Stark beschädigte 10, 20, 50 Cent - Diskussion (ehemals "Gussfälschungen?")

Über ein halbes Jahr habe ich diese hier als "Gussfälschungen" bezeichneten Münzen gesammelt - insgesamt sind folgende Münzen zusammengekommen:

10 Cent
1x Italien 2010 4,04g
1x Niederlande 2001 4,01g
1x Deutschland 2002 A 4,08g
1x Deutschland 2002 D 4,09g
1x Deutschland 2002 G 3,97g
2x Deutschland 2002 J 4,05g 3,97g

20 Cent
2x Frankreich 2007 5,67g 5,69g
1x Belgien 2002 5,68g
1x Deutschland 2002 D 5,45g
1x Deutschland 2002 F 5,46g
1x Deutschland 2002 5,60g (Prägebuchstabe nahezu unlesbar, ich tippe aber auf ein J)

50 Cent
1x Belgien 1999 7,73g
1x Deutschland 2002 7,64g (auch hier kaum zu lesen, aber ich tendiere zu D)

SAM_9770.JPG SAM_9775.JPG

SAM_9767.JPG SAM_9777.JPG

Keine dieser Münzen zeigt ansatzweise eine magnetische Reaktion.
Wie man der obigen Aufzählung entnehmen kann, sind alle Münzen untergewichtig, nicht eine der 15 Münzen weißt mindestens das Soll-Gewicht auf. Das entspricht auch der sehr sehr abgenutzten Erscheinung der Münzen, spricht aber nicht zwingendermaßen gegen Fälschungen. (Trotzdem erstaunlich, dass 20-Cent-Stücke die über 0,25g unter Soll-Gewicht liegen, nicht herausgefischt werden).

Nun zur Optik der Münzen: Der Hauptgrund zur Annahme, dass es sich hierbei um Gussfälschungen handelt, war, dass sich auf den Münzen erhabene (oder eher aufgewölbte) Stellen befinden, die sich normalerweise nicht an dieser Stelle auf dem Münzbild befinden. Von meinen gezeigten Münzen befindet sich eine größere solche Erhebung nur auf der belgischen 20-Cent-Münze, die anderen Münzen weißen hingegen deutliche Einkerbungen (sehen wie kleine Krater aus) auf.
Hier das vergrößerte Bild dieser Erhebung:
SAM_9778.JPG
Mich erinnert diese "Beule" an die Blasen, die die Kupfer-Schicht der 1-, 2- und 5-Cent-Münzen wirft, wenn man die Münze mit einer Säure (die stark genug ist) behandelt. Folglich könnte es sich um (chemisch) gereinigte Münzen handeln, da auch Nordisches Gold einen sehr hohen Kupferanteil enthält. (Man möge mich korrgieren, falls ich hier falsch liege, meine Chemie-Kenntnisse sind leider nicht die besten.)

Was mir bei der Optik auch noch aufgefallen ist: Die Münzen (die ja aus unterschiedlichen Prägestätten stammen) weisen das für die jeweilige Prägestätte typische Prägebild auf (sehr schön bei den italienischen, französischen und belgischen Münzen zu sehen).

Dadurch komme ich zu meinem Fazit: Es handelt sich hierbei um ausrangierte, aber echte Münzen, die im großen Stil (chemisch) gereinigt wurden und nun auch im großen Stil hier in den Umlauf gebracht werden. (Diesen Sommer habe ich eimmal gleich 3-4 Münzen auf einmal bei einer großen amerikanischen Fast-Food-Kette im Wechselgeld gehabt).
 
Gerade fällt mir ein das Gußeisen schwingungsdämpfender ist - ein Grund wieso Maschinenbetten auch aus Gusseisen sind.
Also müsste doch dann der Klang dieser Gussfälschungen sich doch anders anhören als eine echte Münze wenn man die auf eine härtere Fläche fallen lässt.

Lightning
könntest du mal so eine Klangprobe bei Möglichkeit machen und sagen, ob die Klänge zu echten Münzen tatsächlich unterschiedlich sind? Meine Gussfälschungen habe ich leider nicht mehr, sonst hätte ich die Klangprobe selber gemacht.
 
