Gültige Währung in Berlin um 1888/1889

Der lebt sogar jetzt noch. In meinem Bekanntenkreis sagen immer noch viele Leute "Groschen" zum 10 Cent Stück.
Ich sage absichtlich im Zahlungsverkehr immer zum 10 Centstück Groschen. Macht zwar sonst kaum einer mehr, aber eigentlich alle kommen mit der Bezeichnung klar.

Gehört zwar nicht zur Numismatik, das gleiche mache ich mit dem Sonnabend, so wie bei uns der Tag vor Sonntag mal genannt wurde. ;)
 
der Tag vor Sonntag

Ach, Du meinst den Samstag? ;) Ist auch hier im Rheinland üblich; allerdings fällt das für mich unter Regionalismen. So wie in einigen Städten eine Tram fährt und anderswo eine Straßenbahn, gibt's halt einen Samstag und einen Sonnabend. Wobei auch letzterer gesprochen meist nur zwei Silben hat.

Was die Gültigkeit des Talers im Deutschen Reich angeht: Die endete nicht mit der Einführung der Mark, sondern – wie schon von @FooFighter erwähnt, erst 1907/1908. Neue Münzen mit dem Nennwert x Taler wurden zwar nach der Reichsgründung nicht mehr geprägt, aber etwas mehr als umgangssprachlich war der Status wohl doch.
 
Mal zurück zu den Vereinstalern...
Wenn die seit Reichsgründung nicht mehr geprägt wurden, aber bis 1907 im Umlauf waren, müssten die doch gegen Ende ziemlich abgegrabbelt gewesen sein. Wenn ich mich aber so umschaue, dann scheinen Vereinstaler, wo sie im Verkauf angeboten werden, mir im Schnitt eher besser erhalten zu sein als die 2-und 5-Markstücke des Kaiserreichs. Wurden die "schlechten" Exemplare irgendwann zwischen 1871 und 1907 schon "rausgefischt" und eingeschmolzen? Oder täuscht mein Eindruck?
 
Mal zurück zu den Vereinstalern...
Wenn die seit Reichsgründung nicht mehr geprägt wurden, aber bis 1907 im Umlauf waren, müssten die doch gegen Ende ziemlich abgegrabbelt gewesen sein. Wenn ich mich aber so umschaue, dann scheinen Vereinstaler, wo sie im Verkauf angeboten werden, mir im Schnitt eher besser erhalten zu sein als die 2-und 5-Markstücke des Kaiserreichs. Wurden die "schlechten" Exemplare irgendwann zwischen 1871 und 1907 schon "rausgefischt" und eingeschmolzen? Oder täuscht mein Eindruck?
So ist es. Deswegen wurden sie 1997 endgültig abgeschafft und erst mit diesem Schritt die reine Goldwährung verwirklicht.
Laut der Nummer 2 /1908 der Zeitschrift" Die deutschen Reichsmünzen " des Münzenhändlers, Numismatikers und Münzlobbyistent Alexander Kummer begann der Einzug der Thaler mit der Verordnung vom 1. 10.1907. Für den Umtausch an allen öffentlichen Kassen war eine Frist bis zum 30.09.1908 gesetzt.
Am 26.06.1908 beschloss der Bundesrat die Einführung des Dreimarkstückes. Die erste Ausgabe der neuen Dreimarkstücke erfolgte am 21.10.1908 mit den Stücken preussischen Gepräges, die übrigen Bundesstaaten folgten später, da es Lieferschwierigkeiten gab. Berlin schaffte es nicht, den übrigen Prägeanstalten die notwendigen Urmatritzen zügig genug zur Verfügung zu stellen.
 
Neue Münzen mit dem Nennwert x Taler wurden zwar nach der Reichsgründung nicht mehr geprägt, ...

