Größte Münzpowerseller-Pleite ?

RomanSchneider schrieb:
Ich habe mein Geld eingesetzt und riskiert, um andere zu schützen.

Ja-ja... Der Herr Schneider ist schon ein wahrer Samariter....
 
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Hallo,
zuerst vorab: ich bin von dieser Sache in keiner Weise tangiert, lese den Thread aber seit einiger Zeit mit wachsendem Interesse und ebenfalls wachsendem Unverständnis mit.
Was mir nicht klar ist, ist die Motivation eines -natürlich nur fiktiven- Händlers, der Waren ständig unter Einstandspreis verkauft. Geld kann man wesentlich einfacher durchbringen, da braucht man nicht diesen Aufwand. Nur um "berühmt" zu werden??? Wenn jemand ein Geschäft aufzieht, habe ich immer die Vermutung, dass er daran was verdienen will, sicher soll und schlussendlich muss.
Frage ergo: Ist ein Geschäftsmodell denkbar, das unter den Umständen eine positive Marge zulässt?
1. Möglichkeit: günstiger als zum Weltmarktpreis beschafftes Gold. Aber ein kluger Spruch sagt da schon: "Woher nehmen und nicht ...?" Man muss ja vorsichtig sein, mit allem was als Unterstellung gewertet werden könnte. Ist ja auch rein fachlich schwierig genug, da die, die Gold haben, sich das nur äußerst ungern entwenden lassen und dementsprechende Vorbeugemaßnahmen treffen. Also wahrscheinlich die falsche Fährte.
Variante 1a. Gold von Leuten, die selbst nicht als Verkäufer in Erscheinung treten wollen ("Schwarzgold"). Gibt es sowas? Zweifelhaft, mag im Einzelfall ja mal vorkommen, aber es geht über meine Vorstellungskraft, dass die anfallenden Mengen für kontinuierliche Lieferungen reichen sollten.
Variante 1b. Gold von Leuten, die Sanktionen unterliegen hinsichtlich ihrer Bewegungsfreiheit? Saddam's Familie, Robert Mugabe oder Lukaschenka? Wahrscheinlich hätten die bessere Möglichkeiten.
2. Möglichkeit: Erhöhung der Marge durch Verschlechterung / Verschnitt der Ware? Gold hat eine Wichte von 19,32. Ganz nah dabei liegen Uran mit 19,16 und Wolfram mit 19,25. Früher sind ja schon Leute aufgefallen, die Goldmünzen ausgehöhlt und mit Blei gestopft haben. Gibt's wohl schon seit dem Altertum. Ließ sich aber leicht durch Wiegen oder spätestens durch Tauchwägung feststellen. Aber wenn die Wichtedifferenz so gering ist, wird das schon schwieriger. Der Krügerrand könnte da ja ein dankbares Objekt sein, da er eine Feinheit von 925/1000 (?) und dementsprechend eine geringere Wichte hat.
Hat eigentlich irgendjemand schon mal die unter Weltmarktpreis erhaltenen Goldies untersucht / untersuchen lassen, evtl. mit Röntgenspektrometrie oder einen Geigerzähler darangehalten? Immer nach der alten Weisheit: Alles was zu schön ist, um wahr zu sein, ist auch mit Sicherheit nicht wahr.
Es wäre interessant, könnte einer der glücklichen Auktiongewinner mal Ergebnisse veröffentlichen.
Ich hoffe, niemandem durch diese Ausführungen schlaflose Nächte zu bereiten!
Grüße; collettore
 
Wenn er gefälschte Stücke verkaufen

würde, könnte er diese ja sofort verschicken und muß die Kunden nicht 2 oder 3 Monate warten lassen.

Da es aber in der "Endphase" zu Lieferzeiten von 2-3 Monaten und NICHT-Lieferung kam, liegt die Vermutung nahe, daß Geld oder Ware knapp wurden.

Natürlich hätte auch Fehlorganisation, Überforderung, Krankheit etc. der Grund sein können, - dies alles wurde aber nicht vorgebracht.

Natürlich könnte er das Gold billiger als die VKS und heutigen Preise eingekauft haben, sodaß er immer noch einen Gewinn macht, wenn er es UNTER den heutigen Marktpreisen verkauft. Aber warum sollte er das dauerhaft tun? Und wenn er die Ware früher billiger eingekauft hat, warum liefert er sie dann nicht nach Bezahlung aus?

Insoweit muß sich ein solcher Betreiber den Vorwurf gefallen lassen, er betreibt ein solches Modell, um sich einen hohen Kredit zu verschaffen (durch diese Methode erhält man leicht monatlich 500.000 - 1 Mio Euro). Er kann natürlich darauf hoffen, daß Gold volatil ist und er innerhalb der Kunden-Wartezeit das Gold billiger eindecken kann.
Dies ist allerdings in steigenden Märkten schwierig :))

Schlußendlich tritt ein Vertrauensverlust auch der Hasardeur-Käufer dann auf, wenn Wartezeiten immer länger werden, bei immer mehr Produkten auftreten und die Anazhl der offensichtlichen Lügengeschichten immer höher wird.

Jeder kann mal Pech haben, jeder verschludert mal etwas oder verkauft Ware irrtümlich doppelt.

Wenn aber der Beschwerdefall zum Regelfall wird, stimmt etwas nicht.

Herr Müller hat zum Schluß vom Todesfal in der Familie über verlorene DHL-Pakete bis hin zum Angestellten, der etwas vergessen haben soll, alle möglichen Geschichten erzählt.