Über ein halbes Jahr habe ich diese hier als "Gussfälschungen" bezeichneten Münzen gesammelt - insgesamt sind folgende Münzen zusammengekommen:

10 Cent
1x Italien 2010 4,04g
1x Niederlande 2001 4,01g
1x Deutschland 2002 A 4,08g
1x Deutschland 2002 D 4,09g
1x Deutschland 2002 G 3,97g
2x Deutschland 2002 J 4,05g 3,97g

20 Cent
2x Frankreich 2007 5,67g 5,69g
1x Belgien 2002 5,68g
1x Deutschland 2002 D 5,45g
1x Deutschland 2002 F 5,46g
1x Deutschland 2002 5,60g (Prägebuchstabe nahezu unlesbar, ich tippe aber auf ein J)

50 Cent
1x Belgien 1999 7,73g
1x Deutschland 2002 7,64g (auch hier kaum zu lesen, aber ich tendiere zu D)

Anhang anzeigen 120206 Anhang anzeigen 120207

Anhang anzeigen 120205 Anhang anzeigen 120208

Keine dieser Münzen zeigt ansatzweise eine magnetische Reaktion.
Wie man der obigen Aufzählung entnehmen kann, sind alle Münzen untergewichtig, nicht eine der 15 Münzen weißt mindestens das Soll-Gewicht auf. Das entspricht auch der sehr sehr abgenutzten Erscheinung der Münzen, spricht aber nicht zwingendermaßen gegen Fälschungen. (Trotzdem erstaunlich, dass 20-Cent-Stücke die über 0,25g unter Soll-Gewicht liegen, nicht herausgefischt werden).

Nun zur Optik der Münzen: Der Hauptgrund zur Annahme, dass es sich hierbei um Gussfälschungen handelt, war, dass sich auf den Münzen erhabene (oder eher aufgewölbte) Stellen befinden, die sich normalerweise nicht an dieser Stelle auf dem Münzbild befinden. Von meinen gezeigten Münzen befindet sich eine größere solche Erhebung nur auf der belgischen 20-Cent-Münze, die anderen Münzen weißen hingegen deutliche Einkerbungen (sehen wie kleine Krater aus) auf.
Hier das vergrößerte Bild dieser Erhebung:
Anhang anzeigen 120209
Mich erinnert diese "Beule" an die Blasen, die die Kupfer-Schicht der 1-, 2- und 5-Cent-Münzen wirft, wenn man die Münze mit einer Säure (die stark genug ist) behandelt. Folglich könnte es sich um (chemisch) gereinigte Münzen handeln, da auch Nordisches Gold einen sehr hohen Kupferanteil enthält. (Man möge mich korrgieren, falls ich hier falsch liege, meine Chemie-Kenntnisse sind leider nicht die besten.)

Was mir bei der Optik auch noch aufgefallen ist: Die Münzen (die ja aus unterschiedlichen Prägestätten stammen) weisen das für die jeweilige Prägestätte typische Prägebild auf (sehr schön bei den italienischen, französischen und belgischen Münzen zu sehen).

Dadurch komme ich zu meinem Fazit: Es handelt sich hierbei um ausrangierte, aber echte Münzen, die im großen Stil (chemisch) gereinigt wurden und nun auch im großen Stil hier in den Umlauf gebracht werden. (Diesen Sommer habe ich eimmal gleich 3-4 Münzen auf einmal bei einer großen amerikanischen Fast-Food-Kette im Wechselgeld gehabt).

Ganz meiner Meinung...

Beste Grüße
michel008
 
Was haltet ihr von diesem Schätzchen, dass ich diese Woche im Wechselgeld hatte?
Im Bereich des Schriftzuges "Cent" ist eine deutliche Erhebung. Die Münze ist aber nur minimal gebogen. Damit lässt sich die Erhebung nicht erklären.
Gewicht: ca. 4,09 g.

20161015_124355.jpg 20161015_124409.jpg 20161015_124506.jpg 20161015_124523.jpg
 
Servus!

Auch wenn es sich bei meinem Fund um 1€ handelt, passt es denke ich hier ganz gut rein und ein neuer Thread wäre überflüssig.

Ich habe heute dieses interessante Exemplar eines irischen 1€ Stücks aus dem Jahr 2002 erhalten. Ich vermute, dass es sich hierbei um eine Fälschung handelt. Die Furchen und die seltsam raue Oberfläche sieht nicht wie die einer normalen abgenudelten Umlaufmünze aus. Kann das jemand bestätigen (siehe Bilder im Anhang)? Eine genaue Wage zum nachmessen des Gewichtes habe ich leider nicht.