Dem muss ich widersprechen. :)

Gedenkdoppeltaler auf die Goldene Hochzeit 1872 - ausgegeben ab 19.03.1873

Doppeltaler Sachsen 1872.jpg


Allerdings waren Gedenkmünzen auch noch erlaubt. Jaeger schreibt zu dieser Münze (J. 133):

Die Doppeltaler wurden ab 19.03.1873 ausgegeben. Sie sind in den vom Königreich Sachsen an die übrigen Münzvereinsstätten mitgeteilten Prägenachweisen nicht aufgeführt und im "Bracteatenbuch" unter "Medaillen" geführt. Trotzdem war Nr. 133 auch wegen der Wertangabe in der Randschrift eine kursfähige Denkmünze. Das Reichsgesetz vom 07.12.1871 besagt in § 10: "Eine Ausgabe von Silbermünzen, mit Ausnahme von Denkmünzen, findet bis auf weiteres nicht statt." Darunter fallen auch die 1872 oder 1873 geprägten verschiedenen Siegestaler, d. h. auch diejenigen der anderen Staaten.
 
Die Verwendung des Wortes " Taler " ist rein umgangssprachlich zu verstehen. Die einzige offizielle Recheneinheit war die Mark. Im Volksmund lebte der Taler allerdings weiter. So heisst es in der zweiten Strophe des Gassenhauers " Im Grunewald ist Holzauktion " von 1892 :
Nicht zu vergessen das Kinderlied, mit dem man noch in übertragenem Sinne (als Umlaufmünze) 1933 für die Sparkasse Werbung machte.

Taler, Taler, du musst wandern,
von der einen Hand zur andern.
Das ist schön, das ist schön,
Taler lass dich ja nicht seh’n.
 
So ist es. Deswegen wurden sie 1997 endgültig abgeschafft und erst mit diesem Schritt die reine Goldwährung verwirklicht.
Laut der Nummer 2 /1908 der Zeitschrift" Die deutschen Reichsmünzen " des Münzenhändlers, Numismatikers und Münzlobbyistent Alexander Kummer begann der Einzug der Thaler mit der Verordnung vom 1. 10.1907. Für den Umtausch an allen öffentlichen Kassen war eine Frist bis zum 30.09.1908 gesetzt.
Am 26.06.1908 beschloss der Bundesrat die Einführung des Dreimarkstückes. Die erste Ausgabe der neuen Dreimarkstücke erfolgte am 21.10.1908 mit den Stücken preussischen Gepräges, die übrigen Bundesstaaten folgten später, da es Lieferschwierigkeiten gab. Berlin schaffte es nicht, den übrigen Prägeanstalten die notwendigen Urmatritzen zügig genug zur Verfügung zu stellen.
Du meinst sicher 1907... ;)
 
Mal zurück zu den Vereinstalern...
Wenn die seit Reichsgründung nicht mehr geprägt wurden, aber bis 1907 im Umlauf waren, müssten die doch gegen Ende ziemlich abgegrabbelt gewesen sein. Wenn ich mich aber so umschaue, dann scheinen Vereinstaler, wo sie im Verkauf angeboten werden, mir im Schnitt eher besser erhalten zu sein als die 2-und 5-Markstücke des Kaiserreichs. Wurden die "schlechten" Exemplare irgendwann zwischen 1871 und 1907 schon "rausgefischt" und eingeschmolzen? Oder täuscht mein Eindruck?
Ich meine irgendwo gelesen zu haben, daß alle Taler, die bei Reichsbankstellen eingezahlt wurden, nicht wieder verausgabt,
sondern der Reichsbank in Berlin zugeführt werden mußten. So wollte man diese Münzen aus dem Umlauf bekommen, um
der Mark schnellstmöglich den Weg frei zu machen. Das war auch mit ein Grund für den riesigen Silbervorrat, dessen Ver-
wertung sich so schwierig gestaltete.
Die heute noch vorhandenen werden also wohl nie eine Reichsbankstelle von innen gesehen haben, und wenn ja, warum
nicht an fragende Sammler doch wieder herausgegeben worden sein.
 
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