Bundesregierung hält Austritt Griechenlands aus der Währungsunion für verkraftbar
03.01.2015, 19:31 Uhr | t-online.de, dpa
Entgegen ihrer bisherigen Linie ist die Bundesregierung bereit, Griechenland notfalls aus der Eurozone ausscheiden zu lassen. Das berichtet das Nachrichtenmagazin "Spiegel" in seiner neuen Ausgabe. Einem Vorabbericht zufolge halten sowohl Bundeskanzlerin Angela Merkel als auch Finanzminister Wolfgang Schäuble (beide CDU) einen Austritt der Griechen für verkraftbar.
Der Grund dafür seien die Fortschritte der Eurozone seit dem Höhepunkt der Krise im Jahr 2012. Der "Spiegel" beruft sich dabei auf Informationen aus Regierungskreisen. Auch sei die Ansteckungsgefahr für andere Staaten begrenzt, weil Portugal und Irland als saniert gelten.
Mit dem Europäischen Stabilitätsmechanismus (ESM) stehe zudem ein schlagkräftiger Rettungsmechanismus zur Verfügung. Für die Sicherheit großer Kreditinstitute sorge demnach die Bankenunion.
Notfalls "findige Juristen" gefragt
Eine Antwort auf die Frage, wie ein Mitgliedsland die Eurozone verlassen, aber gleichzeitig in der EU bleiben könne, gebe es dem Bericht zufolge noch nicht. "Notfalls klären das findige Juristen", zitiert das Magazin einen hochrangigen Währungsexperten.
Sollte Oppositionsführer Alexis Tsipras nach den Neuwahlen die Regierungsverantwortung in Griechenland übernehmen, den Sparkurs aufgeben und die Schulden nicht mehr bedienen, halte die Bundesregierung ein Ausscheiden des Landes dem "Spiegel" zufolge gar für unausweichlich.
Kein Kommentar aus Kanzleramt und Ministerium
Weder Kanzleramt noch Finanzministerium wollten den Bericht kommentieren. Ein Sprecher des Finanzministeriums verwies auf eine Äußerung Schäubles von Montag. Der CDU-Politiker hatte vor einer Abkehr vom Sparkurs gewarnt: "Wenn Griechenland einen anderen Weg einschlägt, wird es schwierig", erklärte er.
"Neuwahlen ändern nichts an den mit der griechischen Regierung getroffenen Vereinbarungen. Jede neue Regierung muss die vertraglichen Vereinbarungen der Vorgänger einhalten."
Quelle: T-Online
03.01.2015, 19:31 Uhr | t-online.de, dpa
Entgegen ihrer bisherigen Linie ist die Bundesregierung bereit, Griechenland notfalls aus der Eurozone ausscheiden zu lassen. Das berichtet das Nachrichtenmagazin "Spiegel" in seiner neuen Ausgabe. Einem Vorabbericht zufolge halten sowohl Bundeskanzlerin Angela Merkel als auch Finanzminister Wolfgang Schäuble (beide CDU) einen Austritt der Griechen für verkraftbar.
Der Grund dafür seien die Fortschritte der Eurozone seit dem Höhepunkt der Krise im Jahr 2012. Der "Spiegel" beruft sich dabei auf Informationen aus Regierungskreisen. Auch sei die Ansteckungsgefahr für andere Staaten begrenzt, weil Portugal und Irland als saniert gelten.
Mit dem Europäischen Stabilitätsmechanismus (ESM) stehe zudem ein schlagkräftiger Rettungsmechanismus zur Verfügung. Für die Sicherheit großer Kreditinstitute sorge demnach die Bankenunion.
Notfalls "findige Juristen" gefragt
Eine Antwort auf die Frage, wie ein Mitgliedsland die Eurozone verlassen, aber gleichzeitig in der EU bleiben könne, gebe es dem Bericht zufolge noch nicht. "Notfalls klären das findige Juristen", zitiert das Magazin einen hochrangigen Währungsexperten.
Sollte Oppositionsführer Alexis Tsipras nach den Neuwahlen die Regierungsverantwortung in Griechenland übernehmen, den Sparkurs aufgeben und die Schulden nicht mehr bedienen, halte die Bundesregierung ein Ausscheiden des Landes dem "Spiegel" zufolge gar für unausweichlich.
Kein Kommentar aus Kanzleramt und Ministerium
Weder Kanzleramt noch Finanzministerium wollten den Bericht kommentieren. Ein Sprecher des Finanzministeriums verwies auf eine Äußerung Schäubles von Montag. Der CDU-Politiker hatte vor einer Abkehr vom Sparkurs gewarnt: "Wenn Griechenland einen anderen Weg einschlägt, wird es schwierig", erklärte er.
"Neuwahlen ändern nichts an den mit der griechischen Regierung getroffenen Vereinbarungen. Jede neue Regierung muss die vertraglichen Vereinbarungen der Vorgänger einhalten."
Quelle: T-Online
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