Griechenland und die EURO-Krise - neue Szenarien der Bundesregierung

Lese ich da etwa raus, dass wir dann locker flockig weiter in das Fass ohne Boden investieren? Dann lasst uns fröhlich weiter auf Sand bauen. Ich meine, wir ham's ja. :D

Aktueller Tenor in den Nachrichten:

"Den Banken kann jetzt kaum noch was passieren, diese haben fast keine Schuldscheine der Griechen, vor drei Jahres wäre es eine Katastrophe"

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Jetzt da man keine eigene Banken retten müsste (jetzt blecht der Steuerzahler) könnte man sich einiges vorstellen.

Ich gebe den Griechen nicht die alleinige Schuld an deren Misere.
 
Hier noch ein paar Werte zum Haushaltsdefizit (seit 1993).
Die Prozente weichen von o.g. Zahlen leicht ab. Es wird da wohl immer wieder neu zurück gerechnet. Aber die Tendenz ist klar:

1993 -13,4
1994 -9,3
1995 -10,2
1996 -7,4
1997 -6,6
1998 -4,3
1999 -3,4
2000 -4,2
2001 -3,6
2002 -4,8
2003 -5,6
2004 -7,5
2005 -5,2
2006 -5,7
2007 -6,5
2008 -9,8
2009 -15,7
2010 -10,9
2011 -9,6
2012 -8,9
2013 -12,7


Und hier die Staatsverschuldung (max. 60 % des BIP, seit 2002):

2002: 101,7
2003: 97,4
2004: 98,6
2005: 100,0
2006: 106,1
2007: 107,4
2008: 112,9
2009: 129,7
2010: 148,3
2011: 170,3
2012: 157,2
2013: 175,1
 
€urActiv.de berichtet:

Tsipras wirft Bundesregierung "Ammenmärchen" vor

Griechenlands Oppositionsführer Alexis Tsipras wirft der Bundesregierung Stimmungsmache gegen seine linke Syriza-Partei vor. Sie erzähle "Ammenmärchen" über einen Euro-Austritt nach einem möglichen Sieg der Syriza bei der Parlamentswahl in Athen in drei Wochen.

In einem Beitrag für die "Huffington Post" bekannte sich Alexis Tsipras, derzeit aussichtsreichster Kandidat für das Amt des Ministerpräsidenten, am Dienstag zum Euro. Zugleich forderte er aber einen umfassenden Schuldenerlass zu Lasten der Euro-Partner, den die Bundesregierung ablehnt. Ob sich ein solcher Forderungsverzicht überhaupt abwenden lässt, bleibt umstritten.

Syriza sei "keine große Bedrohung für Europa, sondern die Stimme der Vernunft", schrieb Tsipras. Dies werde aber nicht von allen wahrgenommen: "Eine kleine Minderheit, versammelt um die konservative Führung der deutschen Regierung und ein Teil der populistischen Presse besteht darauf, die Ammenmärchen und Geschichten vom Austritt Griechenlands weiterzuerzählen." Syriza wolle nicht den Zusammenbruch, sondern die Rettung des Euro. Die Gemeinschaftswährung zu retten sei aber für die Mitgliedsstaaten unmöglich, wenn die öffentlichen Schulden außer Kontrolle seien.

In Griechenland wird am 25. Januar gewählt. Das Land steht mit 320 Milliarden Euro bei seinen Gläubigern in der Kreide. Namentlich griff Tsipras Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble an. "Auf der einen Seite haben wir die Sicht, die von Herrn Schäuble angeführt wird: Die Gesetze und Prinzipien, auf die man sich geeinigt hat, werden weiter durchgesetzt, egal ob sie funktionieren." Auf der anderen Seite gebe es die Strategie von EZB-Chef Mario Draghi, was immer nötig sei zu tun, um den Euro zu retten. Diese zweite Sichtweise werde sich durchsetzen.

Syriza wollte, dass der größte Teil des nominalen Werts der öffentlichen Schulden Griechenlands abgeschrieben werde. "Wir fordern Bedingungen für die Rückzahlung, die nicht dazu führen, ein Land in der Rezession zu ersticken und die die Menschen nicht in die Verzweiflung und Armut treiben", schrieb Tsipras.

