87. Künker-Auktion ein Stück versteigert. Dasselbe Exemplar tauchte dann im Juni 2011 bei der 189. Künker-Auktion wieder auf (bereits erwähnt).

Im Juni 2007 hatte Künker bei der 127. Auktion ein weiteres bisher unbekanntes Exemplar im Angebot.

Und auch beim Auktionshaus Felzmann konnte ich zwei bisher unbekannte Stücke finden, eines davon mit einer herrlichen Patina.



Somit konnte ich nun ab September 2003 bis jetzt insgesamt 16 Angebote bei Auktionen finden, wobei es sich um insgesamt 13 verschiedene Stücke handelt. Die beiden Stücke von Künker habe ich als Screenshot beigefügt.
 

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Der zitierte Beitrag ist nun schon wieder anderthalb Jahre her. In der Zwischenzeit hat sich ein bisschen was getan. Das Exemplar aus der 39. Solidus-Auktion, welches im Januar 2021 bei der 40. und dann noch einmal im Oktober 2021 bei der 50. Katz-Auktion versteigert wurde, ist ja bereits erwähnt worden. Ebenso das Exemplar bei der 116. Auktion des Kölner Münzkabinetts.

Hinzu kommt nun noch das bisher nicht erwähnte Exemplar aus der 98. Höhn-Auktion vom November 2021.


Und dann bin ich dank der Sixbid-Archiv-Funktion noch auf weitere bisher nicht erwähnte Stücke gestoßen.

Im September 2003 wurde bei der 87. Künker-Auktion ein Stück versteigert. Dasselbe Exemplar tauchte dann im Juni 2011 bei der 189. Künker-Auktion wieder auf (bereits erwähnt).

Im Juni 2007 hatte Künker bei der 127. Auktion ein weiteres bisher unbekanntes Exemplar im Angebot.

Und auch beim Auktionshaus Felzmann konnte ich zwei bisher unbekannte Stücke finden, eines davon mit einer herrlichen Patina.



Somit konnte ich nun ab September 2003 bis jetzt insgesamt 16 Angebote bei Auktionen finden, wobei es sich um insgesamt 13 verschiedene Stücke handelt. Die beiden Stücke von Künker habe ich als Screenshot beigefügt.
Danke für deine Beiträge. Es ist aber auch eine wundervolle Medaille!!
 

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