Hat mich der „Aschaffenburger“ nicht mehr lieb, oder .....?

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Die Euro Sammelei habe ich irgendwann im Frühjahr 2002 begonnen, nachdem ich in meinem Wechselgeld ein 20 Cent-Stück aus Italien fand. Fortan sammelte ich alle ausländischen Euromünzen aus dem Umlauf, die ich erwischen konnte.

Leider fand ich von einigen Ländern gar keine Münzen im Umlauf, dafür stieß ich aber Ende August in einer großen deutschen Sonntagszeitung auf die Anzeige eines Münzen-Konditors aus Bayern. Dieser Münzen-Konditor bot einen kompletten Euro Kursmünzensatz der Niederlande („Königliche Erstausgabe zum Spitzenpreis“) zum Preis von 5 € an.
Abgebildet waren alle Nominale aus dem Prägejahr 1999. Na ja, zu dem Preis kann ich nicht viel falsch machen, dachte ich und habe bestellt.

Keine 4 Wochen später wurde meine Bestellung geliefert. Die Münzen lose in einem kleinen Plastiktütchen mit nummeriertem Echtheitszertifikat. Auf dem Zertifikat stand u.a.

1. „Sammeln mit Gewinn. Der günstige Vorteilspreis und die hohe Qualität sprechen für sich.“
2. „Sammeln mit Garantie. Dieses Dokument verbürgt Ihnen die exzellente Güte und Detailtreue Ihrer Sammlerrarität.“
3. „Sammeln mit Generationen-Garantie. Dieses Dokument garantiert Ihnen die bleibende historische Bedeutung Ihres Sammlerstückes – ein Leben lang.“

Zusätzlich war noch so ein praktisches Pappalbum dabei, in welches man die Münzen eindrücken kann. (Das kostet ja schon alleine 19,95 € ohne Münzen, war aber gratis mit dabei.)

So weit, so gut, aber von den Münzen war ich enttäuscht. Die 1, 2 und 5 Cent Münzen waren o.k. aber die restlichen müssen monatelang im Umlauf gewesen sein. Außerdem waren nicht alle aus dem Jahr 1999 (wie vorgegaukelt).

Also tat ich dem Münzen-Konditor aus Bayern schriftlich meinen Unmut kund.

Sehr geehrter Herr Dr. G. Öde,
Vielen Dank für die Lieferung meiner Bestellung. Leider musste ich feststellen, dass der Erhaltungsgrad der Münzen nicht meinen Vorstellungen entspricht und die Münzen aus verschiedenen Prägejahren stammen.
Da mich die Qualität Ihrer Lieferung im Sinne eines „Test-Angebotes“ bzw. „Neukundenangebot“ mit der Option auf weitere Lieferungen, nicht überzeugt hat, bitte ich Sie hiermit mir keine weiteren Münzen zuzusenden.

Mit freundlichen Grüßen
siepie

Vier Tage später waren dann 3 weitere „KMS“ in meinem Briefkasten. Im beigefügten Schreiben stand irgendwas von:
...blahblah kostengünstig wie möglich...blahbla Porto zu sparen ..blahblah in einer Sendung mehrere Exponate ...blahblah Sammlung schneller vollständig usw.
Für die eingetüteten KMS aus Österreich und Belgien wollte er je 13,55 €, für den aus Griechenland 15,25 € haben, zuzüglich Porto & Versicherung 4,40 €.

Weitere 12 Tage später erhielt ich endlich folgende Antwort:

Sehr geehrter Herr siepie,
Wir bedanken uns ganz herzlich für Ihr Schreiben, das wir heute gerne beantworten. Hiermit möchten wir Ihnen mitteilen, dass die „Raritäten Euro-Kursmünzen“ zum Teil aus bankfrischen und zum Teil aus Umlaufmünzen sowie aus verschiedenen Jahrgängen bestehen.

Die anderen Münzen hatte ich in der Zwischenzeit wieder zurückgeschickt.
Und obwohl ich mein Abo stornierte, muss mich der Münzen-Konditor wohl doch ins Herz geschlossen haben, denn er schickte mir jede Woche einen Brief in einem hellblauen Umschlag. Manchmal sogar zwei pro Woche. In seinem Schriftverkehr blieb er mir gegenüber immer sehr höflich, einmal schrieb er:

Sehr geehrter Herr siepie,
Heute fand ich eine Notiz auf meinem Schreibtisch, auf der stand, dass Sie einer meiner besten Kunden sind ...blahblah ...mir gelungen diese äußerst seltenen Münzen ...blahblah ...nur für meine bevorzugte Kundschaft ...blahblah ...Vorzugsreservierung ...blahblah ...Gutschrift bestätigt ...blahblah usw.

Mit freundlichen Grüßen Ihr
Dr. Michael G. Öde

Ich wunderte mich, wie es ihm immer wieder gelang, ganze Serien solch seltener, kostbarer Münzen aufzutreiben, z.B. vergoldete Münzen aus den versch. Währungen vor der Euro-Einführung, eingefügt in eine größere Silber PP-Medaille oder Michael Schumacher Münzen in Silber, oder sogar in Farbe, oder sogar ganz seltene 500 Dollar Münzen aus der Republik Liberia, oder oder oder

Nun gut, Ich muss gestehen, dass der Briefwechsel vielleicht etwas einseitig war und nicht so intensiv meinerseits. Aber zu meiner Rechtfertigung kann ich anbringen, dass ich irgendwann auf dieses Forum gestoßen bin. Hier erfuhr ich, dass in Monaco nicht nur Reiche Leute leben und einmal im Jahr ein Formel 1 Rennen stattfindet, dass San Marino nicht nur in Italien ist und einmal im Jahr ein Formel 1 Rennen veranstaltet, dass im Vatican nicht nur der Papst wohnt, sondern, das diese drei eben genannten Kleinstaaten auch Münzen prägen.

