Goldmünze Hamburg

Ja der erster Blick :) Die Oberfläche erscheint viel zu glatt, keine Poren etc...
Gutachter-Streit - das heißt (zumindest) 2 der besten (professionellen) Bewertungs-Experten mit geballten Fachwissen & Top-Ausrüstung sind offensichtlich zu unterschiedlichen Ergebnissen gekommen.

Was sagt uns da der erste Eindruck zweier kleiner Bildchen in Bezug auf die Echtheit ?

Genau - gar nichts - zumindest wenn man weiß wo man seine Grenzen hat... ;)

Alexander
 
Ein erster Blick ist noch kein Gutachten.
 
Wenn sich noch ein paar Laien zu Experten aufschwingen wollen, - - den erwähnten Artikel habe ich jetzt gefunden:
MT 1/2003 S.140 - 145 - "Das deutsche 15-Rupien-Goldstück" Ein Beitrag zur Tabora-Notmünzprägung von 1916.
Verfasst von Dr. Peter Schlobach
Schlobach hatte den Artikel schon mal im sammler-express No. 21/22 Berlin, 1974 veröffentlich.
 
Wenn sich noch ein paar Laien zu Experten aufschwingen wollen, - - den erwähnten Artikel habe ich jetzt gefunden:
MT 1/2003 S.140 - 145 - "Das deutsche 15-Rupien-Goldstück" Ein Beitrag zur Tabora-Notmünzprägung von 1916.
Verfasst von Dr. Peter Schlobach
Schlobach hatte den Artikel schon mal im sammler-express No. 21/22 Berlin, 1974 veröffentlich.
Ja, ja zum (Tabora-)Gutachter werden in fünf Seiten - der verkürzte Weg, irgendwie sehr praktisch... :p

Alexander
 
Ihr habt mich überzeugt. Die Münze ist eine Fälschung. Habe in einem Jägerbuch das mir ein Bekannter gezeigt hat auch den Sinn der falschen Jahreszahl gefunden. Darin steht "Die Wahl einer nicht passenden Jahreszahl sollte vielleicht diskret die Nachahmung erkennen lassen."
So wird es wohl sein. Danke an alle, die sich an der Diskussion beteiligt haben.
Grüße an alle
Hans
 
Es ist immer wieder interessant, wenn hier im Forum Anfragen kommen, wie man denn ein 15 Rupien Stück einschätzen würde, daß gerade auf x-Bay vertickt wird. Eigentlich würde es doch einen sehr guten Eindruck machen. Fakt ist, daß man diesen Münztyp nicht einschätzen kann ohne intensive Untersuchung, durch jemanden, der mit dieser Münze große Erfahrung hat.

Es fehlen ganz einfach die Fixpunkte an denen man etwas festmachen könnte, was im Augenschein, unter der Lupe oder auch mikroskopisch auf ein gefälschtes Stück hinweisen würde. Die Münze ist eine Notmünze, die Stempel aus zu weichem Material mit ganz kurzen Standzeiten, hohe Toleranzen im Gewicht, keine Randinschrift, Krüppelprägungen, unzählige wenn auch geringe Abweichungen in den Details, Stücke aus Brandschutt, dadurch veränderte Oberflächen...usw., usw...man braucht Vergleichsstücke.

Tja...und ich hatte mir den Mann für die Zweitexpertise ausgesucht, der im Hinblick auf J728, der mit der größten Erfahrung sein soll.
Das hatten mir diverse Händler und auch Fachleute bestätigt.

Nach ein paar Tagen hat er mich angerufen und gesagt, das ihm die Münze, nach eingehender Untersuchung und Vergleichen mit archivierten Münzen nicht so 100% gefällt. Auch hier sind Übergänge, von Anfangsverdacht, bis hin zu nennen wirs mal Indizien und dann der Meinung, daß man eine Fälschung vor sich liegen hat fließend.

Er wollte sich aber noch ein Stück von einem befreundeten Händler schicken lassen um nochmal zu vergleichen, um sicher zu sein.
Es könnte aber ein sehr gut gemachter Guß sein.

Ich bin aus allen Wolken gefallen, war stinkesauer und hab den Verkäufer mit diesem Zwischenergebnis konfrontiert.Der hat gesagt, das er das absolut für unmöglich hält...usw. usw....und ich habe gesagt in meinem Schließfach tickte ein sehr teure Zeitbombe.

Lange Rede kurzer Sinn, die Münze ging auf Reisen, wer sie alles gesehen hat, weiß ich nicht...die zwei Gutachter waren wohl nicht mehr so gut aufeinander zu sprechen...als Ergebnis kam dann aber schließlich doch heraus....echt.

Echt mit folgender Einschränkung: Der zweite Gutachter sagte, nachdem er zwei weitere Vergleichsstücke eingesehen hatte, daß die Münze partiell, an einer Stelle im Randbereich zu grob war...das paßte überhaupt nicht. Er denkt, sie ist vom Original Stempel und wurde einmal erhitzt. Und zwar deshalb um wahrscheinlich etwas Gold am Rand aufzutragen. Randfehler, bwz. Fassungsspur, je nachdem, absolut professionell gemacht und ein relativ häufig bei diesem Münztyp angewandtes Verfahren um den teilweise beschädigten Rand, oder eben Spuren von Fassungen zu beseitigen.

Aber eben auch so gemacht, daß man es kaum bemerkt. Er vermutet, daß sie auf den meisten Auktionen unbeanstandet "durchgehen" würde.

Ich hab sie noch, obwohl der Verkäufer eigentlich von Anfang an angeboten hat sie im Falle einer Fälschung oder Manipulation zurück zu nehmen. Und ich hab jetzt die zwei Expertisen die ich wollte, die die Echtheit bestätigen.

Was bleibt ist so ein bißchen ein Beigeschmack. Der Verkäufer, vereidigter Sachverständiger, bemerkte die "kleine" Manipulation scheinbar nicht. Es ist ein attraktives Stück im vz Bereich, ob ich sie behalte oder verkaufe um mir eine "lupenreine" zuzulegen weiß ich noch nicht.

Dennoch bleibt es für mich die interessanteste Münze des Kaiserreichs.

Ich werde hier keine Namen der Beteiligten nennen auch nicht per PN.

Grüsse
 
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