Das kuriose dabei ist, dass ich Münze nicht etwas vom Dönerladen nebenan habe, sondern aus einer Münzrolle aus dem Bankautomat der Volksbank.
 

Anhänge

  • IMG_20161024_192856-01.jpeg
    IMG_20161024_192856-01.jpeg
    1,8 MB · Aufrufe: 397
  • IMG_20161024_192834-01.jpeg
    IMG_20161024_192834-01.jpeg
    3,3 MB · Aufrufe: 419
  • IMG_20161024_192726-01.jpeg
    IMG_20161024_192726-01.jpeg
    3,2 MB · Aufrufe: 445
  • IMG_20161024_192749-01.jpeg
    IMG_20161024_192749-01.jpeg
    3,6 MB · Aufrufe: 423
  • IMG_20161024_193037-01.jpeg
    IMG_20161024_193037-01.jpeg
    2,8 MB · Aufrufe: 391
  • IMG_20161024_193054-01.jpeg
    IMG_20161024_193054-01.jpeg
    2,4 MB · Aufrufe: 385
Neulich habe ich auch ein 20 Cent Stück gefunden welches möglicherweise eine Gußfälschuing sein könnte.
Hier mal ein paar Fotos:
CIMG2555.JPG
CIMG2557.JPG
CIMG2561.JPG
 
So richtig echt ist der auch nicht....?

Leichte Stempeldrehung, flaues Prägezeichen (sieht nach D aus).
 

Anhänge

  • 50cB.jpg
    50cB.jpg
    239,8 KB · Aufrufe: 323
  • 50cW.jpg
    50cW.jpg
    227,4 KB · Aufrufe: 298
Hi,
ich bin auch langsam der überzeugt, daß es sich um behandelte Münzen handelt. Es kann mir nicht vorstellen, das sich diese Art von Geschäft rentiert, besonders bei den 10 Cent Stücken. Auch wenn man 10 Millionen davon anfertigen würde, würden Material- und Herstellungskosten, dazu der hohe logistische Aufwand der Verteilung aufgrund des Gewichts, den Gewinn dermaßen schmälern. Und wie will man 10 Millionen dieser Stücke möglichst unentdeckt in den Umlauf bringen?? Das muss ja Jahrzehnte dauern. Dazu macht mich dieses 2 Euro stutzig. Ich halte es für behandelt aber halt echt. Bild 3 zeigt den Rand gegenüber einer Fälschung, wobei die Fälschung sehr offensichtlich ist (Bild 4).
 

Anhänge

  • 20161220_234234.jpg
    20161220_234234.jpg
    872,6 KB · Aufrufe: 386
  • 20161220_234245.jpg
    20161220_234245.jpg
    857,8 KB · Aufrufe: 391
  • 20161220_234427.jpg
    20161220_234427.jpg
    634,4 KB · Aufrufe: 390
  • 20161220_234257.jpg
    20161220_234257.jpg
    752,7 KB · Aufrufe: 382
Ich sehe das anders. Ich glaube, dass es sich bei den meisten der hier geposteten Exemplare tatsächlich um Gussfälschungen aus Fernost, Südosteuropa oder Afrika handelt.

Was spricht meiner Meinung nach dafür?

(1) Die Münzen weisen alle Merkmale auf, die typisch sind für Gussfälschungen: flaues Münzbild, Gussblasen, porige/narbige Oberfläche, andere Farbe, Untergewicht, kleinerer Durchmesser…​

(2) Die „Münzen“ sind oft schwarz angelaufen. Dabei dürfte es sich um Kupfer-(II)-Oxid handeln, welches entsteht, wenn man Kupfer (oder eine kupferreiche Legierung) bis auf Rotglut an der Luft erhitzt. Diese „Münzen“ wurden folglich einer sehr hohen Temperatur ausgesetzt, sodass sich schwarzes Kupfer-(II)-Oxid bilden konnte. Beim herkömmlichen Prägevorgang ist dies nicht der Fall.​

(3) Ich habe noch nie davon gehört, dass Münzen gereinigt und dann wieder in Umlauf gegeben werden. Ausrangierte Münzen werden m.W. entwertet und wieder eingeschmolzen. Eine Anfrage bei der Bundesbank würde ganz sicher genau das ergeben.​

(4) Angenommen, die Münzen werden tatsächlich gereinigt: Warum sollte eine Säure dafür verwendet werden, welche die Münzen so dermaßen beschädigt? Jede Hausfrau kennt bessere Mittel!​