Schäuble und andere Vertreter der großen Koalition lehnen einen Verzicht auf die Rückzahlung der Schulden strikt ab und fordern die Einhaltung der Reformzusagen. Der deutsche Staat bürgt für gut 50 Milliarden Euro der Hilfskredite an das Mittelmeerland. Am Wochenende hatte der "Spiegel" berichtet, ein Ausscheiden Griechenlands aus dem Euro werde in der Bundesregierung mittlerweile als verkraftbar bewertet. Dies hatte im deutschen Regierungsbündnis eine Debatte ausgelöst. So sagte der SPD-Haushaltsexperte Johannes Kahrs dem "Handelsblatt": "Hier wird ohne Not mit dem Euro-Austritt gezündelt." Ein Ausscheiden Griechenlands würde die deutschen Steuerzahler einen hohen zweistelligen Milliardenbetrag kosten.

Der Präsident des Münchner Ifo-Instituts, Hans-Werner Sinn, hält eine Staatspleite Griechenlands dagegen nur noch für abwendbar, wenn das Land den Euro aufgibt. Tsipras sei einer der wenigen griechischen Politiker, "die die Natur des Problems verstanden haben und deshalb bereit sind, Wagnisse einzugehen". Der Direktor des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW), Michael Hüther, warnte demgegenüber in der "Bild-Zeitung", ein Schuldenschnitt hätte verheerende Folgen für Griechenland.

Der frühere Chef der Europäischen Zentralbank, Jean-Claude Trichet, nannte Tsipras Forderung nach einem Schuldenerlass und einem Ende der schmerzhaften Reformen im TV-Sender "Europe 1" bedenklich. Es sei aber beruhigend, dass Syriza die Euro-Zone nicht verlassen wolle, was sehr dramatisch für das Land wäre.

Nach Einschätzung des Präsidenten des Europaparlaments, Martin Schulz (SPD), ist mehr als fraglich, ob Tsipras seine Vorstellungen überhaupt umsetzen könnte. "Natürlich hat er eine radikale Rhetorik, aber er wird nicht alleine regieren können und für das, was er dort verspricht, sehe ich nicht, wie er eine Mehrheit im Parlament bekommen kann", sagte er im ZDF. Außerdem sei auch Tsipras klar, dass es einen Unterschied zwischen Wahlkampfrhetorik und einem Regierungsprogramm gebe.

Quelle, Hervorhebungen durch mich
 
Hallo - ich möchte NRW nicht rauswerfen!

Es war nur ein Vergleich um die Absurdität aufzuzeigen.
Egal wir können KEIN EUROLAND herauswerfen.
Das entscheiden die Griechen selbst.

Auch das ist durchaus fraglich - ein "einseitiger" Ausstieg aus dem Euro würde vermutlich gegen EU-Recht verstoßen

Griechenland: EU-Kommission: Mitgliedschaft in Eurozone "unwiderruflich" - Politik - Tagesspiegel

:eek:
Stellt sich natürlich die Frage, inwieweit das EU-Recht dann in Griechenland auch durchsetzbar wäre...
:newwer:
 
Tja, kann ja sein das die Kohle für Griechenland sich dem Ende neigt....

Eine neues "Fass ohne Boden" hat sich aufgetan. Die Ukraine. Im letzten Jahr 17 Mrd. Dollar, von der EU bekommen. Gestern eine weitere Kreditsicherungsgarantie über 500 Mio. von der BRD(Steuerzahler) und gleich weiter Forderungen in höhe bis 20 Mrd. erhoben.
Die Ukraine wurde auf caa abgewertet und steht kurz vor der Staatspleite.
Jedoch , 450 Mio Euro sind aus dem Fond für das Militär veruntreut wurden.
 
Meines Erachtens hat die Bundesregierung und auch die Bundeskanzlerin zwar bisher geschwiegen, aber doch nun meiner Meinung nach eindeutig Stellung dazu bezogen, dass sie keinen Austritt Griechenlands aus der Währungsunion wünscht. Woher die Gerüchte dann stammen, dass die "Bundesregierung" einen Austritt Griechenlands für verkraftbar hält - weiß ich nicht - das Gerücht wurde nach "nicht kommentieren" aber nunmehr nicht bestätigt.

Ich kenne keine Äußerung der Bundesregierung (bzw. der ihr angehörenden Politiker) die anderes lautet. ich würde also darum bitten, in zur Zeit eh schon schwierigen (politischen) Zeiten mit diesem Thread nicht Unruhe und teils BEMERKENSWERTE Beiträge von einigen Usern hier hervortreten zu lassen. Einer Änderung des Titels stehe ich sehr positiv gegenüber.

ich möchte mit meinem Beitrag niemanden persönlich angreifen, aber offensichtlich nimmt ja auch der Forenbetreiber ein unbestätigtes Gerücht zum Anlass, seine Münzen werbewirksam zu bewerben. Mag man hierzu stehen wie man will ..........
 
