J. 253 20 Mark 1915

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Diese Münze ist wohl eine der grössten Kuriositäten des Sammelgebietes:

- geprägt nachdem die Goldeinlösepflicht suspendiert war

- augenblicklich im Juliusturm gelagert

- nach 1918 als Kriegsbeute beschlagnahmt

- seit den 50er Jahren ( ? ) vereinzelt auf dem Markt aufgetaucht

- heute existieren möglichweise noch ein paar hundert Exemlare, wie ich in einer Quelle mal gelesen habe.

Hat jemand von Euch eine Erklärung dafür, warum diese Münze noch geprägt wurde, bzw. einen Literaturhinweis zu ihrer Entstehng und ihrem Schicksal ?
 
Hallo Kronerogore,
ich glaube bei Zylka mal gelesen zu haben, dass von Frankreich wieder einige Exemplare an einen Händler in die BRD zurückgekommen sind, ich such es demnächst mal raus und stelle es hier ein.
Ich hänge mal ein Bild von der Münze an.
grüße Matthias
 

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Die entscheidende Frage für den geneigten Sammler dürfte die sein, ob es tatsächlich nur noch ein paar hundert Exemplare einer ehemaligen
Auflage von über 1,2 Millionen gibt. Oder ob irgendwo noch Kistenweise Münzen vorhanden sind.

Die gleiche Frage stellt sich auch beim Bayern Ludwig dem III J202 oder z.B. den Württembergern von 1913 und 1914.J296.

Ich glaube etwas amtliches über das Schicksal dieser Stücke gibt es nicht. Und ob sich die Siegermächte, die wohl über diesen Goldschatz verfügten dazu geäußert haben weis ich nicht.

Wie Fusselbär angedeutet hat, gab es etwas darüber zu lesen, in Zylkas Hauspostille. Er schreibt, daß bestimmte Händler Insiderkontakte zu fanzösischen oder britischen Banken hatten und über Umwege diese Münzen zu beziehen waren. Aber nicht einzeln sondern in Rollen. So hätten sich einige deutsche Händler immer mal wieder eine Rolle untereinander aufgeteilt und verkauft.

Dieser Umstand würde der Spekulation widersprechen, daß diese Stücke nach dem Krieg irgendwann eingeschmolzen wurden, zumindest nicht vollständig.

Später hieß es dann aber, diese Quelle würde nicht mehr sprudeln und diese Münzen seien nicht mehr daraus zu beschaffen, was einen weiteren Preisschub auslöste.

Bei der Bewertung solcher Aussagen bin ich persönlich sehr vorsichtig geworden. Ich habe die ein oder andere negative Erfahrung mit Vertretern des Handels gemacht. ...sie wollen manchmal doch nur unser bestes. Sicher trifft das aber auch nicht auf alle zu.

Für eine Münze J253 in Stempelglanz, las ich kürzlich ein Angebot über 3990 Euro. Eine ganze Menge für eine Münze die eventuell in riesiger Stückzahl noch in irgendwelchen Kellergewölben vorhanden sein könnte.
 
Die entscheidende Frage für den geneigten Sammler dürfte die sein, ob es tatsächlich nur noch ein paar hundert Exemplare einer ehemaligen
Auflage von über 1,2 Millionen gibt. Oder ob irgendwo noch Kistenweise Münzen vorhanden sind.

Ja wenn wir das wüssten. Zylka schreibt in seinem Artikel das er J 253 damals für 1290,- Mark eingekauft hat. Jetzt bekommen viele bei den Preisen die Tränen. Wer weiß schon wie es in 20 Jahren ist. Vielleicht tauchen doch noch ein paar Kisten davon auf, laut Zylkas Artikel sind wohl die Bestände in Paris und London leer.
Vielleicht aber auch nicht.......
So ist nun mal der Wert beim Münzensammeln nicht vorhersehbar, ich frage mich sowieso wie sich bei manchen Stücken die Preise entwickelt haben.
J 246 1874 C und 1878 C haben eine fast identische Auflage.
Die eine steht im 2009er Schön in st für 400,- Euro, die andere mit 1200,-.
J 246 1877 B hat die 5,5 fache Auflage wie 1874 C, soll laut Katalog aber noch 100,- Euro mehr wert sein. Rational nachvollziehen kann man das nicht. Halt alles eine Frage von Angebot und Nachfrage? Ich weiß es nicht.
grüße Matthias
 
Fusselbär;667984 ... J 246 1874 C und 1878 C haben eine fast identische Auflage. Die eine steht im 2009er Schön in st für [B schrieb:
400,- Euro[/B], die andere mit 1200,-.
J 246 1877 B hat die 5,5 fache Auflage wie 1874 C, soll laut Katalog aber noch 100,- Euro mehr wert sein. Rational nachvollziehen kann man das nicht. Halt alles eine Frage von Angebot und Nachfrage? Ich weiß es nicht.
grüße Matthias

Das ist mir auch schon mal aufgefallen. Die Preisbildung ob bei Jaeger oder Schön habe ich hier auch nicht verstanden...:eek: Die Erklärung wäre sehr interessant zu wissen.
 