(5) Messingguss ist kinderleicht und seit der Antike bekannt. Messing schmilzt bereits bei 900°C.​

(6) Es ist kein Minusgeschäft. Kupfer kostet auf dem Weltmarkt zur Zeit etwa 5200 Euro/t. Das ergibt 0,52 Cent/g. Bei einer 7,8 g schweren 50-Cent-Münze bewegen sich die Materialkosten bei etwa 4,1 Cent. Natürlich gibt es noch einen Arbeitsaufwand. Bedenkt man jedoch, dass auch heute noch viele Menschen mit weniger als einem US-Dollar pro Tag auskommen müssen, erscheint die Münzfälschung durchaus lohnenswert.​

(7) Warum fälscht man 10-Cent Münzen, wenn man auch 50-Cent-Münzen fälschen kann? Dazu weiß ich ehrlicherweise auch keine Antwort. Vielleicht ist die Herstellung durch den kleineren Durchmesser leichter… Gegenfrage: Warum findet man soviele „gereinigte“ 10-, 20- und 50-Cent Münzen, aber keine "gereinigten" 1-, 2-, und 5- Cent-Münzen und nur äußerst wenige 1- und 2-Euro-Münzen? Das liegt wohl daran, dass diese Münzen gar nicht gereinigt werden, sondern tatsächlich gegossen wurden. Bei 1-,2- und 5-Cent Münzen lohnt sich das nicht. Bei 1-und 2-Euro-Münzen ist es durch das Bimetall ungleich schwieriger.​

(8) Der Euro ist eine internationale Währung und über die Grenzen der Eurozone hinaus anerkannt, sodass er oftmals als Zweitwährung kursiert. Die gegossenen Münzen müssen also gar nicht unbedingt erst bis nach Europa geschifft werden, sondern können viel mehr gleich vor Ort unbedarften Menschen untergejubelt werden.​

(9) Nach der Münzprägung werden Münzen peinlichst genau auf Prägefehler überprüft. Warum sollten dann „gereinigte Münzen“ in solch schlechter Qualität von offizieller Seite aus in Umlauf gebracht werden? Niemand würde sich mehr die Mühe machen, Münzen ordentlich zu prägen. Wir hätten schnell schlechtere Münzqualität als die belgische und es würde nur so von Fehlprägungen im Umlauf wimmeln.

(10) Wie in einem früheren Beitrag von mir zu sehen, weist selbst eine 20-Cent-Münze, die in Salpetersäure angelöst wurde, ein schärferes Münzbild auf, als viele der hier geposteten Münzen. Prägejahr und -buchstabe waren noch ohne Probleme zu erkennen. Und diese Münze war nach dem Säurefraß sogar um ganze 1,1 g leichter!​

Nun noch etwas zur Chemie:

Starke Säuren sind dadurch gekennzeichnet, dass sie leicht Protonen abgeben. Salzsäure ist eine solch starke Säure. Wie in einem früheren Beitrag von mir zu sehen, ist Salzsäure nicht in der Lage, eine Münze aus Nordischen Gold (89% Kupfer) anzugreifen. Das liegt daran, dass Kupfer in der Elektrochemischen Spannungsreihe edler ist als Wasserstoff und daher nicht von H+ oxidiert werden kann. Um Kupfer zu lösen, muss es aber zunächst oxidiert werden. Das kann durch eine oxidierende Säure geschehen, wie es die Salpetersäure ist oder durch Zugabe eines Oxidationsmittel wie beispielsweise Wasserstoffperoxid. Dabei wirft Kupfer aber keine Blasen (es wird nicht weich), sondern es findet an der Kupferoberfläche eine chemische Reaktion statt, bei der Kupfer oxidiert und das Oxidationsmittel reduziert wird. Hierbei wird ein Gas frei (Schwefeldioxid bei Schwefelsäure, Stickstoffmonoxid bei Salpetersäure, Wasserstoff bei Wasserstoffperoxid und Salzsäure)…
 
Zurück
Oben
Sie nutzen einen Adblocker

Sicherlich gibt es Seiten im Internet, die es mit Werbung übertreiben. Dieses Seite gehört nicht dazu!

Aus diesem Grunde bitte ich Sie, Ihren Adblocker zu deaktivieren. Danke!

Ich habe den Adblocker für diese Seite ausgeschaltet