@ caemmy, glaubst du eigentlich alles was die Truppe um Maut-Mutti Merkel erzählt?
 
@ caemmy, glaubst du eigentlich alles was die Truppe um Maut-Mutti Merkel erzählt?

Unabhängig davon, ob ich alles glaube, müsste es meines Erachtens wenn Maut-Vatti Seehofer bzw. Maut-Onkel Dobrindt heißen.

Zudem achtet der Threadersteller auch immer sehr genau darauf, dass es bestätigte Gerüchte sind, die verbreitet werden. Hier wurde ein Gerücht vom Spiegel aufgegriffen und als Zweit-Dritt-Quelle von t-online.de übernommen. Eine Bestätigung des namensgebenden Thread finde ich aber nicht. Mag man mir dieses bitte vorhalten - wäre dann mein Fehler. Darüber hinaus habe ich lediglich eine Bitte geäußert.

Um auf deine Frage abschließend direkt zu antworten. Selbstverständlich glaube ich natürlich nicht alles, was Politiker sagen;) (oder wen oder was meinst Du mit der so genannten "Truppe"?)

Edit:
Danke für die Umwandlung!
Im Übrigen möchte ich Numisfreund für seinen unermüdlichen Einsatz und tiefgründigen Hintergundinfos zu Münzen, Ausgabeanlässen und Sonstigem danken. Ich lese vor allem die (geschichtlichen und zeithistorischen) Hintergundinformationen zu einzelnen Münzen immer sehr gern und freue mich hierüber
 
Zuletzt bearbeitet:
T-Online.de berichtet:

Griechenland und der Euro
"Bild": Planspiele für möglichen "Grexit" in Berlin
07.01.2015, 15:11 Uhr | dpa-AFX

Die Bundesregierung entwickelt angeblich konkrete Strategien für einen möglichen Austritt Griechenlands aus der Eurozone. Das Bundeskanzleramt lasse derzeit Szenarien für einen möglichen Wahlsieg des Linksbündnisses Syriza bei der Parlamentswahl in dem Staat am 25. Januar durchspielen, berichtete die "Bild"-Zeitung unter Berufung auf Regierungskreise.

Sollte das Bündnis um Alexis Tsipras gewinnen und den Reformkurs abbrechen, würde die ausstehende Rate von zehn Milliarden Euro Hilfskrediten nicht an Athen überwiesen werden. Käme es zum Austritt Griechenlands aus dem Euro - dem sogenannten "Grexit", könnte es nach Einschätzung der Regierungsfachleute zudem einen Kunden-Ansturm auf griechische Banken geben, um Euro-Guthaben zu sichern, schrieb die Zeitung.

Ein Kollaps der Institute in dem Land könne die Folge sein. In diesem Fall müsste die EU-Bankenunion womöglich mit Milliardenzahlungen einspringen, hieß es.

Bundesregierung dementiert Pläne

Die Bundesregierung verfolgt nach eigenen Angaben keine Pläne für einen Austritt Griechenlands aus der Euro-Zone.

Regierungssprecher Steffen Seibert sagte am Mittwoch in Berlin, solche Ausarbeitungen lägen der politischen Führung des Kanzleramtes nicht vor. An der politischen Linie habe sich nichts geändert. Es sei wie seit Beginn der Euro-Schuldenkrise weiterhin das Ziel der Bundesregierung, Griechenland "im Euroraum bei der Stabilisierung zu helfen."

Schulz kritisiert "Grexit"-Debatte

Derweil hat EU-Parlamentspräsident Martin Schulz (SPD) die deutsche Debatte über einen möglichen Austritt Griechenlands aus der Euro-Zone kritisiert. Sie stärke die Syriza-Partei und deren Chef Alexis Tsipras. Der "Welt" sagte Schulz: "Die Debatte und die verantwortungslosen Spekulationen über 'Grexit'-Szenarien sind wenig hilfreich. Allen muss klar sein: Ein Ausstieg aus dem Euro steht nicht zur Debatte. Unerbetene Ratschläge, die den Menschen in Griechenland das Gefühl geben, nicht sie entscheiden durch ihre Wahl über ihr Schicksal sondern Brüssel oder Berlin, treiben die Wähler womöglich gerade in die Arme der radikalen Kräfte."

Quelle
 
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