Letztendlich blieb die Diskrepanz zwischen Aussage und Realität.
auch heute noch ist seiner Homepage zu entnehmen "Alle Fälle werden regulär abgearbeitet" o.ä.

Darüber können Kunden, die seit 2 Monaten bezahlt haben, aber keine Ware gesehen haben, wohl nicht mehr lachen.

3 Goldtranchen wurden von Münzsachverständigen eingehend untersucht, diese waren echt und beanstandungsfrei.

Die Gerichte und die Staatsanwaltschaft werden zu prüfen haben, welches System ioder welcher Versuch dahinter lag. Mit einem einfachen "Das ist mir wohl über den Kopf gewachsen" ist das sicher nicht erklärt.

--

Typische Schneeballsystembetreiber sind oft nur bauernschlau, aber schlechte Mathematiker und schlechte Betriebswirtschaftler:

Wenn man vorhat, sich durch solche großen Goldverkäufe einen Kredit zu verschaffen, muß man große Mengen Ware anbieten. Dies macht im Edelmetallbereich Kunden vorsichtig und senkt auch den im Auktionsbereich erzielbaren Preis. Dadurch verkaufe ich unter Einstandspreisen. Die entstehende Lücke muß man durch immer mehr Verkäufe in immer kürzeren Abständen decken. Durch das damit steigende Angebot fällt der erzielte Preis noch mehr. Durch das dann ausserordentlich stark steigende Angebot erziele ich aber auch die Aufmerksamkeit von Kritikern, die durch Warnungen für noch niedrigere Preise sorgen. Schlußendlich muß ich jeden Tag ein solch großes Rad drehen, daß man es auch schon organisatorisch gar nciht mehr handeln kann. Der Kundendruck durch Beschwerden wird immer größer, die erzielten Preise immer niedriger, dies kann man nur durch längere Lieferzeiten ausgleichen. Wenn dann noch Ablaufhemmungen wie Sperren durch Ebay und damit ein Mittelzuflußstop hinzukommen, ist das Zusammenbrechen des Schneeballsystems vorprogrammiert. Die entstandene Lücke lässt sich sogar relativ exakt berechnen und führt (ohne kapitalzufluss von aussen) dazu, daß ein teil der kunden nicht beliefert wird.

Ob im hier vorliegenden Fall ein Schneeballsystem mit oder ohne Betrugsabsicht vorliegt oder auch nicht, mögen die Staatsanwälte eruieren.

Gleichsam werden sie eruieren, wo vereinnahmte Kundengelder sind. Ob diese nur für den Unterschied zwischen EK und VK oder auch für Lebenswandel, Spielbankbesuche, Pokerabende etc verbraucht worden sind. Vielleicht war ja auch alles ordnungsgemäß und wir sind nur etwas überempfindlich. Eine eidesstattliche Versicherung deutet aber nicht darauf hin.

--
Die Gier vieler Ebay-Käufer ist aber so groß, daß ich annehme, daß ein Nachahmer sicherlich spielend leicht 500.000€ erwirtschaften könnte.
Doof ist nur, daß er anschliessend in den Knast geht und auch zivilrechtlich das Geld zurückzahlen muß. Ein entsprechender Titel verjährt in 30 Jahren.
 
ich hatte mal einen Titel gegen einen Schuldner mit eV. Er lebte in Villa, fuhr Mercedes etc. Gehörte alles der (in Gütertrennung mit ihm lebenden) Ehefrau und war somit nicht verwertbar. Die wiederum hatte das Geld wohl von einem ausländischen Gönner geschenkt bekommen, wo ein einfacher Brief den Behörden wohl ausreichte da nicht weiter nachzuhaken.
Im Übrigen kann man sich ja als Unternehmer auch ein Gehalt bewilligen, solange Liquidität vorhanden ist. Dieses Geld ist dann ja zunächst rechtmäßig vereinnahmt... usw.
 
elwin, frag mal viele Unternehmer, die Forderungen gegen Privatpersonen haben und ihr Geld nie wiedersehen.

Da ist auch jeder schuld nur die Leute selbst nicht.
 
Herr Müller hat zum Schluß vom Todesfal in der Familie über verlorene DHL-Pakete bis hin zum Angestellten, der etwas vergessen haben soll, alle möglichen Geschichten erzählt.
Solche Geschichten hat er einem Kollegen von mir schon im Jahr 2004 (oder Anfang 05) erzählt, der wochenlang auf seine Ware warten musste. Ich selber habe daraufhin lieber die Finger von den Angeboten dieses Anbieters gelassen.
 
...

Statt eines Verlustes habe ich 500 Euro an seinen Münzen verdient, weil er sie drastisch unter Marktpreis abgegeben hat, - dies zeigt aber auch, daß dieses Geschäftsmodell für den Dauerbetrieb nur bedingt geeignet ist.

Hallo Herr Schneider,
ich hoffe, Sie haben ihn wenigstens positiv bewertet:D
 
Ich wünsche keinem hier schreibenden Großhändler oder Händler, auch Roman nicht, daß man über ihn mal solche Pleite-Geschichten schreibt.

Aus meiner beruflichen Erfahrung kenne ich viele Fälle, bei denen einer den Mund sehr voll genommen hat und einige Zeit später ging es ihm genauso.
 
Statistisch gesehen und der menschlichen Natur folgend, trifft es Unternehmer, die den Mund bei vielen Gelegenheiten allzu voll nehmen, öfter als die ruhigen anderen. Das ist meine Erfahrung, und ich habe auch schon einige den Bach hinunter gehen sehen. :cool:
 
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