Vielen Dank für Eure Beiträgen und für die schönne Photos ( :respekt::respekt: , Fusselbär ! ).
Mich interessieren solche " Geistermünzen " , wie sie nenne, sehr. Den Artikel aus der Zylka - Post würde ich sehr gern lesen.

Die Geschichte der Juliusturmbestände ist ja eine spannende Sache. Manche Münzen sind fast Massenware ( 10 M 1872 A ), andere relativ häufig ( 20 M 1913 G , 1914 G ), die anderen wiederum kaum auffindbar ( neben 1915 A, 1914 D, aber auch 1913 D und 1914 F, die, wenn ich mich nicht irre, ebenfalls in Spandau eingelagert wurden ).

Jaeger schreibt 1956, dass J 253 " vereinzelt über Paris " auf den Markt gelangt sein. Im Divio/Schramm " Die deutschen Goldmünzen 1800 - 1930 " ist wie gesagt davon davon die Rede, dass man von ein paar hundert Exemplaren auf dem Markt ausgehen könne. ( Mein Irrtum : sie stellen keine Mutmassungen darüber an, wieviele total noch existieren könnten ).
 
Das ist mir auch schon mal aufgefallen. Die Preisbildung ob bei Jaeger oder Schön habe ich hier auch nicht verstanden...:eek: Die Erklärung wäre sehr interessant zu wissen.


Die Erklärung ist denkbar einfach.

Die Auflage einer Münze ist nicht unbedingt entscheidend für ihren Wert.

Der springende Punkt ist der, wie oft existiert diese Münze noch, wie oft ist ihr Vorkommen in Sammlungen, bei Händlern, auf Auktionen.

Viele ehemals relativ hoch aufgelegte Stücke sind durch irgendwelche widrigen Umstände (Einschmelzen, Kriegswirren usw. ) verlorengegangen und tauchen dementsprechend selten, bzw. äußerst selten auf, was dann hohe Wertsteigerungen nach sich zieht.

Bestes Beispiel. J 245, Wilhelm der I. von Preussen 1878 B, taucht praktisch nicht mehr auf und erzielt daher trotz der relativ hohen Auflage von 14588 Stück wesentlich höhere Kurse als ein "Friedrich der Weise"
mit einer Auflage von 100 Exemplaren.

Nicht die Auflagenhöhe oder irgendwelche Katalogangaben machen Kurse, der Markt macht sie.
 
@ kronerogore

ich weis es nicht genau, aber ich müßte den Arikel noch haben. Wenn Du mir per PN Deine Adresse schickst kann ich ihn Dir zuschicken.
 
Die Erklärung ist denkbar einfach.

Die Auflage einer Münze ist nicht unbedingt entscheidend für ihren Wert.

Der springende Punkt ist der, wie oft existiert diese Münze noch, wie oft ist ihr Vorkommen in Sammlungen, bei Händlern, auf Auktionen.

Viele ehemals relativ hoch aufgelegte Stücke sind durch irgendwelche widrigen Umstände (Einschmelzen, Kriegswirren usw. ) verlorengegangen und tauchen dementsprechend selten, bzw. äußerst selten auf, was dann hohe Wertsteigerungen nach sich zieht.

Bestes Beispiel. J 245, Wilhelm der I. von Preussen 1878 B, taucht praktisch nicht mehr auf und erzielt daher trotz der relativ hohen Auflage von 14588 Stück wesentlich höhere Kurse als ein "Friedrich der Weise"
mit einer Auflage von 100 Exemplaren.

Nicht die Auflagenhöhe oder irgendwelche Katalogangaben machen Kurse, der Markt macht sie.
Das schon, aber wie bei meinem Beispiel oben bei 1874 C und 1878 C, ich kann mir hier absulut nicht erklären wie unterschiedlich selten diese Stücke sein sollen. Wenn jemand etwas darüber weiss, bitte klärt mich auf.
Der Markt macht sicherlich vieles, aber wie werden denn Katalogpreise beobachtet, oder besser wo kommen die Daten zur Preisfindung her?
Und ich denke schon das Katalogpreise in gewisser weise auch den Markt beeinflussen können. Den Preis am Markt durchsetzen, in die eine, wie andere Richtung können Katalogpreise sicherlich nicht, aber es ist schon ein Anhaltspunkt.
grüße Matthias
 
@ kronerogore

ich weis es nicht genau, aber ich müßte den Arikel noch haben. Wenn Du mir per PN Deine Adresse schickst kann ich ihn Dir zuschicken.

Vielen Dank, habe ihn gerade von Fusselbär pr Mail bekommen. " Das Fass ist leer " , schreibt Zylka, eine plötzliche Schwemme von 1915 A nicht zu befürchten. Vielleicht haben die Franzosen sie schon längst zu Euro - Gedenkmünzen umgeprägt:heul: ?
 
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