Ihr müsst mich verstehen, ich hatte von da an viele Briefe zu schreiben um in diesen Kleinstaaten auf mich aufmerksam zu machen. Das gestaltete sich nicht immer ganz einfach, da mein letzter Englisch-Unterricht schon 18 Jahre zurück lag und ich meine Englisch-Kenntnisse seither sträflich vernachlässigt hatte. So fand ich einfach keine Zeit mehr mit Herrn Dr. G. Öde zu korrespondieren.

Zu meinem Bedauern ist mir jetzt aufgefallen, dass er mir schon lange nicht mehr geschrieben hat. Ich frage mich jetzt, ob ich ihn verärgert habe, weil ich auf seine Briefe nicht mehr geantwortet habe. Ich mache mir schon Gedanken, ob ihm vielleicht etwas zugestoßen ist,
oder.. oder... Oh Gott, er wird sich doch nicht etwa etwas angetan haben !!!!

Wisst Ihr etwas, habt Ihr von Ihm gehört in letzter Zeit?

Viele Grüße siepie
 
:D :D :D

Nein, er hat sich nichts angetan, er hat (wahrscheinlich) nur Deine Adresse gegen meine ausgetauscht...

... denn ich bekomme pro Woche mindestens einen Brief von ihm, in dem er mich als "einen meiner Besten Kunden" etc. bezeichnet...

Aber leider geht es mir ebenso wie Dir, bin zuviel mit ausländischer Kommunikation beschäftigt, so daß es sich wohl bald wieder einen anderen suchen muß, da (von mir) sein Briefkasten "sauber bleibt"...:D :D
 
Seltsam, dass Dir der Münzen-Konditor keine Sahnestückchen geschickt hat ;)

Gruß aus München
 
Dieser Herr "G.Öde" treibt schon seit vielen Jahren sein Unwesen (Münzen, Briefmarken u.a.). Über Lockangebote kommt er an Adressen und müllt diese dann mit seinen "billigen" Angeboten zu.
Da hilft nur eins: Unverlangt zugesandte Münzen etc. nicht bezahlen und ein Jahr zur Abholung bereithalten.

Gruß
Karl
 
Hallo !

Auch ich erhalte diese tollen Angebote massenhaft. Ich sende denen den beigefügten Freiumschlag immer mit einem Teil der zugesandten Angebote zurück, entferne jedoch vorher den Teil, der meine Adresse o.ä. enthält. Dann freut sich wenigstens die Post.

Gruß, Joshua
 
Hallo,
der Mann schickt euch tatsächlich unaufgefordert Münzen mit einer Rechnung zu ?
Das ist ja juristisch höchst interessant, wie sichert er sich denn ab, das ihr die Münzen tatsächlich wieder zurückschicken müsst ??

MfG,
stony
 
Original geschrieben von joshua
Hallo !

Auch ich erhalte diese tollen Angebote massenhaft. Ich sende denen den beigefügten Freiumschlag immer mit einem Teil der zugesandten Angebote zurück, entferne jedoch vorher den Teil, der meine Adresse o.ä. enthält. Dann freut sich wenigstens die Post.

Gruß, Joshua

Ich stopfe ihm alles in den Freiumschlag.
Schließlich soll er ja wissen wer von ihm nix mehr will.
Das stört den Herrn aber nicht weiter - er schickt mir immer noch in regelmäßigen Abständen Briefe wie " Bei diesem Angebot mußte ich mich einfach hinsetzten und Ihnen schreiben...."

Übrigens das mit der unaufgeforderten Münzschickerei macht nicht nur der oben erwähnte, auch die Firma BT* fängt damit an. Erst gestern lag eine EURO Vorläufer Münze bei mir im Briefkasten. Ist aber schon wieder auf dem Postweg zu BT* (natürlich unfrei :D :D :D :D )
Gruß aus München
 
1) Also bekommt jeder die Post per Einschreiben ?, da bei einem Prozeß die Beweislast beim Versender liegt (falls ihr bspw. den Satz weiterverhökert)

2) Anzunehmen ist auch, das er wirklich nur Schrottmünzen verschickt, da er keinen Schadensersatzanspruch hat, und ihr die Münzen sogar benutzen könntet (stgl. --> vz.) ?
Geht euch der Satz kaputt, Folie reißt ein, Plastik bricht .... sein Problem !

interessant vor allem :

3) Bekommt ihr den Satz nicht als Einschreiben, hat der Händler nicht einmal ein Herausgabeanspruch, die Münzen gehören euch, völlig kostenlos !!!
 
Original geschrieben von stony_malony


interessant vor allem :

3) Bekommt ihr den Satz nicht als Einschreiben, hat der Händler nicht einmal ein Herausgabeanspruch, die Münzen gehören euch, völlig kostenlos !!!

Bist Du Dir da ganz sicher ??

Von dem haben ich noch nie eine Münze per Einschreiben erhalten..

Gruß aus München
 
Ja, da bin ich mir ganz sicher.
Leider habe ich das selber noch nicht miterlebt (in diesem Fall hier ), er könnte sich ja auf irgendeine Art und Weise herauswinden, was aber meistens unzulässig ist.
Wenn die Sache vor Gericht kommt, muss er wie gesagt beweisen, das man die Münzen erhalten hat.
Bringt eine Bote die Münzen, ist es ein Einschreiben, wird er es in der Praxis wahrscheinlich gewinnen.
Ist das nich der Fall, ist es ein Geschenk !
Vertraut mir, ich kann euch gerne den kompletten juristischen Background liefern.
Er wird euch so keine teuren Vatikanmünzen zukommen lassen :)
 
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